Lina: Als ich auf der Wiese ankam sah ich Athy liegen und Ryu, der versuchte sie zum Rudelplatz zu schieben. Erleichtert, dass es ihnen gut ging, lief ich zu ihnen und sah, dass Athy ein Mauseloch beobachtet. Ein kichern entkam mir. Willst du Mäuse jagen, meine kleine? fragte ich lächelnd. Machst du das, weil du Hunger hast? Oder willst du jagen lernen?, gab ich ihr verschieden Möglichkeiten, mir mit zu teilen, was sie tun wollte. Sanft stupste ich die beiden an.
Als ich Ru bemerkte, stand ich auf und wedelte aufgeregt mit der Rute. Da ist was drin!, rief ich aufgeregt und sprang wieder um das Loch herum. Als dann auch noch Mama kam, wurde ich noch aufgeregter. Beides! Für Papa Jagen!, rief ich und rannte um Mama und Ru herum. Meine ganze Unsicherheit von vorhin war vergessen. Mama konnte mir Jagen beibringen! Und Ru auch!
Ich sah Mama erwartungsvoll an. Ja! Jagen lernen! Sagte ich begeistert bevor ich den Bewegungen meiner Schwester nach tat und um Mama herum rannte. Ich war mir zwar nicht sicher ob das Ding aus dem Loch so raus kommen würde, aber das war ja egal. Hautsache ich konnte mich von Athys Laune anstecken lassen.
Lina: Kichernd sah ich den beiden zu. Sie sind so lebhaft wie Lisa und ich... Der Gedanke an meine Schwester machte mich traurig und ich sah gen Himmel, wo meine Schwester vielleicht oder vielleicht auch nicht auf uns herab schaute... Mit unserem Bruder an ihrer Seite... Ich seufzte, schüttelte den Kopf und sah mich dann nach etwas um, das die kleinen jagen könnten. Ein Hase stach mir ins Auge, aber ich wusste nicht, ob sie den schon jagen könnten. Soll ich es euch mal vorzeigen und dann suchen wir uns etwas das ihr jagen könnt, okay? schlug ich vor und lächelte. Ich musste mich von meinen Geschwistern ablenken.
Ich nickte Mama kräftig zu, ich würde mir auch extra Mühe geben leise zu sein damit sie erfolg hatte. Und dann Beute zu Papa Sagte ich mit fester Stimme. Schließlich war Athy doch extra deshalb hergekommen, zumindest soweit verstanden hatte.
Lina: Ich nickte. Ja, wir bringen Papa auch etwas mit, aber ich glaube, ihr werdet etwas essen müssen, bevor ihr jagt, um genug Kraft zu haben... Ich lächelte, duckte mich leicht und fixierte den Hase. Okay, ich schleiche mich jetzt zu meiner Beute, dabei schaue ich, dass mir der Wind ins Gesicht bläst, wenn ich nahe genug dran bin springe ich auf es und beiße in den Nacken, das ist hier, Ich steckte den Beiden meine schnauze in den Nacken, damit sie wussten, welchen Körperteil ich meinte, Da müsst ihr ganz fest zubeißen, wenn es dann leise knackt habt ihr eure Beute erlegt. Ich zeig euch das schnell und dann könnt ihr es selbst ausprobieren, ja? Ich sah sie kurz an und schlich mich dann zu dem Hasen, wie ich es den beiden Welpen beschrieben hatte. Als ich nah genug dran war sprang ich, landete mit den Vorderpfoten auf dem Hasen und brach ihm mit einem schnellen biss das Genick. Das altbekannte Knacken ertönte, und ich brachte meine Beute zu den beiden Welpen zurück. Habt ihr alles gut sehen können? Und habt ihr noch irgendwelche Fragen?, fragte ich, nachdem ich den Hasen abgelegt hatte und sah die kleinen erwartungsvoll an.
Gespannt hörte ich Mama zu und versuchte mir alles zu merken. Als sie es dann vormachte, machte ich mich ganz klein, um nicht aufzufallen. Ich beobachtete das ganze mit großen Augen und als Mama zurückkam, schnupperte ich neugierig an dem toten Tier. Bewundernd sah ich zu Mama hoch. Das will ich auch können!
