Ich war erleichtert, dass Maki und Heaven mir dieses Mal gehorsam gefolgt waren. Ich werde den Eber versuchen vom baum weg zu zerren. Ich will dass ihr beiden ihn umrundet und dann zusammen von der Seite und von hinten angreift. Er dürfte zu erschöpft sein um sich viel zu wehren. Aber auch ich war nah am Ende meiner Kräfte, verbarg dieses jedoch nach Möglichkeit. Ich sah kurz die beiden jungen Wölfe an, ehe ich meinen Fokus auf den Eber legte, welcher sich grunzend fester auf den Boden drückte. Auch wenn er noch so erschöpft war, so waren und blieben seine Hauer gefährlich. Wachsam näherte ich mich dem Tier, darauf bedacht nicht in Reichweite seiner Hauer zu gelangen. Mit einem wütendenden Grunzen sammelte der Eber seine letzten Kräfte und stieß sich vom Boden ab, jedoch nur um wie ein Geschoss auf mich zuzustürmen - den Kopf dabei gefährlich gesenkt. Ich wich gerade so aus, dass ich meine Zähne in die Nase des Ebers Bohren konnte. Nun quitschte er panisch und versuchte wieder rückwärts den Schutz des Baumes zu erlangen. Entschlossen stemmte ich meine Vorderpfoten gegen den Boden und zog den Eber so gut es mir ging mehr in meine Richtung, weg vom Baum. Der Rest lag nun bei @Heaven und @Makatza .

Ich wollte meine beiden Jungen eigentlich noch weiter tadeln, musste mich aber zugleich auch auf den Eber konzentrieren. Doch noch bevor ich diesen erneut von meinen Welpen fort treiben konnte, schoss ein weiteres helles Fell aus den Büschen. Zu verblüfft um schnell genug reagieren zu können starrte ich mit offenem Maul dem fremden Wolf und unserer Beute nach. Hey! Ich zögerte kurz, ehe ich Maki und Heaven ansah. Folgt mir. Und tut DIESESMAL das was ich euch sage! Wie sollte ich die beiden versorgen, wenn sie nicht einmal auf das hörten was ich ihnen sagte? Huttser..ich bräuchte dich gerade so sehr..aber ich kann unsere Welpen nicht dem Hickhack der Rudel aussetzen.. Ich schüttelte den Kopf, ehe ich in die Richtung los lief, in welche der Eber und die Fähe gelaufen waren. An einer Stelle war der Geruch der Fähe besonders stark - bevor er Richtung Lachsfluss verschwand. Der Eber jedoch war weiter in den Wald gelaufen. Ich wog kurz hin und her, entschied mich dann jedoch dass der Eber wichtiger war als die Fähe. Aus diesem Grund folgte ich seiner Fährte.

Ich hatte Glück, dass ich ihn bald fand. Offenbar war er so in Panik gewesen, dass er sich selber zur Erschöpfung getrieben hatte und nun schwer atmend in einem Blätterhaufen lag. Als er mich sah, stand er auf - doch war er merklich zu schwach um weg zu laufen. So versuchte er sich so zu positionieren, dass er mit den Hauern zu mir stand. Ich sah kurz nach hinten, prüfend ob Maki und Heaven mir gefolgt waren.

Heaven! Es war ein regelrecht panisches Aufjaulen als mein Sohn aus dem Gebüsch preschte und sich auf den Eber stürzte, nur um von diesem zu Boden geworfen zu werden. Auch Maki stürzte nun aus dem Gebüsch und versuchte wohl die Aufmerksamkeit des Ebers auf sich zu lenken. Einen Moment blieb ich wie erstarrt stehen, ehe ein tiefes, grollendes Knurren aus meiner Kehle erklang. Verdammt nochmal, Heaven! Wenn ich sage ihr sollt ZUSEHEN habt ihr das gefälligst zu tun! Wut aber auch Sorge schwangen in meinen Worten mit, ehe ich mich auf den Eber, welcher durch die Handlung meiner Jungen nun abgelenkt war, stürzte. Doch gelang es mir nicht ihn nieder zu ringen. Statt dessen begann der Eber zu buckel und warf mich ab. Entschlossen stellte ich mich zwischen ihn und meine Jungen und fletschte grimmig meine Zähne. Ich würde meine Jungen mit meinem Leben beschützen wenn es sein musste!

