Ich sah Akaya besorgt an und drückte ihr meine Nase ins Fell. Kurz zögerte ich, ob ich etwas sagen sollte. Doch keine Worte würden ihr helfen oder sie trösten können. Aus diesem Grund knabberte ich ihr weiter am Fell und blieb ansonsten still.
Mittlerweile konnte ich bereits klar sehen und gut hören. Die Eindrücke die ich dadurch erhielt waren überwältigend und es zog mich immer mehr und mehr zu dem sanften Licht, das durch den Eingang des Unterschlupfes, an dem ich mich bereits satt gesehen hatte, eindrang. Mammma..., fiepte ich, als das dunkle Wesen, das dem hellen so ähnlich sah und doch irgendwie so anders war, wieder zurück kam. Vergnügt über das Wort wiederholte ich es, dieses Mal lauter. Mama!, wuffte ich und quiekte glücklich. Ich hatte keine Ahnung, wo dieses Wort herkam, doch instinktiv wusste ich, dass das dunkle Wesen "Mama" war. Ich krabbelte auf sie zu, mein Gleichgewicht zu halten fiel mir nicht mehr so schwer wie am Anfang. Bei Mama angekommen warf ich mich in ihr Fell und schmiegte mich daran. Mama. blubberte ich erneut.
...Stand up for what you believe in even if you stand alone...
Als ich wieder bei Akaya ankam, war ich viel sicherer und wartete nicht erst darauf, dass sie mich zu sich bat. Es ging hier schließlich um einen Welpen. Ich legte Akaya das Gurkenkraut vor die Schnauze. "Iss das!", sagte ich. Dann nahm ich ihr sachte aber bestimmt die kleine Fähe (@Aisa ) ab und begann sie zu versorgen. Zunächst rieb ich ihr ein wenig Lavendel unter die Schnauze. Der Duft wirkte beruhigend und ich hoffte, dass er vielleicht etwas bei ihr bewirken würde. Unterwegs hatte ich bereits auf dem Löwenzahn herumgekaut, der der Kleinen den Appetit bringen sollte. Inzwischen war er so glitschig und klein, dass ihn der Welpe ohne Probleme schlucken können würde. Ich versuchte das kleine Mäulchen von ihr aufzubekommen, doch es wollte nicht so ganz gelingen. Irgendwann konnte ich es ihr hineinzwängen. Das Kauen an sich reichte oft auch schon aus. Salbei hatte ich nicht mehr gefunden. Vielleicht würde der Lavendel und der Löwenzahn schon reichen. Sie war wirklich beunruhigend schwach und ruhig. Ich legte sie vorsichtig wieder zurück zwischen Akayas Pfoten. Ich hatte mir Mühe gegeben, so schnell wie möglich die Kleine zu behandeln. Im Moment konnte ich nicht mehr tun bis sie mehr Symptome zeigte. Schnell krabbelte ich rückwärts wieder aus der Höhle heraus.
Unsicher hatte ich mich mit Aisa hingelegt und war erst später auf meinen Sohn aufmerksam geworden. Ich stellte die Ohren auf und feuerte ihn leise an und brummte glücklich, als er bei mir ankam gut gemacht kleiner Corvin meine Rute schlug hin und her und ich strahlte Zayn an. Er hatte Mama gesagt! Ich leckte Corvin ab und dann kam plötzlich Aylia hinein gestürmt. Ich spitzte die Ohren und tat was sie mir befahl. So aß ich das komische Kraut und beobachtete sie schweigend. Ich vertraute Aylia. Als sie mir Aisa zurpck gab seufzte ich auf und leckte meine Tochter ab. Danke dir... murmelte ich hinaus. Doch wie würde es weiter gehen mit Aisa? Ich drückte meinen Fang in das Fell meines Gefährten und wünschte mir erneut meine Eltern an meine Seite...sie hätten vielleicht Rat gewusst!
Es brach Tumult aus. Verdutzt jammerte ich etwas herum bis ...der helle kam. Vergnügt taumelte ich an diesen und knabberte an seinem Fell. Dann kam das dunkle wieder und der kleine dunkle ging zu dem dunklen. Ich brummte verwirrt auf und hörte irgendwas komisches... Mamma brabbelte ich nach und kullerte eher gegen die beiden dunklen Dinger. Bei dem kleineren fing ich sofort an am weichen Etwas ( fell ) zu kauen und knurrte verspielt.
Ich lächelte, als die beiden männlichen Welpen "Mama" sagten und Akaya so stolz grinste. Sie ist so süß, wenn sie sich freut! Doch schlagartig änderte sich das Verhalten meiner Liebsten, als Aylia wieder in den Bau kam um Aisa zu versorgen. Kaum war die Wölfin wieder verschwunden drückte meine Lieb sich in mein Fell und ich knabberte tröstend an ihrem. Ich wünschte, ich hätte irgendwelche tröstenden Worte gefunden, doch nichts konnte eine besorgte Mutter beruhigen, das wusste ich. Außerdem war mir diese gesamte Gefühlwelt immer noch komisch fremd und mit Worten konnte ich auf emotionaler Ebene absolut nicht umgehen. Es ist eben doch etwas anderes, als dieses anfängliche, teils so bedeutungslose Geflirte...