Mit gespitzen Ohren hörte ich zu und blickte vom weiten zu. Ich wollte nicht näher kommen weil ich Angst hatte das ich störte. Erst als sie fertig war kam ich näher und beschnupperte langsam mit großen Augen den Hasen. Athy darf anfangen! Sagte ich großzügig
Lina: Ich lächelte ihnen zu. Ihr solltet zuerst etwas essen, los esst euch satt! Ich kann dann noch was jagen, wenn es zu wenig sein sollte, danach könnt ihr jagen!, sagte ich und riss ein paar kleine Stücke für die beiden heraus.
Erschrocken drehte ich mich zu Ru. Ich sollte als erstes? Aber... Was, wenn ich was falsch machte? Ich drehte mich wieder zu Mama und war sehr froh, als sie meinte, wir sollten erst was fressen. Auch, weil mein Magen mich beim Jagen vermutlich verraten hätte. Sofort stürzte ich mich auf eines der Stücke, die Mama herausgerissen hatte und begann zu fressen. Es war ungewohnt, da ich zuvor noch nie so etwas gegessen hatte und auch noch alles selber kauen musste, aber es schmeckte sehr gut! Als ich satt war, sah ich unsicher zu Mama hoch. Was, wenn ich es nicht kann? Ich blickte sie mit großen, ängstlichen Augen an. Ob ich überhaupt etwas erwischen würde?
Gehorsam fraß ich ein paar Stücke um mich daran zu gewöhnen und dann Mama und Athy anzusehen. Ich war bereit um eine Lektion zu lernen und Papa somit zu helfen. Ich wollte das er so schnell wie möglich wieder gesund wurde, und wenn ich damit helfen konnte, würde ich das eben tun. Du kannst das Sagte ich überzeugt und wedelte mit der Rute. Natürlich würde sie das schaffen, schließlich war sie meine Schwester.
Lina: Ich sah meinen Kindern beim fressen zu und musste lächeln, als Athy ihre Angst äußerte. Du musst dir keine Sorgen machen! Ryu hat recht, du wirst das schaffen! Und wenn nicht ist es auch nicht schlimm! Ich habs auch erst beim zweiten Versuch geschafft, als meine Eltern mir das Jagen beigebracht haben und auch danach hatte ich immer wieder Fehlschläge, aber weil ich ganz viel geübt habe kann ich jetzt so gut jagen! Also merk dir, egal wie oft du es nicht schaffst, jeder Rückschlag macht dich stärker! Ich lächelte sie aufmunternd an und zeigte auf die Maus, die ihr loch wieder erlassen hatte. Ich glaube, du wirst es schaffen die kleine Maus zu erlegen!
Ich war immernoch nicht ganz überzeugt, aber durch Mamas und Ryus Worte wurde ich etwas mutiger. Ich sah zu dem Etwas, das aus dem Loch von vorhin rauskam. Ich Atmete tief durch und legte mich ganz flach auf den Boden. Aufmerksam beobachtete ich das kleine Wesen und bemerkte, dass es an einem Fuß verletzt war. Ob das wohl durch mein Graben von vorhin passiert ist? Ich schlich näher heran und versuchte auf den Wind zu achten. Er kam komisch von der Seite, also ging ich ein Stück, bis er mir leicht ins Gesicht blies. Ich traute mich noch ein Stück näher an die Maus heran, da bemerkte die Maus mich. Sie wollte zu dem Loch zurück, aber ich war schneller! Ich sprang auf das kleine Tier und hielt es mit den Pfoten fest, um die Stelle zu finden, die Mama mir vorhin gezeigt hatte. Bei so einem kleinen Tier war das garnicht so leicht zu erkennen... Also biss ich einfach zu und hörte wenig später ein leises Knacken. Hatte ich es geschafft? Ich traute mich nicht, das Tier loszulassen, lies aber schließlich doch davon ab und legte mich daneben auf den Bauch. Es bewegte sich nicht mehr... Meine Rute begann zu wedeln und ich sah strahlend zu Mama. Hab ich es geschafft?
Lina: Ich lächelte Athy an. Super gemacht! So Ryu, und du machst es jetzt genau wie deine Schwester, da hinten ist noch eine Maus, die du erlegen kannst! Ich nickte auf eine kleine graue Maus, die ein paar Meter weiter weg saß und an einer Nuss oder so knabberte. Du schaffst das kleiner!
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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21.01.2018 14:04
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