Halb rutschend, halb hüpfend hatte ich den Weg vom Aussichtspunkt hier her hinter mich gebracht und sah nun fröhlich wedelnd zu Xena auf.

Ich kam lachend und ziemlich lediert am Hügelende an. Mein Fell war voll Staub und dreck und einige Kratzer überzogen meine Haut. Ich spührte sie kaum, ich war schlimmeres gewöhnt. Völlig aus der Puste vom Lachen, lag ich hechelnd vor Luen. Erst als ich mich wieder einbekommen hatte stand ich auf und schüttelte mein Fell aus. Immer noch musste ich leise kichern und sah Luen an während ich wild mit der Rute wedelte. Das hat Spaß gemacht, lachte ich und leckte mir ein bisschen Blut von der Schulter.

Ein wenig erschreckt hatte ich einen Schritt zurück gemacht, als Xena vor mir zum Liege kam, und streckte ihr witternd meine Nase entgegen. Doch ihre gute Laune und das Wedeln ihrer Rute zeigte mir schnell, dass es ihr gut ging. Ja, stimmt!, war alles, was ich raus bekam, während ich schmunzelnd das nächste Lachen unterdrückte, das wieder hoch kommen wollte. Ebenso unterdrückte ich den Drang, ihr Fell nach weiteren Wunden zu untersuchen. Stattdessen rempelte ich sie leicht an und drehte mich dann gleich herum, um zum nächst gelegenen Tümpel zu laufen. Erleichtert stellte ich fest, dass der Boden noch nicht weich und nachgiebig war, sondern hart vom Frost. Also lohnte es sich wenigstens her zu kommen, um zu baden. Fröhlich spang ich in das Wasser und war froh, dass es mir nicht einmal richtig bis zum Bauch reichte. Dennoch ließ ich mich gleich zur Seite fallen und wälzte mich vergnügt jauchzend im Wasser.

Ich trabte komplett blutverschmiert durch die Gegend, mit schwerem Atem und leichtem Gemüt. Auf dem Weg hierher hatte ich 3 Hirsche zerlegt und fast gänzlich aufgefressen. Es ging mir kurzgesagt viel besser. Auf einmal witterte ich einen bekannten Geruch. Luen. Meine Krallen zogen tiefe Furchen im Boden als ich meine Richtung änderte. Mit größeren Sprüngen wie vorher flog ich meinem jetzigen Ziel entgegen. Kurz vor dem Tümpel rollte ich nach vorne und stoppte mit meinen Pfoten. Oi Luen! Wo steckst du?

Fröhlich wälzte ich mich immer wieder hin und her und tapste mit den Pfoten so ins Wasser, dass auch Xena nass gespritzt wurde. Als ich meinen Namen vernahm, hielt ich jedoch inne und erhob mich wieder auf meine Läufe. Tytan?, rief ich fragend durch die Dunkelheit und lief rasch zurück ans Ufer, um mich zu schütteln und meine Nase kurz an Xena zu reiben. Bin gleich wieder da, versprach ich und lief dann am Tümpel entlang, bis ich den großen Rüden entdeckt hatte. Da bist du ja! Ich hatte schon gedacht, du hättest uns wieder verlassen. Fröhlich schwang meine Rute empor und zeugte von meinem neuen Status, während ich in angemessenem Abstand zu ihm wieder stehen blieb.

So kann man es fast ausdrücken. Ich wurde in einem Kampf quasi getötet. Ist ein Wunder dass ich noch lebe. Sorry für die.. ähm.. Vollbluterei Ich deutete auf mein Fell und sah ihn dann wieder an. Hatte Hunger, war mir am Takeaway was holen. Langsam ging ich näher an ihn ran und setzte mich hin. Gut siehst du aus, was geht'n ab? Scheint gut zu laufen bei dir. Was macht mein Rudel so? Kümmerst du dich gut um den Sauhaufen? Meinen Kopf leicht schief gelegt grinste ich ihn an und wartete geduldig auf seine Reaktion.