Mama schleckte mich ab, als wieder ein großes flausch-Wesen in die Höhle kam und hektisch herum huschte, sodass ich mich enger an Mama drückte. Da kam ein helles, kleines Flausch an und sagte mein neues Wort nach. Ich blubberte amüsiert vor mich hin, brabbelte wieder Mamaaa und das helle Flausch knurrte. Ich legte den Kopf schief und entgegnete Grrrrr, ehe ich prustend mit der Schnauze gegen das Wesen stieß und es ein wenig drückte und stupste Bewegennnnnnn! Belustigt quiekte ich vor mich hin.Ich mag helles Flausch.
...Stand up for what you believe in even if you stand alone...
Als ich Akayas "Danke" hörte, atmete ich ein wenig erleichtert aus. Es war gut, dass sie mich hatte die Kleine versorgen lassen. Ein wenig unschlüssig blieb ich stehen. "Heult nach mir, wenn etwas sein sollte", sagte ich dann. Ich wollte zurück zum Rudelplatz. Ich war erschöpft und müde und ich wusste nicht, wann ich zuletzt gegessen oder geschlafen hatte. Ohne auf eine weitere Antwort zu warten, drehte ich mich um und rannte davon.
Aylia verschwand und ich widmete meine Aufmerksamkeit @Akaya . Ich knabberte zärtlich an ihrem Fell und murrte ihr beruhigend ins Ohr. Meine wunderschöne Kämpferin... Ich sah unsere Welpen an und lächelte. Einfach hinreißend.
Nachdem die Dürre vorbei war, begann es zu regnen und mit dem Regen kam der Nebel. Ein komischer Nebel, der ungewöhnlich sauer roch. So ein Nebel war nicht einmal den erfahrenen Nebelwölfen bekannt. Schleichend und unheilvoll strich er zwischen den Bäumen umher, kletterte auf jeden Berggipfel und kroch über jede Wiese und ganz plötzlich verfiel das Tal in einen tiefen festen Schlaf. Alle Lebewesen sanken mit einem Mal zu Boden. Nichts bewegte sich mehr und es wurde still. Der Nebel verharrte eine ganze Weile über dem Tal. Er kam von einem Industrieunfall der Menschen, die von diesem Nebel ebenfalls nicht verschont blieben. Für eine ganze Weile war das Tal eingefroren. Doch jetzt langsam, fangen die ersten Vögel an zu zwitschern. Der Dunst lichtet sich und die ersten Wölfe wachen wieder auf....
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich wachte aus einem tiefen, unbekümmerten Schlaf auf und sah mich mit müden Augen um. Hmmm?, murmelte ich verschlafen. Ich sah an mir herunter. HUH???? Ich machte einen Satz und stand plötzlich auf allen vieren. So weit überm Boden?!?!?! Wie lange hab ich bitte geschlafen???, wuffte ich verdattert, als ich auch meine Geschwister ansah, die ebenfalls um ein Vielfaches gewachsen waren. Direkt darauf folgte ein AUA!, weil die Decke des Baus, der bis vor kurzem noch so groß schien, auf einmal so viel niedriger war und ich meinen Kopf anschlug.
Ein Aufschrei riss mich aus meinem Schlaf. Mir entfuhr ein knurren und hektisch sah ich mich um. Neben mir lagen zwei meiner Welpen, schlafend und Wow sind die gewachsen...?! Auch Akaya lag neben mir, ich hatte mich an sie gekuschelt. Direkt vor mir stand... Corvin? Ich blinzelte. Einen Moment dauerte es, bis ich mich gefasst hatte. Komm her und bitte, sei ruhig... Die anderen schlafen und mein Schädel brummt...
(@Akaya ich hoffe es ist okay, dass ich es jetzt so gemacht habe, dass Corvin einen kleinen Entwicklungssprung gemacht hat, aber die Welpen sind jetzt auch schon 8 Monate alt... ^^° )
Ich tat das, was mein Vater mir sagte, doch nach einer Weile hielt ich es in dem engen Bau einfach nicht mehr aus. Können wir BITTE irgendwas spannendes machen?, nuschelte ich in den dichten silbrigen Pelz meines Vaters. Mir ist langweilig und ich habe Kohldampf.
...Stand up for what you believe in even if you stand alone...
Ich seufzte und nickte dann. Gut, lass uns raus hier, ich halte es auch nicht wirklich aus... Kaum hatte ich das gesagt kraxelte ich an die frische Luft und trottete los. Komm!, wuffte ich gedämpft Corvin zu. Kaum zu glauben wie schnell er gewachsen ist. Und wo hat er nur all diese Worte aufgeschnappt... Naja, er ist wirklich groß geworden... Wir bleiben in der Nähe, wir müssen auf deine Geschwister und deine Mutter aufpassen!
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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18.07.2020 09:08
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