Treb
Ich murmelte ein Gute Nacht und kuschelte mich eng an sie. Du bist das beste was mir passieren konnte., murmlte ich ihr leise ins Ohr. Dann sah ich zu Kathl und Huttser und schenkte ihnen ein glückliches Grinsen.
Zusammen mit den anderen, fügte ich gedanklich hinzu. Aber das würde nicht in die Stimmung passen. Dann schloss ich die Augen und schlief ein

Seufzend hatte ich von meinem verschlammten Bauchfell abgelassen und mit auf Sinner gerichteten Ohren auf den Fluss gestarrt. Koya war wohl davongelaufen, jedenfalls war sie nicht mehr in meinem Blickfeld. Meine Gedanken drehten sich um Vita, meinen Traum und seinen Mörder, gleichzeitig dachte ich über die vergangenen Ereignisse nach. So aufgewühlt wie ich bin, wird heute Nacht bestimmt wieder irgendwas geschehen. Meine Gedanken umwanderten das rotbraune Fell, welches Vitas Gegner in meinem Traum gehabt hatte. Ob er noch im Tal ist? Rasch versuchte ich mich abzulenken, indem ich auf Sinners Gebrabbel lauschte. Schneeflocke. Ein schöner Vergleich, überlegte ich und ein vorsichtiges Lächeln legte sich auf meine Lefzen, während ich dem Rüden einen zaghaften Blick zuwarf. Er lag im Schatten eines Felsens, der in der Dunkelheit schimmerte. Das Wasser auf der anderen Seite warf Reflektionen an den Felsen, während das Mondlicht die glatte Oberfläche beschien. Eine Weile überlegte ich, was ich auf Sinners Frage antworten sollte. Würde ich bleiben? Nun, ich musste, oder nicht? Noch immer nicht ganz sicher, nickte ich und blickte wieder auf den Fluss. "Ja, ich denke schon. Ich wüsste sonst auch gar nicht wohin", erwiderte ich leise, während ich ebenfalls langsam auf den Bauch in den weichen Sand glitt. "Sag mal, Sinner", begann ich, pausierte aber kurz, da ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich eine Konversation starten wollte. "Wie lange bist du schon im Tal?"

Mein Lächeln wurde breiter und meine Rute klopfte etwas schneller auf den Boden. Ihr vorsichtiges Lächeln zeigte mir , dass ihr der Spitznamen anscheinend gefiel und ich speicherte ihn für sie ab.
Es freute mich, dass sie blieb ja ich war sogar fast erleichtert. Schneeflocke also. fröhlich wackelten meine Ohren hin und her.
Mein Blick folgte ihr während sie sich nieder ließ, nicht lange. Vielleicht eine Woche , ich habe die drei direkt gefunden als ich her kam und wir wurden sofort Freunde. Wie lange bist du hier? . Fragte ich und ließ den Kopf auf die Pfoten sinken. Ich war nicht müde aber ich mochte die Atmosphäre. Der Mond ließ alles silbern schimmern und die Stille der Nacht umgab uns wie eine Hülle.

Ich war ehrlich erstaunt. Es war so wenig Zeit und doch hatte er schon so viele Freundschaften geschlossen. Ich wäre ja auf und davongerannt, wenn mir da ein ganzer Haufen entgegenkäme, überlegte ich und war insgeheim froh, dass es "nur" Treb und später Sinner gewesen waren. Als er die Frage an mich stellte, womit ich fast gerechnet hatte, legte ich kurz den Kopf schief und dachte nach. Meine Augen wanderten zum Mond herauf, der beständig sein Licht auf die Erde sandte. "Der Mond ist zweimal rund gewesen", murmelte ich nachdenklich, ehe ich verlegen mit den Schultern zuckte. "Es könnten so ein oder zwei Monate gewesen sein." Meine Augen blieben auf der hellen Scheibe des Mondes, der voll und in seiner ganzen Pracht vom Himmel schien. Irgendwas durchzuckte meine Pfoten, bis hinauf zu meiner Kehle, aus der sich ein zaghaftes Heulen stehlen wollte. Doch ich unterdrückte es. Heulen hatte mir bisher noch nie sehr gut getan, viel eher löste es eine Panikattacke aus, da ich nur schwer wieder aufhören konnte und mich beim Heulen nur noch hilfloser und wie auf dem Präsentierteller fühlte.

Ich beobachtete ihr weiches weißes Fell als sie zum Mond hinauf sah. Meine Augen folgten ihrer Bewegung und ich sah wie sich der Mond in ihren Augen spiegelte. Schnell blinzelte ich und versuchte angestrengt nachzudenken was sie gesagt hatte. Etwas mit dem Mond...zwei Monde ?zwei Monate, ja das musste es gewesen sein. Vorsichtshalber hielt ich meine Antwort vage, und du hast niemanden hier ?keinen Freund, Eltern oder ...einen Gefährten ?. Fragte ich ehrlich erstaunt. Aber woher wusste ich das schon, sie könnte ja nur kurz weg gegangen sein. Also sagte ich nichts weiter. Ich beobachtete sie und den Ausdruck in ihren Augen eine Weile, du bist wunderschön. Gleich hätte ich meinen Kopf gegen den Felsen schlagen können , entschuldigung ich bin ein Wolf der meistens sagt was er denkt. Es war mir nicht peinlich oder so etwas in der Art, ich wollte sie nur nicht verlegen machen und als solch eine Wölfin schätzte ich sie durchaus ein. Sehr einfühlsam Sinn, hörte ich die Stimme meines Freundes sagen und zuckte daraufhin mit einem Ohr.