Aufmerksam stellten sich meine Ohren auf und drehten sich ihm zu. Du kannst dich gern waschen, wenn du willst. Das Wasser ist noch nicht tief, schlug ich ihm vor und deutete mit dem Fang auf den Tümpel, in dem ich zuvor selbst noch getobt hatte. Als er sich setzte, tat ich es ihm gleich. Du meinst Feys Rudel? Ich grinste leicht. Er hatte seine Ansicht also noch nicht abgelegt. Es schlafen alle ziemlich viel, ist halt Winter, erzählte ich dennoch freundlich. Ich hab mir mit Xena eine kleine Auszeit während der Paarungszeit gegönnt. Es wäre übrigens gut, wenn du dich von ihr fern hälst, konnte ich mir die kleine Warnung nicht verkneifen.

Ich verzichte auf die Dusche. Das hält Neulinge fern. Ich zog die linke Brauche hoch und betrachtete ihn als er "Fey's Rudel" sagte. Nein, mein Rudel entgegnete ich. Aber wenns allen soweit gut geht, dann freut mich das natürlich. Dann erzählte er das mit Xena. Ich musste lachen und nickte dann. Schon klar. Mach dir keine Sorgen, so einer bin ich nicht. Das meinte ich so ehrlich ich nur konnte. Luen war eigentlich der einzige der mir nie feindlich begegnet war, der immer fair zu mir war. Daher wollte ich ihm jetzt im Gegenzug nichts böses.

Grinsend nickte ich zu seiner Weigerung, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Die Diskussion hatten wir ja bereits schon, aber solange Fey und Kane da waren, würde sich an Tytans Status eh nichts ändern. Danke, meinte ich ebenso ehrlich und meine Ohren drehten sich einmal in die Richtung, in der Xena stand. Wir haben ein paar Neulinge auf dem Rudelplatz. Fate und Winona. Und einen Gast, Zoe, klärte ich ihn auf. Und falls du Aimichan suchst.. sie befindet sich wohl noch in den freien Gebieten. Vielleicht würden die beiden ihre Vergangenheit ja doch irgendwann nieder legen und zu Freunden reifen.

Nein, ich suche Aimichan nicht. Um ehrlich zu sein, möchte ich mich von ihr distanzieren. Das hat nunmal seine Gründe. Dann stand ich auf und blickte mich um. Ich muss jetzt weiter, noch ein wenig laufen. Habt noch viel Spaß, ihr zwei. Ich verneigte mich leicht zum Abschied und trabte dann gemütlich davon.

=>Freie Gebiete.

Meine Ohren stellten sich auf, als er von dem Umstand mit Aimichan erzählte. Distanzieren..? Aber Aimichan war Teil des Rudels genau wie er. Ich legte den Kopf schief und neigte selbst mein Kinn, als er sich verabschiedete. Danke, pass auf dich auf., rief ich ihm nach, ehe ich mich selbst wieder erhob und zurück zu Xena lief. Auf dem Weg hing ich noch meinen Gedanken über den großen Rüden nach, doch sie waren schnell vergessen, als ich die Fähe erblickte. Fröhlich begann meine Rute wieder zu schwingen und ich sprang sie spielerisch von der Seite her an. Xena! Los, ab ins Wasser mit dir!, rief ich vergnügt und drängte sie weiter gen dem Tümpel.

Ich war aufgesprungen und wollte auch ins Wasser als ich eine Stimme hörte, die ich gehofft hatte nicht noch mal zu hören. Ich war eine nette Fähe, die eigentlich mit jedem klar kam aber Tytan hatte es sich verscherzt. Mit seinem arroganten auftreten, nachdem er Aimichan verletzt und das Rudel im stich gelassen hatte. Ich war ein Stück in Hörweite gelaufen und bleckte die Zähne, als Luen zurück kam wedelte zwar meine Rute wieder aber ich hatte die Ohren angelegt. Sein Rudel? was denkt er wer er ist. Wir kümmern uns mehr als er und sich von Aimichan disstanzieren? hat sie nicht schon genug Abweisung hinter sich, sagte ich angewiedert, ich hasste fast nichts so sehr wie arrogante Wölfe,Luens Satz hatte ich garnicht gehört. Ich hatte nicht viel mit Tytan zutun gehabt aber wenn er auftauchte verkrampfte sich mein Magen, so auch jetzt und ich verzog das Gesicht bevor ich mich einmal schüttelte.

