Sunaa
Ich zuckte belustigt mit den Ohren. wie süß, er macht sich wirklich sorgen um mich! aber falls... Falls das alles folgen haben würde, wie würde er dann erst reagieren? Diesen Gedanken schob ich sofort von mir. Ja, natürlich. Ich stelle dir ihn sofort vor wenn ich ihn gefunden habe... Und was ist wenn ihm was passiert ist?

Ruven wenn du wüsstest, wie wuschig du mich machst, wenn du so wuschig wirst... ob du dann noch so selbstsicher reden könntest? Aus welchen dunklen Fantasien der Gedanke auch immer entsprungen sein mochte, er ließ meine Gesichtszüge leicht entgleisen, wobei ich durch ein angetäuschtes Husten versuchte meine Fassung halbwegs zu bewahren. "Wo... Wo hast du ihn denn zuletzt gesehen?", fragte ich, nachdem ich meine Lunge wieder halbwegs unter Kontrolle bekommen hatte und räusperte mich einmal, wobei ich versuchte Ruven nicht in meinem Blickfeld zu erhaschen.
Ich hoffe nur für sie, dass er nicht nur hinter ihr her war, weil seine Instinkte ihn dazu getrieben haben... Aber was wenn sie auf ihn eingegangen ist und er nur mit ihr gespielt hat? Die Wuschigkeit war verflogen und nachdenklich starrte ich die junge Fähe an - Rücksicht auf Gefühle würde ich jetzt nehmen können und die Hoffnung, dass mein Gefährte nicht die gesamte Höhle auseinander nehmen würde, bestand ja auch noch. "Sunaa! Besteht die Möglichkeit dass du Welpen von diesem Rüden empfangen hast?", mein Blick lag fragend und mit einer gewissen Schärfe auf ihr. Für sie wünschte ich, dass er ein ordentlicher und netter Wolf war, der ihr einen guten Gefährten geben würde... aber sie hatten sich in einer Zeit kennen gelernt, die von etwas anderem als richtiger Liebe geprägt war.

Ich sah Kori erschrocken an, meine Züge entgleisten. Nein, nein, ganz bestimmt nicht! schrie es in mir doch ich wusste das dass nicht die Wahrheit war. Die Möglichkeit bestand, und sie war mehr als gering. I-ich... stockte ich und warf Ruven einen unsicheren Blick zu. Was würde er nun wohl tun...? Aber Seduc kommt doch wieder und alles wird gut...

Mein Blick raste in ihr Gesicht und klammerte sich daran fest. Sie stockte. Sie redete nicht weiter. Warum redete sie nicht weiter? Sunaa?, fragte ich nach, nur um sicher zu gehen, ob ihr Gehirn beim sprechen ausgefallen war oder was anderes daran schuld war. Sie ist nicht schwanger.. das ist gar nicht möglich.., redete ich mir selbst in Gedanken ein, während meine Zunge ein weiteres mal über meine Lefzen ging.

Ich... Ich bekomme ganz bestimmt keine Welpen! mein Herz klopfte heftig und ich sah hektisch zwischen den beiden hin und her. Ich muss Seduc finden! am liebsten wäre ich einfach heulend weggerannt. Ich konnte einfach nicht schwanger sein, ich durfte nicht. Ich war noch zu jung, und ich kannte Seduc nicht gut genug!

Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie skeptisch an. Mit einem tiefen ein und ausatmen, versuchte ich mich wieder zu entspannen. Selbst wenn sie schwanger ist, verhindern konnten wir es eh nicht mehr, es sei denn wir würden sie den aufstieg runterschubsen. Aber nur weil ich ein Vater mit einer längst vergessenen Drogenvergangenheit war, hieß das noch lange nicht, dass ich meiner eigenen Tochter etwas derartiges antat. Es ist okey.. es ist okey, wenn du Welpen bekommst.., sagte ich, und über­tün­chte die grausige tatsache, dass sie mehr mit ihm gemacht hatte, als nur gekuschelt.

Papa... Nein! Das ist es nicht! es wurde mir wirklich zu viel, ich konnte so etwas nicht. Ich könnte niemals einen Welpen aufziehen! Und wenn Kori und Papa nun so anfingen konnte ich es nicht mal mehr vor mir selbst verleugnen! Ich sprang auf und rannte einfach aus der Höhle. Egal wie kindisch das jetzt war, wenn wir alle recht hatten würde ich eh nicht mehr lange kindisch sein können. Tränen benetzten mein Gesichtsfell doch ich blieb nicht stehen.

