Genau, es geht allen gut, keine Angst Kleiner. Ich lächelte meinen Gefährten aufmunternd an und rieb meinen Kopf sacht über seinen Nacken, nachdem ich sein fell geglättet hatte. Keiner weiß genau woher der Nebel gekommen ist, wir glauben es war etwas von den Menschen. Menschen waren bei Rolf ein halbwegs sicheres Thema, keiner von usn beiden hatte besonders schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Natürlich mochten wir sie nicht, aber da gab es kein Trauma zu überwinden.

Ich atmete langsam ein und wieder aus und nickte dann, Naila und Mayestril ließen mich beide wissen, dass sonst alles in Ordnung war und nichts schlimmeres als einige verpasste Wochen passiert waren, etwas was ich ohnehin immer wieder erlebte, wenn die Zeit einfach ungesehen an mir vorbei strich. Das... das könnte Sinn ergeben. Menschen hatten ja immer ihre seltsamen Sachen die sie benutzten, auch gegen uns, wir hatten noch einmal Glück gehabt.

Ich hatte die ganze Zeit einfach gelauscht und versucht ruhig zu sein, was nicht ganz klappte ab und zu ging einfach um Naila herum oder rannte kreuz und Quer vor ihnen auf und ab. Ich wollte ja unbedingt meinen Körper besser im Griff haben und nutzte die Zeit zum Üben. Als sich ein neuer Wolf (Rolf) ein Rüde zu ihnen gesellte tat ich es auch und hörte noch das sein Name Rolf war. „Hallo Rolf ich bin Talia.“, stellte ich mich vor und wedelte mit der Rute. Ich war etwas müde und so setzt ich mich hin. „Tut mir leid das ich so auf und ab gelaufen und getrabt bin hoffe das hat nicht gestört habe ich viel verpasst?“, fragte ich nach und blickte dabei in die Runde. Misst ich hätte doch vorher fragen sollen ob ich das machen darf… Talia du Tollpatsch! Ich blickte zwischen den Wölfen hin und her und wartete auf Antworten.

Ich erreichte den Rudelplatz und trug den Rehbock zur Futterstelle.
"Frische Beute für das Bergrudel!" verkündete ich, als ich ihn abgelegt hatte.
Dann sah ich mich um. Es war wenig los. Gunther und Rolf waren natürlich da - sie verließen ja selten den Rudelplatz - aber sonst waren fast alle weg. Auch die Anführerin war nicht da und auch nicht meine Familie.
Stattdessen war da Nalia und eine weitere Silberwölfin, die ich nicht kannte. aber ich kannte den Rudelgeruch.
Wo war mene Familie? Ob sie immer noch am Berggipfel waren? Ich beschloss nachzusehen.
Doch zuerst gönnte ich mir eine kurze Pause, die ich daz nutzte, die Beute aufubrechen und mir schon mal die verdiente Leber zu holen.

TW: Erwähnung einer Selbstverletzung

ch hatte die letzte Zeit damit verbracht die Kräuter in meiner Schlafhöhle zu nutzen, um die Wunde an meiner Pfote zu versorgen und nachzudenken. Was ich getan hatte, hatte soviele aufgebracht, besonders Lyv. Ich legte die Ohren an. Es war nie meine Absicht gewesen andere mit meinem Handeln zu verletzen, und doch hatte ich es getan. Mit einem leisen Winseln rollte ich mich zusammen. Warum nur mussten auch alle, die mir ans Herz wuchsen mich verlassen? So viel Mühe wie ich mir auch gab, es schien nie genug. Wenn ich anderen helfen wollte, hatte ich oft das Gefühl vor den Kopf gestoßen zu werden. Ob es Naya gut ging? Nicht dass sie sich durch meine Bitte in Gefahr gebracht hatte! Durch diesen Gedanken schrak ich auf und versuchte hastig aufzustehen, was jedoch lediglich dazu führte dass ich immer wieder zusammen sank. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis mein Körper sich an die Verletzung gewöhnen, und ich mich auf drei Pfoten bewegen können würde. Ich schaffte es schließlich nach Atem ringend stehen zu bleiben. Mein Rückenfell war jedoch aufgrund meiner Sorge wild gesträubt.

Während ich den silbernen Rüden weiterhin anlächelte, beruhigte sich Talia wieder. Sie war während unserem Gespräch auf und ab gelaufen oder um mich herum getänzelt. "Nein. Du hast nichts verpasst.", lachte ich leise und stupste die dunklere Wölfin freundschaftlich in die Seite, "Wir haben uns nur etwas über den Nebel unterhalten."
Als ein dunkler Rüde von seiner Jagd zurückkehrte, musterte ich diesen kurz. Dann blickte ich mich suchend nach Alessio um, doch ich konnte ihn nirgendwo entdecken. "Hm..", stieß ich aus und stupste nachdenklich einen Kiesel zu meinen Pfoten an. Ob wir noch viel länger warten sollten? Ich wollte meinem Vater keine Sorgen bereiten.

