Immer noch machte ich mir Sorgen um Papa, aber wenn Mama meinte, dass er schon aufwachen würde, dann tat er es sicher auch... Also konzentrierte ich mich wieder auf das Reh, das Mama erwähnt hat und wieder funkelten meine Augen. Du glaubst, dass wir irgendwann so ein großes Tier erlegen können? Meine Rute wedelte wild hin und her bei dem Gedanken.

Lina:
Ich nickte, als Athy so verwundert war. Ja, ihr werdet schließlich auch immer größer! Vielleicht seid ihr auch auch mal so groß wie ich! Ich war schließlich auch mal so klein wie ihr! Ich stubste Athy an, als ich ihre Größe erwähnte und sah Ryu stolz zu. Das hast du gut gemacht Ryu! Und ja, du hast recht, wir müssen Naila auch mit nehmen, wenn wir ein Reh jagen gehen, aber erst muss sie lernen Hasen und Mäuse zu jagen! Könnt ihr ihr das beibringen, wärend ich uns was jage? Ich musterte meine Kinder. Sie sind schon sehr gut im jagen! Bestimmt bringen sie es Naila bei! Wer weiß, wahrscheinlich macht es ihnen sogar Spaß! Schließlich war es Lucky, Lisa und mich auch immer ein Spiel... Achja... Lucky... Lisa... Ich vermisse euch... Warum musstet ihr gehen? Hättet ihr nicht meine kleine Familie kennen lernen können? Der Gedanke an meine Geschwister machte mich traurig, doch ich schüttelte ihn schnell wieder ab. Ich wollte die kleinen noch nicht mit dem Tod konfrontieren! Dafür waren sie eindeutig noch zu jung! Aber was, wenn Whimper wirklich nicht mehr aufwacht? Dann muss ich es ihnen sagen...

Ich ging wieder zurück zu den Beiden. Neila jagen beibringen? Das kann ich! Sagte ich, und grinste über beide Ohren. Ich freute mich schon darauf, dann konnten Athy und ich ihr zeigen was wir schon konnten. Ich nahm einen Bissen von meiner Hälfe des Hasens, bevor ich über Rehe und Mamas Worte nachdachte. Warum müssen wir ihnen auf den Rücken springen? Fragte ich dann nachdenklich. Wir wollten sie ja schließlich jagen und nicht mit ihnen spielen.

Athy:

Begeistert von Mamas Vorschlag sprang ich vor ihr auf und ab und jubelte. Ich hatte so lange nichts mehr mit Naila gemacht! Ich drückte mich fest an Mama, ehe ich mich von ihr abstieß und in die Höhle rannte, um Naila zu wecken. Naila, Naila! Wach auf, Ryu und ich bringen dir das Jagen bei! Und dann werden wir groß und springen Rehen auf den Rücken!, rief ich laut durch die ganze Höhle und schmiss mich auf meine Schwester. Ich packte sie am Ohr und zog daran, ehe ich wieder los ließ und das selbe an ihrer Rute machte. Dann fiel mir etwas ein. Hast du Hunger? Schnell rannte ich wieder raus und holte die Überreste meines Hasens, welche ich vor Naila ablegte, mich davor hinlegte und sie mit funkelnden Augen abwartend ansah.

Ich kicherte bei Ryus frage. Na, damit du zu ihren Nacken kommst. Rehe sind ein bisschen größer als ich, und nicht so klein, wie Hasen, du kannst sie also nicht so erlegen, wie einen Hasen, indem du einfach deinen Kopf von oben in ihren Nacken legst, sondern musst auf ihren Rücken springen, um dann in ihren Nacken beißen zu können. Ich war nicht sicher, ob meine Erklärung passen würde, aber ich würde es schon merken. Dann sah ich Athy nach, welche nach ihrem herum schreien nun den Hasen holte. Sie zauberte mir damit ein Lächeln auf die Lefzen. Es war so süß, wie sehr sie sich freute, dass sie etwas so lustig, wie das jagen, mit ihrer Schwester machen durfte. Aber sie sind keine Schwestern!, rief ich mir ins Gedächtnis, Zumindest keine Biologischen... Ich muss es ihnen sagen! Und zwar bevor Nailas Vater dann da steht und fragt, ob er sie jetzt zurück haben kann! Aber bleibt mit Naila am Rudelplatz, ja?, sagte ich zu Ryu.

