Zunächst einmal: Sorry, dass ich in den letzten Wochen bereits nicht zum Schreiben gekommen bin. Neben den Klausuren hat nicht nur die Zeit gefehlt, sondern auch einfach die Energie. Und leider wird sich dies fürs Erste nicht ändern i-i Ich bin mitten in den Abiturvorbereitungen, nach den Osterferien beginnen die Prüfungen ― aber wenn alles gut läuft, dürfte der Stress Mitte/Ende Mai endlich vorbei sein. Das ist jz eine recht lange Zeitspanne und das tut mir mega leid :c Ich möchte auch nicht, dass irgendwer jz wegen meinen Charas stecken bleibt. Deswegen dürft ihr meine Wölfchen natürlich ohne Bedenken überspringen, ignorieren oder schweigend mitziehen lassen. Es tut mir so leid, aber ich hoffe, ihr versteht das D: Eure Keahi
ᴜᴘᴅᴀᴛᴇ | Bin wieder da und endlich raus aus dem Schulstress :D
Ich unterdrückte ein deutlich durchsickerndes Lachen. „Oh, wie bezaubernd philosophisch von dir.“ Spott triefte von meiner Stimme wie Honig vom Ast. „Vielleicht sollte ich dich und den Mond mit dieser Frage ein wenig allein lassen. Melde dich, wenn du mein brauchbares Ich gefunden hast. Kann's kaum erwarten.“ Ich schnaubte und schüttelte den Kopf. Das war doch absolut lächerlich. Und ich dachte ehrlich, abstruser könnten ihre Worte gar nicht mehr werden.
Zurzeit befinde ich mich mitten in den Vorabi-Klausuren. Und ja, die rauben Zeit und Nerven ._. Deshalb melde ich mich schweren Herzens fürs Erste ab, voraussichtlich bis Mitte Dezember. In der Zeit kann MARLO als stiller Beobachter mitgezogen werden, wo auch immer die Handlung hinführt. JABEZ wollte ich ohnehin aus der Situation bei den Nebelwölfen rausspielen – hier kann gerne so getan werden, als wäre er bereits abgehauen. Und KEAHI... da muss ich leider auf eure Geduld hoffen, so leid es mir tut :c Aber wie gesagt, in einem Monat bin ich auf jeden Fall wieder da! Eure Keahi
Wieso muss jeder immer alles hinterfragen und Erklärungen für jeden Dreck finden? Kann man es nicht einfach hinnehmen, wortlos zur Kenntnis nehmen und nie wieder darauf zu sprechen kommen? Gereizt suchte ich nach Worten. „Weil… weil das nicht ich bin. Ganz einfach!“ Eine eher dahin gesagte Begründung, die nicht einmal halbwegs das zusammenfasste, was zusammengefasst werden wollte. Hätten meine Gedanken ein eigenes Bewusstsein, wären sie jetzt beleidigt, ihre sinnige Arbeit in diesen schludrigen Worten verkürzt zu hören. Ich hatte bemerkt, wie mein Kopf sich immer deutlicher hängen ließ. Und da nichts, absolut gar nichts, dafür sprach, nun in irgendeiner minimalen Weise jemandes Einfühlungsimpulse anregen zu müssen, raffte ich mich schnell zusammen und hob wieder die Schnauze. Ganz im Sinne der Standhaftigkeit, die mir beigebracht wurde – Korrektur: die ich mir selber beigebracht habe. „Ich kann einfach nicht in Gesellschaft leben“, meinte ich weiter, nun mit betont fester Stimme. „Ich bin genauso wenig dafür gemacht worden, wie – was weiß ich – das Reh zum Klettern oder so.“
War ich gerade noch erstaunlich unschlüssig gewesen, wie ich nach dieser beschämenden, versehentlichen Entschuldigung reagieren sollte, begann ich nun – wie aus Prinzip – leise, aber deutlich angefressen zu knurren. Ich warf Pamina einen stechenden Blick zu. „Du weißt, wofür.“ Ihre Frage gefiel mir nicht. Denn es zwang mich, etwas laut auszusprechen, dass mir mein Unrecht nur mehr bewusst machen lassen würde. Es zwang mich, meinen Fehler zu gestehen. Hier oben auf den Wipfeln der Berge, als würde ich es gleich der horchenden Welt gegenüber offenbaren. In Schall und Stimme – und nicht in Gedanken, wo ich es rasch wieder von mir fortfegen konnte.
„Dann sind wir in der falschen Welt. Man findet nirgendwo Frieden“, meinte ich störrisch, meiner Ansichten treu, und schnaubte, ganz auf verdrossene Art. Mein Blick ging allerdings seitlich hinab. Zu den entschlusslosen Brocken unter unseren Pfoten, die ich jedoch, plötzlich in unwirkliche Stille und tief in Gedanken verfallend, gar nicht wahrnahm. Entweder sprach es von Verbissenheit, dass Pamina mir mit solch einer Freude noch in die Augen blicken konnte, oder absoluter Naivität. Vielleicht sogar von beiden. Nichts anderes erklärte mir ihre Gutwilligkeit, mich noch immer anlächeln zu können. Denn in Wirklichkeit, wenn ich einmal tief in mich hineinhorchte, wusste ich, ihr Unrecht getan zu haben. Damals, als ich sie im Rasseln meiner aufbrausenden Natur angefallen und wie einen alten Baumstumpf stehen gelassen hatte. Vielleicht hätte Pamina meine Bindung zur Einsamkeit einfach akzeptieren müssen, vielleicht hätte ich aber auch nicht derart rohe Töne anschlagen sollen. Zumindest zu einem Danke für das gerade eben konnte ich mich doch wohl irgendwie überwinden. Und ich dachte, ich täte es, als ich im nächsten Moment wieder die Schnauze öffnete. Doch was herauskam, klang ganz anders. „Entschuldige…“ Beinahe stutzte ich über mich selbst. Murmelnd trat das Wort aus mir hervor, als hätte es schon ewig damit zu kämpfen gehabt, sich zu befreien, und es endlich mit viel Mühe geschafft. Aber es schmeckte bitter im Mund; betäubt und klang unvollendet in der Fülle meiner Stimme. Die instinktive, zerknirschte Frage, wieso ich das gesagt habe, lag auf der Zunge meiner Gedanken. Und doch gestand ich mir ein, genau zu wissen, wieso.