Als @Makatza und @Heaven zu mir aufschlossen, warf ich ihnen einen scharfen Blick zu um sie an das Stillsein zu erinnern. Schließlich kauerten beide bei mir, wobei Heaven drohte uns durch seinen Hintern zu verraten, welcher kurz davor war das Gebüsch durch zu schütteln, welches uns verbarg. Sanft aber bestimmt drückte ich meine rechte Vorderpfote auf Heavens Po. Still halten..du verrätst uns sonst. raunte ich, meinen Blick jedoch wieder auf den Wildeber gerichtet. Schließlich zog ich meine Pfote zurück und spannte mich an. Ich wusste dass es für mich gefährlich werden würde, den Eber allein anzugreifen, allein wegen dessen spitzen Hauern. Egal was passiert, ihr bleibt hier! mahnte ich kurz Seht einfach zu..und lernt. Damit begann ich mich in einer geschlichenen Haltung von meinen Jungen weg zu bewegen. Es war nur gut, dass der Eber mit seiner Futtersuche abgelenkt war, und so uns bisher nicht bemerkt hatte. Ich atmete einige Male tief durch, ehe ich mich gegen den Wind anschlich. Jedoch hatte ich nicht damit gerechnet wie schnell der Wind sich hier im Wald drehen würde. Kurz bevor ich zu einem Sprung ansetzten konnte um den Eber nieder zu ringen, hob dieser grunzend den Kopf und drehte sich blitzartig um. Mit einem überraschten Winsellaut machte ich einen Satz nach hinten. Verdammt.. Mein Herz pochte wild, doch war mein Instinkt meine Jungen zu versorgen stärker als die Angst vor den Hauern des Ebers. So fletschte ich wild die Zähne und knurrte tief und drohend. Der Eber grunzte nur kurz, ehe er auf mich zuschoss, bereit sich zu verteidigen. Mir blieb nichts anderes übrig als wieder und wieder auszuweichen und nach einer Schwachstelle zu suchen.

Ab und zu blieb ich stehen, um zu wittern und auch um Maki und Heaven die Chance zu geben aufzuschließen. Schließlich wurden meine Schritte eindeutig langsamer. Der Geruch von Wildschwein war in meine Nase gedrungen. Aufmerksam folgte ich dem Geruch, darauf achtend das der Wind mir entgegen strömte. Zum Glück war es hier im Wald schattig. Durch meine Fellfärbung sah es noch mehr aus, als ob ich selber Teil der tanzenden Schatten war. Ich verharrte erneut einen Moment, nur um in eine schleichende Haltung zu verfallen und mich dann hinter einem Strauch zu verstecken. Ich wartete darauf dass Maki und Heaven bei mir waren. Ihr müsst jetzt ganz, ganz leise und vorsichtig sein.. während ich die Worte flüsterte beobachtete ich den Wildschweineber, welcher ein paar Wolfslängen entfernt im weichen Erdboden nach Wurzeln wühlte.

Amüsiert beobachtete ich meine Jungen, ehe ich ernst drein sah. Ich konnte uns drei schlecht nur von Fisch und kleineren Beutetieren ernähren. Aufmerksam sah ich beide an Das Fischen bringe ich dir später bei Maki. Es wird Zeit dass ihr lernt große Beute zu legen. Vor allem wenn..wenn ihr mir mehreren Wölfen zusammen leben wollt. Auffordernd stubste ich erst Maki und dann Heaven an. Es wird Zeit für eure erste große Jagd. Folgt mir und tut bitte das was ich euch sage. Damit wand ich mich dem Wald zu, wartete einen Moment ab ob die beiden mir auch folgen würden, ehe ich in einem leichten Trab in den Wald lief.

-->Wald

Ich leckte auch Heaven kurz über die Wange als er zu uns aufschloss. Mit einem wehmütigen Lächeln beobachtete ich meine Jungen. Sie sind immer noch so verspielt, wie als Welpen..ich wünschte das würde sich niemals ändern. Während die beiden sich nun ein wenig jagten und das kühle Nass genossen sprang ich meinerseits in das tiefere Wasser und paddelte einen Moment herum, ehe ich in einer schnellen Bewegung einen unvorsichtigen Fisch fing. Mit diesem im Maul tapste ich ans Ufer. Papa wird sicher zu uns kommen.. Auch wenn er wohl höchstens als Gast und nicht für immer her kommen würde. Ihr beiden seid eindeutig zu groß für den Dachsbau. Ihr seid keine kleinen..knuffigen Fellkugeln mehr. Der Ton meiner Stimme war neckend, während ich versuchte meine Sorgen hinter einem neckischen Funkeln meiner Augen zu verbergen.