Naila:
Als ich hörte, wie mein Name durch unsere Höhle hallte hob ich schlaftrunken meinen Kopf, und merkte auch schon, dass jemand an meinem Ohr zog. Dann war mein schwanz an der Reihe und gab motzende Brummlaute von mir. Dann war kurz pause, ehe ein guter Geruch mich endgültig aufweckte. Ich hob den Kopf und sah Athy vor mir liegen, zwischen uns ein Stück Fleisch, dass wahrscheinlich für mich war. Ich gähnte erst mal, dann stand ich auf und schüttelte mich, ehe ich an dem Fleisch roch und wieder zu Athy sah. Ist das für mich?, fragte ich sicherheitshalber nach, da ich vorher im Halbschlaf kein Wort verstanden hatte.

Aufmerksam hörte ich Mama zu und nickte dann. Auf den Rücken springen damit man an den Nacken kommt. Wiederholte ich ihre Worte, nahm noch ein bissen vom Hasen und rannte dann mit vollem Maul meiner Schwester hinterher. Naila wir bringen dir das Jagen bei! Sagte ich dann als ich runtergeschluckt hatte. Aber Mama hat gesagt wir sollen erst einmal hier am Platz bleiben.

Aufgeregt nickte ich und sah Naila immernoch mit großen, funkelnden Augen an. Als Ryu dann rein kam, hüpfte ich um ihn und sprang auf ihn drauf, um mich an ihn zu kuscheln, ehe ich schmollend auf ihm liegen blieb. Waruuuummm? Ich will Naila doch den Wald zeigen! Und die Wiese! Und ich will noch mehr Orte erkunden! Beleidigt rollte ich mich von ihm runter und blieb auf dem Rücken liegen. Hier auf dem Platz gibt es doch nichts zu Jagen!, motzte ich weiter.

Naila:
Begeistert sah ich Athy an. Vielen Dank!, sagte ich artig und stürzte mich gierig darauf. Mitten in fressen sah ich auf, da Athy anscheinend durch irgendwas gebremst wurde. Warum gibt es hier nichts zu jagen? Haben das schon alle anderen vor uns gejagt?, fragte ich, ehe ich weiter fraß.

Ich legte mich hin als Athy auf mir liegen blieb, legte dann aber unsicher die Ohren an. Ich kann doch auch nichts dafür! Mama hat das gesagt. Glaubst du etwa ich will hier bleiben obwohl es wo anders besser zu m Jagen ist? Sagte ich und drehte mein Kopf ein Srück nach hinten um Athy wenigstens irgendwie ansehen zu können.

Ich brummte unzufrieden und sah zu Ryu, als ich eine Idee hatte. Wieder begannen meine Augen zu leuchten. Was, wenn... Ich unterbrach mich selbst, um mich aufzusetzen und leise und geduckt weiterzuflüstern. Was, wenn wir trotzdem wo anders hin gehen? Nur ganz kurz, bis Naila jagen gelernt hat, dann kommen wir wieder zurück. Begeistert von der Idee wedelte ich leicht mit der Rute und sah zu Naila. Keine Ahnung, aber ich hab hier noch nie was zum jagen ge-... wieder unterbrach ich mich, als ich das leise knabbern einer Maus hörte. Ich drehte den Kopf in die Richtung und tatsächlich! Ganz hinten in einer Ecke der Höhle saß eine Maus und knabberte an irgendwas. Meine Rute wischte wie wild hin und her, doch ich zwang mich, still zu bleiben, was garnicht so leicht war. Mit funkelnden Augen drehte ich mich wieder zu Naila. Soll ich dir zeigen, wie man jagt? Ich wartete erst garnicht auf eine Antwort, sondern stürzte direkt Richtung Maus. Da sie dort hinten ziemlich eingeschlossen war, konnte sie nicht wirklich fliehen und so packte ich blitzschnell zu und biss ihr in den Nacken, um sie zu töten. Danach drehte ich mich stolz zu Naila und Ryu und kam mit der Maus zurückgetrottet, wo ich sie vor Naila ablegte. Da! So jagt man Mäuse!