Dass die Nacht immer mehr von sich blicken ließ, nahm ich bloß in der hintersten Ecke meines Bewusstseins wahr. Im Grunde verschob sich alles an bisherigen Gedanken in diese letzte verschlissene Ecke. Nichts davon waberte mehr in meinem Geist umher. Nicht seitdem Pamina, die helle Riesin, mir wieder ins Blickfeld gesprungen gekommen war. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich sie tatsächlich wiedersah. Aber diese Ungläubigkeit war sicherlich anders, als die, die Pamina laut ihrer freudig wedelnden Rute wohl verspürte. Mein Unglaube war ganz und gar negativ gestimmt. „Was – um alles in der Welt – machst du hier?“, fragte ich, als würde es irgendetwas ändern. In Wahrheit war es ein Ausdruck der Frage, wieso sie bei meiner Präsenz noch immer Frohsinn empfinden, noch immer dieselbe Luft mit mir teilen konnte, nachdem ich sie unverhohlen angegiftet und ohne einen Anflug von Reue sich ihr selbst überlassen hatte.
Der helle Pelz, der mich eben noch beinahe in den Sturz getrieben hätte, war plötzlich willens, mir zu helfen, und das Einzige, worauf sich meine Augen zu orientieren wagten. Es brauchte einen Moment, bis ich begriff, dass man mich am Nacken packte und, wie von selbst, zum festen Halt verhalf. Denn das Einzige, worum sich mein Bewusstsein gerade drehte, war ein alleiniger Name. Ein Name, den ich gehofft hatte, nie mehr in Form und Gestalt zu sehen. „Das hätte ich auch alleine hinbekommen“, schnaubte ich Pamina zu, nachdem meine Pfoten wieder wussten, wo sie zu stehen hatten. Noch immer leicht keuchend und den letzten Schreck mühsam verdrängend, konnte ich die Worte jedoch nicht mürrisch genug klingen lassen, um ihnen den erdachten Unmut auch abzukaufen.
Es musste viel Zeit vergangen sein. Denn als ich das nächste Mal hinter mich zu der Ferne des Tals blickte, konnte man bereits zuschauen, wie das Dunkel der Nacht das Brandrot des Abends befloss und trübte. Und zwar in einer Eleganz, die fragen ließ, ob so etwas überhaupt real sein kann. Ich nahm mir einen Moment, um mir freiwillig den Kopf darüber zu zerbrechen, was wohl schöner war: den abziehendem Abend zu beobachten oder die Pfoten hier, auf einem der höchsten Buckel des Tals, haben zu dürfen. Ich hätte es nicht sagen können. Beides teilte dieselbe wunderschöne Einsamkeit. So schwer es mir auch fiel, meinen Augen den Anblick zu rauben, setzte ich meine Pfoten abermals in Bewegung, weiter hinauf auf die Kronen der Berge. Denn so gerne ich meinem Körper auch die Anstrengung machte, im letzten Schein des Tages hohes Gebirge zu erklimmen und somit mein Sehnsuchtsgefühl nach Freiheit zu stillen, musste ich doch eingestehen, dass die Gipfel mich bei Ankunft der Nacht nicht in dasselbe Wohlgefühl würden wiegen können. Bevor ich meinen Pfoten noch die Unannehmlichkeit machte, nicht zu wissen, wo sie hintraten, wollte ich doch lieber in irgendeiner Kuhle Schutz suchen. Leichter gesagt als getan. Die Felsen, die immer mehr von Schatten überzogen wurden, zeigten sich nicht gerade darauf vorbereitet, Besuchern einen Platz zum Ausruhen zu bieten. So sehr ich meiner Sehkraft auch alles abverlangte, sah ich nichts als unsichere Brocken, steile Wege, weißes Fell und… Weißes Fell?! Blitzschnell wandte ich mich um; zu der Stelle, wo soeben für einen vergessenen Bruchteil der Sekunden ein Fleck hellen Pelzes aufgeblitzt warf. Doch meine rasche Bewegung kam mir nicht zugute. Vor Verblüffen rutschte meine Vorderpfote im selben Moment auf dem losen Schotter ab. Ließ auch die Hinterpfoten den Halt verlieren. Ich japste entsetzt auf. Ein erschaudernder Wärmeschub durchzog mich, als mich meine Augen bereits sehen ließen, wie ich ungebremst den Abhang hinunterwirbelte. Was meine Krallen glücklicherweise nicht zuließen. Qualvoll verkrampft taten sie unter meinen schweren Atemstößen ihr Bestes, sich in den Schutt zu verbeißen und die innere Szene eines Absturzes nicht Wirklichkeit werden zu lassen.