Aber Sunaa!, rief ich ihr hinterher, während ich erst hinterherrannte, mich jedoch dann dafür entschied, stehen zu bleiben. Nun stand ich direkt im Höhlenausgang und konnte der Fähe beim wegrennen zusehen. Erst war ich der, der überreagierte, und jetzt war sie diejenige. Ich schüttelte den Kopf, bitte stell jetzt einfach keine Dummheiten an.., nuschelte ich in mich hinein, während der Blick weiter ihr galt. Was war so schlimm daran, dieses Schicksal nun zu Akzeptieren? Manchmal muss man mit dingen klarkommen, mit denen man nicht rechnet.., redete ich in meinem Kopf weiter.

Ich blieb schließlich mit gesengtem Kopf stehen. Ich bin doch noch ein Kind... dachte ich trotzig und zog die Nase hoch. Die Gewissheit war un, da ich die Schwangerschaft nicht mehr verleugnen konnte groß, schließlich war ich immer noch Heilerin. Gut... Durchatmen. Papa ist nicht mal sauer und alles wird gut... Aber was ist mit...? Seduuuuuc! brüllte ich wütend und stampfte auf. Ich wollte ihn jetzt bei mir haben, wie konnte er denn einfach nicht da sein?! Ich schnaubte und trottete langsam zur Höhle zurück. Super, deine Welpen werden nicht sehr viel jünger sein als Natzko...

Als sie zurückkehrte, atmete ich erleichtert ein. Na du bist ja mal weit gekommen!, lachte ich kurz und kam ihr etwas entgegen, du weißt nicht, wo er sein sollte, oder? Der kommt bestimmt schon wieder.. selbst wenn nicht, dein Vater steht dir natürlich beiseite, was auch immer passieren sollte!
Zur beilegung unseres streits, legte ich meinen Hals um ihren und kuschelte mich an sie. Als ich in ihrem alter war, habe ich noch voll randale in unserem Rudel gemacht. Jeden Tag scheiße gebaut und sie.. sie wird Mutter und muss sich verpflichtungen stellen, die ich erst jetzt in meinem zarten Alter annehmen musste
Papa Ruven ist ein 1a Babysitte, musst du wissen!, sagte ich mit etwas stolz in der Stimme.

Du... Du bist wirklich so okay damit? fragte ich leise schniefend. In mir drinnen war es allerdings immer noch laut. Und das nicht in meinem Bauch, sondern im Kopf. Als würde ich zwischen zwei streitenden stehen und angebrüllt werden. Aber ich bin nicht Okay damit! brüllte die eine Seite und ich wäre fast wieder weggerannt. Tja, du hast dir den Mist eingebrockt! Seduc kannst du sicher auch vergessen... ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich wollte nicht Sauer auf ihn sein, wenn ich ihn gefunden hatte würde sicher wieder alles gut werden. Ja, sicher. Als ob.

Bei der Frage, hörte ich mich selbst in Gedanken seufzen. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, sie hätte aufgepasst, aber nun ist es so. Ja, vollkommen okey!, erwiderte ich und lächelte sie an. Und das grade zu dem Zeitpunkt, wo wir das schwerste mit Nascho überstanden haben.. nun fangen wir ein weiteres mal von vorne auf. Das wird vielleicht ein lustiger, aber vorallem auch, ein anstrengender Akt!, dachte ich und ließ das lächeln, in meinem Gesicht, nicht entkommen.

Ich seufzte und kuschelte mich an ihn. Aber... Was ist mit Seduc? Wir werden ihn einfach suchen und wiederfinden, oder? fragte ich vorsichtig.

Ich erwiderte das Kuscheln und rieb ihr mit meinem Kopf über ihren. Leider weiß ich nicht wer er ist, ich schätze mal, dass ist deine Aufgabe, entgegnete ich in einem ruhigen Ton, während ich über ihren Kopf hinweg in die ferne sah. Selbst wenn Kori und ich uns auf die Suche gemacht hätte, wir hätten trotz erklärung, wie er aussehene könnte, kaum eine chance ihn zu finden. Selbst wenn wir auf ihn stoßen, heißt es noch lange nicht, dass er es zu gibt, das er Seduc ist. Manche Rüden sind eben so hinterhältig und wollen einfach nur spaß, aber verschwinden dann, sobald es ernst wird.

Ja.. Stimmt natürlich. seufzte ich leicht und stand auf. Ich werde ich mich dann auf den Weg machen, aber heute Abend bin ich wieder da. meinte ich und ging auf den Ausgang zu. Bis dann... Und Danke. Danke das ihr für mich da seid. fügte ich schnell hinzu, sah Kori und Ruven nochmal kurz an und trabte dann los, dahin wo ich Seduc zuletzt gesehen hatte. Villeicht suchte er mich ja auch schon.
(Wald Lagune)