Ich war in Gedanken versunken, unschönen Gedanken. Was sollte aus den Zigeunern werden, wenn wir Gin verloren? Wie sollte ich Xenia unter die Pfoten treten, wenn sie und die anderen wieder kamen und das Rudel sich zersprengt hatte? Gerade wollte ich mich zu Jangal legen, welcher wach geworden war und hungrig fiepte, da nahm ich einen mehr als deutlichen Duft wahr. Sofort ruckte mein Kopf hoch, während Jangal unter meinen Bauch krabbelte. Ich zuckte leicht zusammen, da er ja schon langsam Zähnchen bekam und es etwas wehtat als er an meiner Zitze trank. Bald würde ich ihn nicht mehr säugen können. Dieser Gedanke lenkte mich einen Moment ab, ehe mein Blick wieder zu Gin glitt..wartend..und auch hoffend. Doch durfte ich mir überhaupt Hoffnung machen?

Gegen Mittag erreichte ich den Rudelplatz. Gin war da... Arjuna nicht. Auf leisen Pfoten schlich ich tum Rsnde des Platzes. Sakis Geruch war beinahe weggewaschen. Ich hoffte nur das niemand jetzt zu mir kommen wollte.

Schließlich war Gin zurückgekehrt. Siehst du? flüsterte ich verschwörerisch zu Kasai. Alles wird gut. Ganz offenbar war es an der Zeit das die beiden sich aussprachen, doch das ging mich nichts an. Aufmunternd drückte ich meine Nase an Kasai's Wange dann trottete ich an Gin vorbei, nur um sogleich meinen Blick auf Treb fallen zu lassen. Seltsam verschwiegen schlich der rote Rüde über den Platz. Er weckte meine Neugierde, und mein Misstrauen. Nachdem ich Kasai und Gin hinter mir gelassen hatte, ging ich langsam weiter in Treb's Richtung. Ich hab dich schon vermisst und befürchtet irgendjemand würde dich auffressen Kumpel! bellte ich verschmitzt zu Treb hinüber.

Bei Huttsers Bemerkung sträubte ich den Pelz und drehte die Ohren zurück. Ja haha gab ich trocken von mir und ging etwas weiter auf Abstand. Innerlich kochte ich, konnte mir aber nicht erklären warum. Ich wollte meinem Freund nicht an den Hals springen... sowie Saki dessen Blut ich noch an meiner Zunge schmeckte. Deswegen drehte ich mich einfach weg und steckte die Nase unter die Pfoten. Mein Nacken schmerzte.

Irgendwie wurde ich die Witterung von Blut nicht los. Das Treb so abweisend war, entsprach auch so gar nicht ihm. Hey! Ist alles okay? Mit einigen größeren Sprüngen war ich an seiner Seite. Ganz sicher kam der Geruch von ihm, wenngleich ich aus der Ferne kein Blut sehen konnte.

Ich war abgelenkt und schoss deswegen erschrocken mit hochgezogenen Letzen hoch als Huttser plötzlich neben mir landete. Ich unterdrückte ein knurren. Schnell leckte ich mir über die Schnauze und verzog mich ein paar Wolflängen weiter. Immer bedacht so weit wie möglich von Jangal und Kasai zu bleiben. Panisch legte ich mich hin und starrte auf meine Pfoten. Was ist denn nur los...

Einen Moment war ich vollkommen perplex als Treb mich ernsthaft anknurrte. Ich erwiederte nur ein kleines Zähnefletschen und stellte meine Nackenhaare auf. Ist der verrückt geworden? Verdutzt dreinschauend sah ich ihm nach, wie er sich abseits hinlegte. Eigentlich hätte ich ihn gerne aufgemuntert, doch wusste ich wie sehr man sich nach Einsamkeit sehnen kann. Es war mir ein Rätsel warum er sich so verhielt, aber es wird schon seinen Grund haben und er wird es mir schon noch verraten. Das muss schon ein guter Grund sein, wenn du mich anknurrst. Ich zog meine Stirn in falten, wusste nichts mit mir anzufangen und so rollte ich mich einfach an Ort und Stelle mitten auf dem Platz ein und bettete meinen Kopf auf meinem Schwanz.

