TW - Andeutung von Depressionen :SCorvins Frage versetzte mir einen Stich, denn so dachte ich. Hör zu... ich schlug meine Augen nieder, eine Träne Bahnte sich ihren Weg aus meinem Auge. Sie sind nun schon so lange am schlafen... Du bist groß geworden und du gehst deinen eigenen Weg, darauf bin ich stolz, aber du musst vorsichtig sein. Du bist alles was ich habe, ich kann dich nicht auch noch riskieren. Ich schluckte schwer, meine Stimme erstickte langsam und war nun mehr ein heiseres brummen. Ich weiß, dass du es nicht leicht hattest und es auch gerade nicht einfach für dich ist. Diese ganze Situation muss für dich so schwer sein... Ich... Ich... Meine Stimme brach, ich konnte nicht weiter reden, meinen Sohn nicht ansehen. Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Alles schien zu viel zu werden, ich fühlte mich als wäre ich in der dunkelsten Höhle in der ich je gewesen bin. Um mich herum gab es kein Licht, das mir noch eine Richtung vorgab und ich war alleine. Obwohl ich Corvin hatte, er direkt neben mir stand, trotz dessen - ich hatte ihn und doch niemanden.

Hey... Ist doch alles gut du gibst eben... Dein Bestes, Dad. Mir geht es gut. Ich habe Miro und Arctica scheint auch echt nett zu sein und Ghost und Dash. Wir schaffen das und Mama und die anderen wachen wieder auf. Sicherlich! Aufmunternd wedelte ich mit der Rute.

Es ist nicht nur das, brachte ich nach einer langen Pause mit Kloß im Hals hervor. Wenn es nur die Varterrolle wäre, dann wäre das Problem vielleicht nicht so groß...

Was meinst du? Welches Problem? Es gibt ein Problem? Ich verstand, dass es nicht gut war, dass Mama noch schlief, doch dass es anscheinend noch ein anderes Problem gab war mir neu.

Ich schüttelte mich, um meinen Kopf etwas zu klären. Es ist so..., ein Räuspern unterbrach meinen eigenen Satz. Es ist so, dass ich damals mit deiner Mutter ins Schattenrudel gekommen. Sie kannte schon einige Rudelmitglieder und war mit ihnen befreundet, was uns die Aufnahme und das generelle ankommen im Rudel vereinfachte. Allerdings war das zu der Jahreszeit, wo alle sehr auf ihre Familie bedacht sind. So ging es auch Akaya und mir. Wir haben euch bekommen und das war dann das wichtigste. Langsam beruhigte ich mich wieder und schaffte es, Corvin anzusehen, während ich erzählte. Ich habe keine Kontakte und erst Recht keine Freunde in diesem Rudel und meine Familie ist alles was mich hält. Aber ich kann auch nicht ewig... Ich kann nicht den Rest meines Lebens deiner Mutter hinterher Trauern. Ich muss nach vorne sehen. Ich machte eine kurze Pause. Ich weiß was ich gesagt habe und es stimmt. Du bist alles was ich noch habe und alles was mich hier noch hält. Ich habe aber einfach keinen Platz hier im Rudel. Es interessiert niemanden, ob ich hier bin oder nicht, denn es macht keinen Unterschied.

Mit angelegten Ohren wich ich einen kleinen Schritt zurück. Meine Stimme war nur ein Flüstern. Was sagst du da? Noch nie hatte mir etwas die Sprache dermaßen verschlagen. W... Wie meinst du... Das? Verwirrt sah ich meinen Vater an. Will er etwa von hier weg? Eben hat er doch gesagt... Was???

Ich senkte meinen Kopf. Es ist nicht einfach zu verstehen, ich weiß. Aber du hast hier zumindest Miro und... Du bist doch glücklich hier, oder?

Ich nickte eifrig. Natürlich bin ich das! Hier ist mein Zuhause!, bestätigte ich die Frage, die der Silberne mir stellte.