Talia war viel herumgelaufen, ich hoffte nur, dass das Rolf nicht zu nervös gemacht hatte, nun kam sie wieder zurück und Naila erklärte ihr was sie verpasst hatte. Es ist also nichts schlimmes passiert. Ich drückte meine Schnauze sanft gegen Rolfs und hob dann den Kopf, als Odhran mit Beute, einem Rehbock, in die Höhle kam. Hey! Danke für die Beute! Ich warf Odhran ein Lächeln zu und blickte dann wieder Naila fragend an. Wollt ihr noch lange hier bleiben? Wenn ja könnt ihr euch auch etwas vom Reh nehmen.

Tailia, so stellte sich die zweite Fähe vor, war herumgerannt als hätte sie Hummeln im Hintern, was mich doch hin und wieder zu einem leichten Knurren verleitet hatte, denn schon die Tatsache, dass sie eine Fremde war machte mich nervös, aber ihr herumgerenne machte das ganze nur noch schlimmer. Während Naila ihr erklärte was sie verpasst hatte kam Odhran mit einem rehbock herein, den er für das Rudel erjagt hatte, welchen Mayestril auch gleich den beiden Fähen vor uns anbot. Ich sagte nichts, nickte nur leicht auf seine Worte zuvor an mich hin, und beobachtete nun wieder stumm das Geschehen, die Ohren stehts leicht angelegt.

„Ich möchte nichts, aber danke für das Angebot.”, Ich hatte mich mittlerweile hingesetzt uns mich entspannt. Mein Körper war mir noch immer fremd, aber ich hoffte das dies bald verschwand. „Eigentlich sind wir ja nur hier um uns zu Informieren, wie es euch ergangen ist wegen dem Nebel. So war es doch oder Naila? Oder war da noch was?”, ich war so aufgeregt gewesen, das Marek mich mit gehen lies, das ich einwenig vergaß warum wir überhaupt hier waren, außer das mit dem Nebel natürlich. Ich hoffte sehr das ich gerade nichts falsches gesagt habe.

Gunther begrüßte mich freundlich, als ich den Rehbock hereinbrachte.
Ich erwiederte sein Lächeln. Er war ein guter, ein zuverlässiger Rudelwolf, auch wenn er selten den Rudelplatz verließ und na ja, jagen war ja auch nicht jederwolfs Sache.
Ich nahm also die Leber - und ein paar Happen von den Eingeweiden, denn das vorverdaute Grünzeug darin war auch für einen Wolf sehr gut bekömmlich und gesund.
Dann verschnaufte ich ein paar Minuten, erhob mich dann und lief schnurstracks zum großen Gipfel.
Da der Pfad dorthin kaum jemals anders genutzt wurde, wussten die zurückbleibenden Rudelmitglieder wohin ich lief, ohne dass ich deshalb ein Wort verlieren musste.

---- Großer Gipfel

Wie Talia zuvor, lehnte auch ich das Angebot dankend ab.
Die viel wichtigere Frage stelle schließlich Mayestril und auch meine Begleiterin stieg darauf ein. "Ich weiß es gar nicht.", antwortete ich erst an den größeren Rüden gewandt und tapste nachdenklich mit meiner Pfote auf den Boden, "Wir sollten nur herausfinden, ob ihr den Nebel gut überstanden habt oder Hilfe braucht." Diese Aufgaben hatten wir soweit erledigt.
"Alessio hatten wir gesagt, dass wir helfen könnten. Er wollte deshalb mit Lyvianne oder seinem Vater sprechen.", fügte ich hinzu und zuckte ratlos mit meinen Schultern. Bisher war der dunkle Rüde nicht zurückkehrt und fraglich war, ob wir uns überhaupt nützlich machen konnten. "Ich... weiß nicht, ob wir noch warten sollen oder nicht", gab ich schließlich zu und blickte verunsichert zu Talia, bevor meine bernsteinfarbenen Iriden zu Mayestril huschten.

Da kann ich euch auch nicht wirklich helfen. Ihr könnt grne noch bleiben, aber wenn ihr weiter wollt kann ich Bescheid geben wo ihr seid. Odhran verschwand wieder und es wurde erneut ruhig um uns herum, das konnte für Rolf nur gut sein.

Die fremde Fähe machte mich immer noch nervös, aber wenigstens wurde es dann stiller um uns herum, da Odhran wieder zum Gipfel hoch lief. Naila überlegte gerade ob sie noch bleiben sollte oder nicht und ich fragte mich wo wohl Casanova und Lyvianne waren, zur meisten Zeit war mindestens einer von ihnen wenigstens in der nähe.

Ich wurde nachdenklich. „Ist es den wirklich erlaubt? Also okay das wir noch hier bleiben?”, Ich blickte zwischen den Wölfen hin und her und gähnte einmal. Ich wurde viel ruhiger und entspannte mich.

Rolf schwieg, Talia schien ebenso nachdenklich wie ich selbst und Mayestril vereinfachte die Entscheidung auch nur bedingt. "Wollen wir noch etwas bleiben?", fragte ich daher die dunkle Fähe neben mir und wurde erstmal von ihrem Gähnen angesteckt, "Oder willst du zurück?" Ich war mir jedenfalls nicht sicher und gähnte gleich nochmal.