Ich atmete einen Moment durch. Klar, ich hatte vergessen ihr zu erklären, was nach dem Heranschleichen zu tun war. Also war es auch teils meine Schuld. Ich brummelte etwas und sah Saikko dann weich an. Tut mir leid, da liegt eindeutig mein Fehler. Es..ist eben lange her dass ich jemanden das Jagen beibringen durfte. Ich wirkte einen Moment verlegen, ehe ich sie sachte anstubste. Also, wenn es dir gelingt ein Tier zu fangen, in dem Falle diesen Hasen, dann musst du ihn ganz fest mit deinen Pfoten am Boden fest drücken, damit er sich nicht befreien kann. Und dann musst du ihm ganz schnell in den Nacken beissen, so fest wie du nur kannst, bis er bricht. Wobei das bei diesen kleinen Tieren nicht so schwer ist. Ich deutete Saikko es nochmals zu versuchen.

Ich drückte kurz meinen Kopf an Shizukanis Kehle als er sich regelrecht bei mir entschuldigte. Dann..dann versuche ich es nochmal! Ich erhob mich vorsichtig und begann wie zuvor, dicht am Boden entlang, an den Hasen heran zu schleichen. Ich muss das jetzt schaffen! Damit Mama stolz auf mich sein kann und..und damit ich Jora zeigen kann, dass wir auch zusammen jagen können! Ich spannte jeden Muskel in meinem Körper an und konzentrierte mich auf jede Regung des Hasen. Als mich wieder nur ein geringer Abstand von diesem trennte, spannten sich meine Hinterpfoten an und ich sprang ohne Laut zu geben in die Luft. Mit einer kraftvollen Bewegung landete ich auf dem Hasen, welcher wieder aufquickte und zu entkommen versuchte. Aber dieses Mal drückte ich ihn mit aller Kraft in meinen Pfoten auf den Boden und biss ohne zu zögern in seinen Nacken. Bald spürte ich wie sein Blut in mein Maul floss. Ich biss so fest zu wie ich konnte, ehe ich ein leises Knacken hörte und der Hase aufhörte sich zu regen. Schwer atmend wich ich zurück und sah mit großen Augen auf meine erste, erlegte Beute. Geschafft? Ich habe es geschafft? ! Ich begann nun doch zu weinen, jedoch vor Freude, ich warf einen Blick zurück zu Shizukani.

Aufmerksam beobachtete ich Saikko bei ihrem neuen Jagdversuch. Es freute mich, dass sie nicht so einfach aufgab. Das zeigte mir, wie wichtig es ihr war zu lernen und für das Rudel da zu sein. Ruhig blieb ich stehen und begann dann voller Stolz mit der Rute zu wedeln, als es ihr wahrlich gelang den Hasen zu erlegen. Mit einem strahlenden Lächeln trabte ich zu ihr und leckte ihr liebevoll über den Kopf und die Lefzen. Das war hervorragend! Genauso! Behalte dir dies gut im Kopf! Ich sah kurz auf den Hasen herunter ehe ich Saikko stolz ansah. Geh, und bring ihn Ambi. Sie wird vor Stolz platzen, glaub mir! Mein Blick war sanftmütig und auch durchaus zufrieden. Vielleicht konnte ich ihr ja noch mehr über das Jagen beibringen? Und eventuell auch den anderen Jungwölfen, wenn Ambi und Boreas mir dies gestatten würden. Ruhig trabte ich dann zu der Stelle zurück, an welcher ich geschlafen hatte und gähnt. Ich werde mich etwas ausruhen, wenn ihr mich braucht, werdet ihr mich hier finden. brummelte ich Saikko dann zu, ehe ich meinen Kopf zwischen die Vorderpfoten sinken ließ, um wieder einschlafen zu können.