Ich seufzte innerlich - sowohl erleichtert dass ich nun nicht mehr auf dem Rudelplatz war, aber vor allem wohl aus Erleichterung dass meine Jungen dem Ganzen nicht mehr ausgesetzt waren. Ich trabte zu Makatza und drückte mich weich an ihre Seite. Sachte strich ich mit meiner Zunge über ihr Wange Es tut mir so leid..ich wünschte ich hätte euch vor all dem bewahren können.. Entfuhr es mir leise, während ich die Ohren sichtlich hängen ließ.

Ich sah Huttser und den anderen nach, ehe ich @Heaven anstubste, zur Aufforderung zu folgen. Dann tapste ich rasch Makatza hinterher.

--> Lachsfluss

Voller Sorge hatte ich die Ereignisse beobachtet und gelauscht, ehe ich dichter zu meinen Jungen trat - auch wenn sie bereits fast schon keine Welpen mehr waren - so würden sie dennoch meine Jungen bleiben. Ich möchte auch lieber erst einmal fort aber wir können erst gehen wenn.. Ich hatte nicht einmal zu ende gesprochen, da betrat Huttser den Rudelplatz. Sofort wischte ich leicht mit der Rute hin und her. Seinen Blick deutete ich zwar richtig, doch was sollte ich tun? Ich war kein Teil des Rudels, und meine Familie hatte gerade Vorrang. Sanft stubste ich Heaven und auch Maki an, als Deutung dass sie mir folgen sollten, ehe ich langsam zu Huttser tapste. Weich schmiegte ich meine Wange an seine, ehe ich meinen Fang unter seinem entlang strich. Es ist zu viel..für alle. Ich möchte nicht dass Heaven und Maki sich dem weiter aussetzen.. fing ich leise an Ich weiß nicht was ich tun kann..dies ist..nicht mein Rudel..

Ich ließ einen Moment den Kopf hängen, nickte dann jedoch verstehend. Bitte sei vorsichtig. Ich hoffe deinem Freund geschieht nichts. Ich wand mich halb ab. Ich werde mit unseren Jungen hier bleiben und auf dich warten. Was blieb mir anderes übrig? Sicher ich hätte mit unseren Jungen in den freien Gebieten herum streifen können, doch im Moment war ich in Sorge um meinen Gefährten. Auch wenn unsere Jungen leise sprachen, konnte ich sie dennoch hören, da sie in unserer Nähe standen. Geh nur, ich muss mit Maki und Heaven reden.. Damit stubste ich Huttser erneut mit meiner Nase an der Wange an, ehe ich mich abwand und zu Heaven und Maki trat. Können wir reden? Meine Ohren lagen etwas verunsichert an. Was ich bisher von den beiden gehört hatte, machte mir Kummer.

Ich nickte auf die Worte von Twix hin und brummte warm. Gerade wollte ich noch etwas hinzu fügen, als @Huttser zu uns trat. Sofort wand ich mich ihm zu, Sorge im Blick. Ja mein Silberpelz? Näher tretend stubste ich Huttser kurz mit meiner Nase an der Wange an. Er schien uns etwas wichtiges mitteilen zu wollen. Hoffentlich nichts was unsere Jungen mehr verunsicherten als die ganze Situation ohnehin bereits.

*sieht Nimble schon Welpen-sitten* Ich glaub der wird an den Welpen kleben XD

Noch immer ein wenig unsicher war ich den anderen gefolgt und dabei zurück gefallen. Als ich endlich den Rudelplatz erreichte atmete ich durch. Gerade wollte ich mich entspannen und zu Huttser tapsen, da drang eine mir nur all zu bekannte Stimme über den Platz Heaven! Erleichterung durchflutete mich, nicht zuletzt als ich sah, dass Maki zu ihrem Bruder trat. Mit wild wedelnder Rute lief ich zu den beiden hinüber und drückte mich erst an Heaven, dann an Maki, ehe ich den beiden fast schon stürmisch über ihre Wangen schleckte. Erleichterung durchflutete mich. Meine Jungen waren bei mir. Erst nach einigen Augenblicken realisierte ich Heavens Worte und sah zu den beiden Fähen, welche sie begleiteten. Oh..wir haben uns aber schon lange nicht mehr gesehen.. Wand ich mich dann Twix und Freya zu.

Ich hatte eine Weile stumm dagestanden und erst den anderen nachgesehen, erst als Huttser sich auf den Weg machte folgte ich ihm, noch immer in einer eingesunkenen Haltung. Dabei lief ich wohl an Sky vorbei - auch wenn mir dies nicht auffiel. Vielleicht liefen wir auch andere Routen, wer wusste das schon. Ich wollte einfach nur noch weg von diesem Ort.