Ich löste meinen Blick, als ich fast schon in Trance verfiel. Der Mond hat eine komische Wirkung. Nur wage zuckte mein Ohr zu Sinner, als er wieder das Wort ergriff und dabei unbeabsichtigt ein wundes Thema ansprach. Schmerzhaft zog es in meiner Brust und ich spannte mich für ein paar Sekunden an. Mein Atem ging schwer und mein Herz raste. Erst nach einer Weile gab ich gepresst zurück: "Nein. Freunde habe ich hier nicht und meine Eltern...nun...ich rede nicht darüber." Die Anspannung kroch bis in meine flauschigen Ohren, die sich zwanghaft gegen meinen Kopf und somit in mein dichtes Fell pressten. Meine Beine zitterten trotz meiner liegenden Haltung, doch ich beruhigte mich möglichst schnell und sah dann mit einem schiefen Lächeln zu Sinner. Das Blau meiner Augen war im Mondlicht gut sichtbar gewesen, doch nun, im Schatten, wirkten sie wieder pechschwarz. "Und ein Gefährte? Mir würde niemand einfallen, der je so nah an mich rankam. Ehrlich gesagt,..." - düster und nachdenklich wanderten meine Augen auf meine Pfoten. "...seid ihr die ersten Wölfe, mit denen ich mich seit vier Monden richtig unterhalte." Ein nervöses, leicht unsicheres Lächeln legte sich auf mein Gesicht, welches rasch in überrumpelte Verlegenheit umschlug, als ich sein Kompliment vernahm. "Nein, nein, schon gut", sagte ich hastig, als er sich entschuldigte. "Danke." Meine Verlegenheit war deutlich aus meiner Stimme rauszuhören, während ich peinlich berührt auf meine Pfoten starrte, unter meinem Pelz erneut hochrot angelaufen.

Mein Körper war ihr zugewandt auch wenn etwar zwei Meter zwischen uns waren spürte ich ihre Nähe auf meinem Fell.
Ich beobachtete genau wie sie reagierte, ihr Körper war angespannt. Beinah als wäre es eine dauer Haltung und das tat mir leid für sie. Das tut mir leid, weißt du ich bin kein besonders einfühlsamer Wolf meistens. Ich meine es nicht böse, ich schätze ich denke manchmal einfach nicht nach. Normalerweise war mein bester Freund Saint die Stimme der Vernunft aber er ist nicht mehr da, also entschuldige ich mich schon mal im vorraus falls ich etwas unsensibles sage.
Erklärte ich mit einem entschuldigenden Lächelnd, das mit meinem auf dem Boden liegenden Kopf wohl lustig aussehen musste.
Als sie reagierte wie ich es erwartet hatte stellte ich amüsiert die Ohren auf und meine Augen funkelten spielerisch. Sie war also eine Harte Nuss. Ich mochte Herausforderungen.
Aber ich hatte ja sowieso nicht vor mich in sie zu verlieben oder so etwas in der Art denn das tat ich nicht. Das hatte ich noch nie und es stand nicht auf meiner To do Liste.

Nach der ersten Anspannung, in der meine Beine bereits zu schmerzen begannen, versuchte ich wieder etwas Ruhe in meinen Geist zu bekommen, bevor es im Schlaf noch eskalieren würde. Mühsam hielt ich meinen Blick auf meinen Pfoten, während meine Ohren zuckend der Stimme von Sinner lauschten. Langsam ließ ich meinen Kopf auf meine ausgestreckten Vorderbeine gleiten. Ich war müde und erschöpft. Das Kennenlernen von Wölfen gestaltete sich schon immer als pure Anstrengung und so fühlte ich mich auch. Mit angelegten Ohren sah ich zu Sinner herüber, während ich müde den Kopf schüttelte. "Ist schon gut. Du wirst es merken, wenn mich etwas verletzt", antwortete ich mit leiser werdender Stimme, die in einem Gähnen endete. Ohne mein Zutun schlossen sich meine Augen und ich verfiel in einen dösenden Dämmerzustand - doch es würde sicherlich nicht länger als eine halbe Stunde dauern, dann würde ich selig schlafen.

Ich nickte stumm aber merkte, dass ich es nicht merken wollte. Ich wollte sie nicht verletzen, darüber dachte ich nach während ich ihrem Atem lauschte. Er wurde etwas ruhiger und ich schätzte , dass sie eingeschlafen war. Doch anstatt selbst zu schlafen hielt ich wache, sie war so ängstlich das ich nicht schlafen wollte falls etwas passierte. Ich war sowieso nicht müde und es reichte mir wie so gut wie jede Nacht einfach nachzudenken. Still lauschte ich weiter ihrem Atem und sah ihr beim schlafen zu.

Mia und ich lief den Fluss entlang und ich trank ein paar Schlucke und balgte kurz mit Mia lachend Ehe wir uns hinsetzten und die Erwachsenen Wölfe beobachteten

Wir sahen mit gespitzten Ohren auf als ich einen Wolf roch. Er lachte und war klitschnass. Ich drehte die Ohren sichtlich verwirrt und schüttelte den Kopf

Ich sah einen lachenden nassen wolf. Ich stubste Ran an und lief zu den Wolf (Basta). Hallo! Wer bist den du! fragte ich lachend

Murrend streckte ich meine Glieder. Meine Ohren zuckten, als sie unweigerlich Geräusche warnahmen. Vorsichtig blinzelte ich, streckte meine müden Glieder. Schmatzend stand ich auf, schüttelte mich. Dann sah ich das Federvieh - entfedert. Mein Blick ging weiter auf meine schlummernde Gefährtin. Sicher warst du das. Stellte ich grinsend fest. Dann machte ich mich daran, das tote Tier zu verschlingen.