Als Shizukani mich voller Stolz ansah und lobte, begann mein Herz vor Freude zu hüpfen. Mama mochte es schon oft gelungen sein, dass ich mich freute. Doch in diesem Moment war es nicht einfach nur Freude die mich erfasste, nein..es war Stolz, unglaublicher Stolz! Noch nie zuvor war es mir gelungen etwas richtig zu machen, so hatte ich zumindest das Gefühl. Als Shizukani sich abwand und wieder auf seinen Schlafplatz zurück ging lächelte ich und hob den Hasen auf, was gar nicht so einfach war. Mit leuchtenden Augen lief ich an Shizukani vorbei, wobei ich ihn nochmal dankbar ansah, und trabte dann den Bergpfad zum Rudelplatz hinauf.

--> Rudelplatz Bergwölfe

Ich hatte lange geschlafen. Nur nebenbei hatte ich mitbekommen wie eine Gruppe des Rudels an mir vorbei huschte und das Revier verließ und erst einige Zeit später wieder zurück kehrte. Ab und an hatte ich mich erhoben um zu jagen, was hier recht einfach ging. Ich sah ab und an hinauf zum Hauptplatz. Doch schien es mir als sei ich vergessen worden. Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht war dies doch kein Ort für mich, zumal ich mich, auch wenn Boreas mich wohl offiziell aufgenommen hatte, nicht als Teil des Rudels. Allerdings hatte ich Saikko etwas versprochen und fragte mich, ob sie sich daran erinnerte und ob ich das Versprechen irgendwann einlösen konnte.

Ich grollte kurz, als ich das Heulen von Boreas vernahm. Hilft ja alles nichts. Auf gehts. Ich begann den Pfad zum Rudelplatz hoch zu steigen.

-->Rudelplatz Bergwölfe

Ich war das letzte Stück gerannt, so dass kleiner Steinchen vor mir her sprangen. Ich atmete tief durch, ehe ich begann über die Wiese zu wandern und hier und dort an den Pflanzen zu schnuppern die ich fand. Dabei entdeckte ich Schafgarbenkraut. [i] Ich..ich glaube dieses Kraut hilft wenn ich mich nicht irre bei Verkrampfungen. Vielleicht werden die Wehen dann angenehmer? [/b] Ich begann einiges von dem Kraut zu rupfen, ehe ich es auf einem Haufen zusammen legte. Dann suchte ich weiter und fand noch einige Brennnesselblätter. Auch hiervon sammelte ich einige und legte sie zur Schafgarbe. Es folgten einige Moosbrocken. Zumindest ein wenig hatte ich somit. Mehr würde ich nicht tragen können. Aber die Hilfe bei der Geburt war am wichtigsten.

Ich legte mir die Moosbrocken auf den Rücken, während ich die Kräuter in den Fang sammelte. So trat ich den Rückweg an. Ich würde noch weitere Streifzüge machen müssen. Zumindest sobald Laylat die Geburt hinter sich gebracht hatte. Mit meiner jetzigen Ausbeute machte ich mich langsam auf den Rückweg.

-->Rudelplatz Bergwölfe

Ich sah mich auf der Wiese um. Keine Fremden, keine auffälligen Geruchsspuren. Ich ging ein bisschen weiter und drehte mich zu Shizukani um. "Bemerkst du irgendwas ungewöhnliches?", fragte ich und streckte mich entspannend.

Ich hatte sichtlich Mühe gehabt, Whimper auf dem steilen Pfad nach hier unten zu folgen und blieb nun angestrengt hechelnd stehen. Die zertrümmerte Pfote mitzuziehen war anstrengend, vor allem weil sie immer wieder an Steinen hängen geblieben war. Kurz hob ich bei Whimpers Frage den Kopf und witterte Weder kann ich etwas ungewöhnliches sehen, noch riechen. Lass uns weiter. Ich lächelte Whimper an, auch wenn das Lächeln meine Augen nicht erreichte.

Whimper

Es war wirklich ungewöhnlich für mich, dass jemand langsamer war als ich...
Ich ging weiter die Wiese entlang, bis wir uns dem Rand des Reviers näherten. Dahinter lag der Lachsfluss und danach kam ein dichter, düsterer Wald. "Lass uns da mal umsehen", sagte ich nur, wartete aber auf eine Bestätigung von Seiten Shizukanis. Meiner Meinung nach konnte es nicht schaden, über die Grenzen hinaus zu schauen, aber ich wollte ihn nicht in etwas hineinziehen, was er nicht wollte.