--> Rudelplatz

Ich fiepte leise. Warum nur musste diese Situation so angespannt sein? Können wir zum Rudelplatz zurück? Ich..ich fühle mich hier nicht wohl. meine Stimme war kaum mehr als ein zittriges Flüstern. Im Moment hatte ich weder die Nerven, noch die Kraft mich in das Gestreite zwischen Kasai und Jangal einzumischen. Ich will unsere Jungen sehen.. fuhr ich dann leise fort. Ich wollte meine Kinder an mich drücken, ihnen sagen wie lieb ich sie habe - und dabei Huttser in meiner Nähe wissen.

Ich hatte Sam ein unsicheres Lächeln geschenkt, ehe dieser davon lief. Es tat mir leid, dass er von Jangal derart angefahren worden war. Für einen Moment kam in mir die Überlegung auf, es Sam gleich zu tun und davon zu laufen, doch dann erinnerte ich mich daran dass ich Huttser unterstützen wollte. So schob ich mich noch mehr an diesen heran, bis sich unsere Flanken leicht berührten. Dass ich etwas zitterte konnte ich nicht verhindern. Noch nie war mir jemand mit derartigem Hass gegenüber Streunern begegnet - oder gar Verabscheuung mir gegenüber. Sicher, mein Fell war ungewöhnlich - weshalb viele mich mieden - aber derart ablehnend war bisher niemand gewesen. Nicht einmal Kasai, welche mit ihren Worten über Liebe dafür sorgte dass ich ihr einen überraschten, jedoch auch dankbaren Blick zuwarf. Nur um kurz darauf meinen Fang unter Huttsers Kehle zu schieben. So fühlte ich mich gerade einfach am sichersten. Zumal, wenn ich Kasais Erzählung für mich richtig deutete - Gin wohl nicht der leibliche Vater von Jangal gewesen war. Doch würde ich mich hüten dies nun laut auszusprechen, es war auch nicht meine Aufgabe es zu tun. Ob das alles gut ausgeht? Wie kann ich Huttser helfen..wie nur..?

Es beruhigte mich, wie stark Huttser nun war um das Rudel zu unterstützen und auch zu beschützen. Die Spannung jedoch drückte dies nicht. Vielmehr schien sich diese mehr und mehr aufzuladen. Innerlich stimmte ich den Worten meines Gefährten zu, als auch denen von Sam. Kurz blinzelte ich zu Kasai, welche einen erneuten Ausbruch erlitt. Doch zugleich schien die rote Fähe meinen Gefährten unterstützen zu wollen. Verunsichert wand ich meinen Blick zu Huttser, ehe ich die Worte des Jungwolfes hörte und den Kopf herum riss. Machte er wirklich gerade MICH dafür verantwortlich dass Gin verstorben war? Sicher, Huttser war viel bei uns gewesen, jedoch hatte ich auch Verständnis gehabt, wenn er Zeit mit seinem Rudel verbringen wollte. Ich hatte ihn nie zurück gehalten. Hin und her gerissen zwischen Verunsicherung und auch leichter Wut, bewegte ich mich mehr in Huttsers Richtung, wobei mir selber nicht bewusst war, dass ich meine Rute zwischen den Hinterpfoten einklemmte und die Ohren hängen ließ.

Ich hielt still, als Huttser scheinbar Trost und Ruhe bei mir suchte und leckte ihm kurz über den Kopf, ehe er sich ein Stück von uns allen entfernte. Kurz darauf folgte Kasai ihm, wobei ich ihr nachsah. Die ganze Stimmung war gedrückt. Mit einem Mal erhob die rote Fähe ihre Stimme, was mich dazu verleitete die Ohren lauschend zu den beiden zu drehen. Ich wurde jedoch je unterbrochen als ein Stück neben mir mit einem Mal ihr Sohn hervor brach. Ich wusste nicht wieso, doch instinktiv erhob ich mich und schob mich leicht zwischen Huttser und Jangal, bereit meinen Gefährten zu verteidigen, wenn es sein musste. Jedoch fühlte ich mich zugleich hilflos - denn immerhin war ich ja kein Rudelmitglied.

Kasais Sohn gesellte sich zum Grab und wenig später zwei weitere Fähen, welche in das Heulen mit einstimmten. Als dieses endete begann Huttser mit der Schließung des Grabes. Rasch stellte ich mich neben Kasai, welche sich neben dieses gelegt hatte und schnupperte etwas besorgt an ihr. Doch sie schien einfach nur erschöpft zu sein. Ich setzte mich vor ihr hin und murmelte undeutliche Worte, welche wohl aufmunternd sein sollten.