Naila:
Ich hatte Athy zugesehen, als sie die Maus erlegt hatte und sah mir nun an, wie sie die Maus gebissen hatte. Ich nickte, zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und sah dann meine Geschwister an. Vielleicht erlaubt Mama, dass wir mit wem großes den Platz verlassen! Das wäre doch möglich, oder? Neugierig sah ich zwischen Athy und Ryu hin und her.

Heimlich? Tatsächlich dachte ich darüber nach, aber würde Mama dann nicht wütend werden? Die Idee von Naila gefiel mir da schon besser. Wir könnten ja einen der großen Fragen. Sagte ich als Athy fertig war, und sah meine Schwestern fragend an. Athy du bsit schon richrig gut darin! Sagte ich und lächelte sie an. Ich wusste ja das sie in Beute aufspüren irgendwie besser als ich war.

Langsam erwachte ich aus dem tiefen Schlaf. Nachdem sich meine Schnerzen anfänglich gebessert hatten, war es wieder schlimmer geworden und ich hattenbeinahe schon mit meiner Existenz abgeschlossen. Doch dann ging es trotz der schlechten Aussichten wieder bergauf und so öffnete ich ein weiteres Mal meine Augen. Ich entdeckte Lina nicht weit von mir und hob schwach den Kopf. "Ich bin wieder da", hauchte ich mit trockenem Rachen.

Ich stimmte mit einem gemurmelten Wenn wir einen finden... zu und wand mich dann strahlend zu Ryu. Danke! Ich wollte das Komliment zurückgeben, als ich sah, dass Papa sich bewegte. Sofort stürzte ich mich auf ihn. Papa!, schrie ich ganz laut und warf mich stürmisch auf ihn. Ich kuschelte mich fest an ihn, doch dann fiel mir ein, dass er ja verletzt war. Schnell trat ich etwas zurück und sah zu dem Moos auf seiner Stirn, das Ryu ihm gebracht hatte. Ich schnappte es und legte es ihm vor die Schnauze, ehe ich die Maus holte und ebenfalls vor ihn legte. Hier! Ryu hat das Wasser geholt, ich hab die Maus gejagt!, meinte ich aufgeregt und hüpfte vor ihm herum.

Lina:
Als Whimper aufwachte und sich leise äußerte sprang ich über glücklich zu ihm und schleckte ihm liebevoll über die schnauze. Gut, dass du wieder wach bist! Ich hab mir schon sorgen gemacht! Ich geh gleich was für uns jagen, die kleinen wissen, dass sie nicht vom Rudelplatz dürfen, Ryu und Athy haben vorher einen Hasen gejagt, ganz alleine! Und jetzt hab ich ihnen gesagt, dass sie Naila das jagen beibringen sollen, damit sollten Sie erst mal beschäftigt sein! Ruh dich weiter aus, ich werde schaun, ob ich Saikko sehe, damit sie mal bei dir vorbei schaun kann! Athy, erinnerst du dich an die junge Fähe, die Papa letztes mal geholfen hat? Kannst du sie suchen? Sie sollte in unserem Rudelgebiet sein! Du darfst überall hin, wo es so riecht wie hier, am Rudelplatz! Wenn es anders riecht gehst du wieder zurück an einen Ort, den du kennst, ja? An einen Ort im Rudelgebiet! Ryu, du jagt mit Naila, ich hin auch schnell jagen, bis gleich! Ich schleckte allen Vieren über den Kopf und verschwand aus der Höhle. --> Wald, freie Gebiete