Als sie nicht auf meinen Spielversuch einging, stoppte ich und betrachtete sie genauer. Ihre angelegten Ohren und gebleckten Zähne ließen mich schließlich einen Schritt zurück tun. Es ist nicht sein Rudel. Es ist Feys Rudel, egal wie er dazu steht., brummte ich leise und felsenfest. Und will er sich wirklich im Rudel etablieren, muss er mit Aimichan Frieden schießen.. egal, ob er will oder nicht. Sanft schob ich meine Nase an ihre Lefzen und leckte ihr sanft darüber. Lass uns nicht über Tytan sprechen.. wir wollten doch baden und dann jagen, versuchte ich sie milder zu stimmen und die verlorene Stimmung wieder zurück zu gewinnen.

Ich hob den Kopf, meine Ohren stellten sich auf und meine Lefzen legten sich zurück über meine Zähne. Seine Worte stimmten mich milde und die Krämpfe in meinem Magen hörten auf, nur der Hunger blieb zurück. Tytan war nicht wichtig genug um mir von ihm die Laune verderben zu lassen, ich würde mich mit ihm beschäftigen wenn ich musste. Mein Blick war liebevoll und ich betrachtete den Wolf der meine Kriegerin gezähmt hatte. Niemals hatte ich geglaubt, dass mich jemand binden konnte. Meinen Drang freu zu sein und nie lange an einem Ort zu bleiben nicht unterdrückte sondern ihn umwandelte. Ich drückte meinen Kopf unter seinen, und musste den plötzlichen Anflug von sentimentalen Gefühle unterdrücken. Trotzdem rann eine Träne über mein Fell und ich rieb sie an Luens Fell ab, was war denn jetzt los. Fragte ich mich und wackelte mit den Ohren, Ich hab dich sehr sehr lieb. Brachte ich heraus und leckte ihm über die Lefzen, dann sprang ich ins Wasser und rollte mich an einer seichten Stelle herum um mein Fell richtig zu säubern. Ich blieb eine Weile in dem angenehmen kalten Wasser und lies allen Schmutz und Geruch von meiner Haut und meinem Fell waschen. Als ich dann doch wieder raus kam, schüttelte ich mich lachend und spritzte Luen nass. Ich konnte nicht anders und musste mich etwas entfernen um ein paar Mäuse zu fangen, mein Magen krampfte sich wieder zusammen vor Hunger . Ich schlang die Mäuse gierig herunter und hechelte leicht da ich keine Luft geholt hatte. Eine dicke Maus brachte ich Luen, obwohl ich sie am liebsten selbst gegessen hatte. Ein Snack?, lachte ich und kuschelte mich zufrieden an sein warmes vertrautes Fell. Schnell war ich eingeschlafen und träumte von Alex und den Abenteuern die wir zu viert erlebt hatten.

Fast schön träumend sah ich ihr nach, als sie sich ins Wasser warf und mich schließlich nass spritzte. Leise brummend hob ich einen Lauf, um mich davor zu schützen, musste jedoch dennoch lachen. Frech!, rief ich leise aus und ließ mich auf meine Hinterläufe nieder, als sie dann davon hüpfte, um ein paar Mäuse zu fangen. Als sie mir die letzte anbot, nahm ich sie mit Vergnügen an und schlang sie rasch hinab. Danke. Kaum lag sie dann neben mir, hatte ich den Kopf auf ihre Schulter gelegt und ihr sanft über den Nacken geleckt. Ich liebe dich auch, waren die letzten halb genuschelten Worte, ehe ich ihr in den Schlaf folgte.
Ein Sonnenstrahl hatte mich schließlich geweckt und leise brummend hatte ich den Tag über mein Werk fortgesetzt, Xena über Nacken, Schulter und Rücken zu lecken. Als die Dämmerung hereinbrach, stupste ich ihr gegen die Ohren, um sie zu wecken. Xena, rief ich leise ihren Namen und schnappte schließlich nach ihrem Ohr, um leicht darauf herum zu kauen.