Ich folgte humpelnd Whimper. Sicher.. Gab ich dann ruhig zurück Aber setz besser vorher noch eine Markierung..ich denke nicht dass ich dies tun sollte. Immerhin würde ich nicht zurück kehren. Auch wenn ich noch nicht wusste wie es dazu kommen sollte. Doch eines war mir klar, ich wollte dem Rudel keine Last sein.

W...wenn du meinst", sagte ich, tat, was er vorschlug und ging durch den Fluss. Dabei half ich meinem Begleiter, ebenfall an das andere Ufer zu kommen."

>>Dunkelwald

Ich nickte dankend. Kurz grollte ich als wir das Wasser durchquerten. Die Kälte des Wasser zog kurz durch meinen ohnehin geschwächten Körper. Doch ich ließ mir auch jetzt nichts anmerken sondern hinkte so schnell ich konnte hinter Whimper her, wobei wieder meine Pfote über den Boden schliff.

--->Dunkelwald

Völlig außer Atem ließ ich mich schließlich einfach fallen. Ich war so viel laufen nicht gewohnt. Jedoch wollte ich Ina nicht verlieren, auch wenn ich wusste, dass ich sie unmöglich finden konnte. Ich wusste noch nicht einmal wo sie hin wollte, geschweige denn wie ich dort hin kam. Zusätzlich wurde mein Hunger immer größer und Tränen trübten meine Sicht. Ich versuchte mich zu beruhigen und als ich es geschafft hatte, wäre ich beinahe wieder panisch aufgesprungen. Wo war ich hier gelandet? Ich kannte dieses Gebiet nicht! Ängstlich sah ich mich um, doch es schien niemand außer mir hier zu sein. Immernoch vorsichtig lief ich ein wenig über die Wiese und musste feststellen, dass es sich garnicht so schlecht anfühlte. Ich wusste zwar nicht wo ich war, aber ich würde schon irgendwie wieder zurück finden. Wenn Papa mich denn überhaupt noch bei sich haben wollte... Vielleicht würde er mich ja wieder mögen, wenn ich ihm wirklich etwas Jagen könnte! Aber... Ich wusste ja garnicht, wie das ging... Ich sah mich um, auf der Suche nach etwas zum Essen. Das einzige, was ich bis jetzt kannte, waren Rehe... Aber die waren so groß... Und sehen konnte ich hier auch keine. Zumindest keine, die auch stehen blieben, wenn sie mich sahen. Ich überlegte, ob man vielleicht auch andere Sachen Essen konnte. Zum probieren nahm ich etwas von dem weißen Zeugs, das hier manchmal lag, in den Mund, spuckte es aber sofort wieder aus. Kalt! Ich schüttelte mich, um die Kälte loszuwerden und sprang ein paar Schritte weg. Dabei bemerkte ich eine Bewegung rechts von mir und sah etwas kleines (Maus) in ein Loch verschwinden. Wo ist es hin? Neugierig näherte ich mich dem Loch und schnupperte daran. Was auch immer da drin war, es roch gut... Sofort begann ich etwas unbeholfen zu graben, um das kleine Etwas zu erwischen und sprang vor dem Loch herum, doch ich kam nicht ran. Enttäuscht ließ ich mich vor dem Loch fallen und starrte es an. Vielleicht würde das kleine Etwas ja freiwillig rauskommen...

Außer Atem und Erschöpft sah ich Athy weiter weg liegen, zum Glück. Denn viel weiter hätte ich nicht mehr gekonnt. Ich ging diese paar Meter noch zu ihr, und stubste sie dann sachte an. Was hatte sie denn, war sie traurig? Dieser Gedanke ließ mich die Ohren bedrückt zurück legen, ich wollte da nicht. Komm...nach Hause...Ich ging eine halbe Runde um sie herum um sie richtung Rudelplatz zu schieben.