Ich nickte. Siehst du? Du bist gerne hier und fühlst dich hier Zuhause. Bei mir ist das in letzter Zeit anders. Ich habe mit Odhran, Apollos Vater, eine ganze Menge geredet und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vielleicht auch einfach kein Schattenwolf sein sollte. Du gehörst hierher, aber ich bin hier nicht Zuhause. So schwierig es ist, das zu verstehen. Ich liebe deine Mutter und bin Ghost und Dash sehr dankbar für diese Möglichkeit, aber ich denke, dass es das Beste ist, wenn ich gehe.

Aber... Aber warum denn?, ich fiepte traurig. Du gehörst doch hierher, genauso wie ich! Und du gehörst doch zu mir? Bitte... Bitte geh nicht, ich benehme mich auch ganz artig... Ich... Ich brauch dich doch! Du bist doch mein Vater!!! Du bist auch alles, was ich noch habe, siehst du das denn gar nicht? Ich habe Freunde und fühle mich hier wohl aber ich habe, wie du keine Gefährtin mehr hast, keine Mutter! Ich sah meinem Dad in die Augen. Diese Situation wühlte mich auf, das gefiel mir gar nicht.

Entschlossen schritt ich auf Corvin zu und schmiegte mich an ihn. Mein Brustkorb befand sich vor seinem und mein Kopf lag bei seinen Schultern. Du wirst ja auch immer mein Sohn bleiben, aber wenn es dir hier nicht gut gehen würde, würdest du füher oder später auch gehen, oder nicht? Zumindest für eine Weile muss ich weg... Ich löste mich von meinem Sohn und sah ihn an. Nun hilf mir bitte. Wir sollten unsere Familie zum Rudelplatz bringen.

Vorsichtig holte ich zuerst die Welpen und dann Akaya aus dem Bau. ich legte mich flach auf den Bauch und deutete Corvin, seine Mutter auf meinen Rücken zu hieven.

Ich war nicht glücklich über Dads Aussagen, doch ich erwiderte nichts weiter.

Protestlos halt ich ihm, Mama auf seinen Rücken zu befördern , dann ergriff ich selbst Kuro und machte mich auf den Weg zum

->Rudelplatz

Nachdem Akaya auf meinem Rücken lag hob ich Zarifa am Nackenfell so gut wie möglich an. Die Welpen waren deutlich gewachsen, doch meine Gefährtin hatte sich nicht verändert. Ich konnte sogar noch den süßlichen Milchgeruch an ihr wahrnehmen.

Mit all meiner Kraft schleppte ich mich und meine zwei hübschen zum

-> Rudelplatz

Trotz das es mitten am Tag war, war es hier duster, das dichte Blattwerk und der tiefhängende Nebel verdeckten den Himmel zu großen Teilen. Es war unglaublich schön, endlich wieder in Bewegung zu kommen. Das laufen tat mir gut und es entspannte mich. Lies mich vergessen, dass ich für Nimble alleine verantwortlich geworden war.
Ich stieß die kühle Winterluft aus meinen Lungen, sodass sich eine kleine Wolke vor meiner Schnauze bildete. Mein Kopf drehte sich zurück, ich hielt Ausschau, ob Nimble folgte.

Und wie ich Mama folgte! Auch wenn durch das schnelle Laufen mir die Zunge seitlich aus dem Fang hing. Immerhin war ich schon lange nicht mehr in solchem Tempo herum gerannt. Doch man konnte an dem Leuchten in meinen Augen erkennen, wieviel Spaß es mir gerade machte und wie wohl ich mich fühlte. Fasziniert verlangsamte ich jedoch nun etwas meinen Schritt und sah mich um. Dieser Ort gefiel mir! In dem dämmrigen Licht konnte man mich aufgrund meines Fells kaum ausmachen. Ich fühlte mich als würde ich ein Teil des Waldes werden und sprang mit einem welpischen Laut auf und ab, ehe ich Mama wieder nachrannte und sie schließlich leicht einholte. Noch immer war ich verspielt, so dass ich sie mit meinem Fang leicht an der Hüfte anstubste und dann stehen blieb, nur um mich in einer zum Spielen auffordernden Haltung zu werfen und Mama anzuwuffen.