Ich nickte. „Nur eine Sache, wenn du mit mir zurecht kommen willst, schlage dich niemals auf Feys Seite und rede nicht über die Toten!“ Ich trat näher an ihn heran und sah ihm prüfend in die Augen. „Wir werden ja sehen, ob es stimmt, was du sagst!“
Ich sah sie mit kaltem blick an. Wem ich meinen Alpha-Schwur gebe. Diene ich bis zum Tode. Und diese Fey ist nichts weiter als eine unreine Hündin. mein Blick wurde weicher. Und das andere tut mir leid. Ich dachte nicht nach.
Ich versuchte freundlicher auszusehen. „Vergiss es einfach. Normalerweise bin ich nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. Lass uns zurückgehen.“ Ich lächelte flüchtig und lief an ihm vorbei.
Als ich ankam bemerke ich einen Hasen bei den Felsen vor mir. Also schlich ich mich heran, sprang dann auf ihn zu und packte ihn im Nacken, machte einen Starken ruck und brach ihn das Genick. Dann begann ich zu fressen. Als ich fertig war lief ich wieder zurück auf den Rudelplatz.
Ich wusste nicht, wieso mich meine Pfoten ausgerechnet hierher getragen hatten, aber der Felsen war Ehrfurcht gebietend. Fasziniert sah ich an ihm hoch und überlegte einen Augenblick lang, ob ich hinauf klettern sollte. Doch der Gedanke ans Klettern brachte sofort die Erinnerung an die Szene in den Bergen zurück in mein Gedächtnis. Scharf sog ich die Luft ein und meine Rute klemmte sich ganz automatisch zwischen meine Hinterläufe. Was hatte ich nur getan? Ich hatte sie aus der Ferne beobachten, sie beschützen wollen.. Verzweifelt rollte ich mich in einer Nische zusammen.
Auf den Steinen verlor ich seine Spur. Verzweifelt versuchte ich ihn zu erschnüffeln, doch ich nahm nichts wahr. Mit hängenden Ohren kletterte ich den Felsen hinauf und legte mich frustriert an den Abgrund, wo ich über unser Revier schauen konnte. Was ist nur los mit mir?
Hin und her gerissen von dem Drang mich zu entschuldigen und dem Drang mich zu verkriechen, rutschte ich auf dem Boden herum. Immer wieder legte sich das Bild einer geschundenen Akru vor meine Augen und ich zuckte wieder zusammen. Was sollte ich nur tun? Wie sollte ich das dem Rudel erklären? Und Aylia..? Mir fehlte ihre ruhige Nähe und ich dachte schon, ich hätte sie gerochen, als der Wind die Büsche um mich herum aufwühlte. Als ihr Geruch jedoch nicht schwand, regte ich mich in meiner Nische und kroch langsam und geduckt heraus. Mit angelegten Ohren und eingeklemmter Rute sah ich mich nach der hellen Fähe um. Aylia?, rief ich leise fragend, obwohl ich mir nicht mal sicher war, was ich sagen wollte.
„Dev!“, rief ich und hob sofort freudig den Kopf. Schnell stand ich auf und lief zu ihm. „Ich bin dir gefolgt“, sagte ich und sah zur Seite. Ja, das war ja klar. Ich schslt mich selbst für diesen dummen Satz, aber mir fiel nichts weiter an. Er wirkte auf mich irgendwie seltsam, doch davon verstand ich ja eh nichts.
Und da erschien sie wirklich und wahrhaftig. Sofort klappten meine Ohren wieder an den Hinterkopf und ich senkte meinen Kopf. Dass sie sich freute, fiel mir gar nicht auf, ich schaute einfach bedrückt zu Boden. Aylia.., begann ich und meine Stimme hörte sich seltsam gequetscht an. Ich.. glaube, ich hab was Schlimmes gemacht, winselte ich leise.
Sofort legte ich die Ohren an und ließ die Rute kraftlos hängen. Er war um einoges größer als ich und ich kam mir vor wie ein Welpe, als ich ängstlich zu ihm aufsah. „Wieso? Was ist passiert?“, fragte ich mit bebender Stimme. Ich hatte das Gefühl, dass es eine schlimme Sache war.
Die Spitze meiner Rute zuckte nervös unter meinem Bauch. Ich.. ich war noch nie so unbeherrscht in der Paarungszeit., versuchte ich weiter das gerade erst Geschehene in Worte zu fassen. Akru.. ich. Angestrengt fixierte ich einen Stein zu meinen Pfoten. Ich bin ihr in den Bergen begegnet..
Als er Akru erwähnte, unterdrückte ich ein Knurren. Diese Verräterin! Mir gefiel nicht, worauf das hinauslief, doch ich war zu neugierig. „Und dann?“, fragte ich.
Meine Läufe fingen wieder an zu zittern und ich ließ mich einfach auf meinen Hinterläufen nieder, um es zu verbergen. Dennoch brauchte ich eine ganze Weile, um mich zu sammeln und den Blick zu ihr zu heben. Ich.. hab mich ihr aufgedrängt. Ich wollte es nicht sagen, wollte nicht zugeben, wessen mich Argon beschuldigte. Es war schwer genug damit zu leben. Ich wollte das nicht.., fügte ich leiser hinzu.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
Thema drucken
11.11.2016 22:45
Antworten