Ich konnte nicht ruhig bleiben sondern drehte mich von eine auf die andere seite und ließ meinen blick immer wieder über die Lichtung gleiten. Nervös zuckten meine ohren... sinner schlief und Huttser lag auch rum. Wann waren wir so faul geworden? Ich hatte mich beruhigt obwohl Huttsers Kommentar immernoch dafür sorgte das ich genervt ausatmete... fühlte sich Arjuna immer so?
Wo war die eigentlich?
Ich drehte mich und robbte mit reuhmütig hängenden Ohren zu Huttser. Ich fiebte leise, irgendwie tat es mir schon leid. Irgendwie.

Die ganze Zeit hatte ich Treb's unruhiges Umherhampeln mir Argusaugen beobachtet. Welcher Flo hat ihn nur gebissen? Als er schließlich niedergeschlagen zu mir hinübergerobbt kam, runzelte ich die Stirn. Auf sein winseln antwortete ich mit einem leisen brummen. Hast du mir was zu sagen oder schweigst du es tot?

Mit großen Schritten hatte ich mich wieder auf den Rückweg ins Revier gemacht, wobei meine Laune nicht gerade besser geworden war. Einerseits machte ich mir selbst Vorwürfe, da mein Gefährte aufgrund meines Verhaltens des Revier verlassen hat. Andererseits hoffte ich für ihn dass er nicht wie Hustter, im Freien Gebiet einfach mal Luft ablassen wollte und sich eine Rauferei geliefert hat. Als ich den rudeltplatz betreten hatte wie könnte ich das auch Gin zurück gewesen ist, jedoch ging mein Blick gleich zu meinem Treb und Hustter rüber.

Ich brummte und wich seinem Blick aus. Gutes Stichwort. nuschelte ich. Bei dem Gedanken an Saki bekam ich wieder heiße Pfoten. Schließlich senkte ich zögernd und wiederwillig senkte ich den Kopf bis Huttser trotz des dichten Nackenfells die Wunden sehen konnte.
Mach kein Theater draus.
Als plötzlich Arjuna auftauchte und auf uns zumarschierte hob ich den Kopf wieder und verdeckte die Wunden.
Oh jee...

Ich hatte die Reaktion von Treb auf erscheinen mitbekommen, und sei etwas misstrauisch zu ihm und Hustter als ich mich neben beiden langsam näherte. Was versuchte mein Gefährte gerade von mir zu verbergen, fragte ich mich und gegen langsam auf die beiden zu.

Erstaunt hatte ich auf die vielen kleinen Wunden unter Trebs Fell gestarrt. Was ist passiert? Die Frage brannte mir auf der Zunge aber dann kam schon Arjuna angelaufen. Willst du ein Alibi oder willst du es ihr lieber erklären? meine Stimme war so leise und gesenkt, dass nur Treb hören konnte was ich sagte.

Ich brummte wiederwillig als Arjuna näher kam.
Ich glaub es läuft darauf hinaus das ich es ihr sagen muss...
Ich seufze.
Arjuna. Ich war lange weg... tut mir leid. begrüßte ich sie.

Als ich Treb und Hustter gegenüberstand, sah ich die beiden skeptisch jedoch mit einem Lächeln an. Was auch immer die beiden Rüden Krallen noch getuschelt hatten, sollte anscheinend nicht für meine Ohren bestimmt sein. Als mein Gefährte das Wort ergriffen hatte und mich mit einer Entschuldigung begrüßte, war ich etwas irritiert und setzte mich von den beiden hin und stellte meine Ohren auf. Wartete ab was er mir zu sagen hat.