Ich vernahm Sakis Worte. Wie üblich hatte sich der Rüde sehr zurückhaltend geäußert. Er machte ohnehin nicht viele Worte, aber sie waren stets durchdacht und wohl überlegt. Und wie üblich hatte er es auf den Kern gebracht.
Eine Zuflucht für den Winter, aha !
Saki sah sich um und als ich seinen Blick sah, verstand ich.
Oh Saki, dachte ich. Du hast es wirklich nicht nötig, deine Meinung so schüchtern vorzubringen.
Na und deine Entscheidung hast du anscheinend schon getroffen!
Ich schmunzelte, blickte zu Morgra, die mit ihrer ganzen Körperhaltung signalisierte, dass alles in Ordnung war. Offenbar waren sie und Saki einer Meinung.
Shadow, so wusste ich, hatte Bedenken, ebenso wie Yui. Aber das lag an den Welpen und war sehr verständlich. Trotzdem spürte ich, dass die beiden Mutterfähen nicht wirklich etwas gegen die Neuankömmlinge hatten und Abruzzo, der las Shadow jeden Wunsch von den Augen ab. Ich wusste, dass er ein Paar ehrenhafte Wölfe akzeptieren konnte.
Und wie war es mit mir?
Ich wollte eine starke Gruppe haben, eine Gruppe, die notfalls dem Angriff eines der großen Rudel standhalten konnte, so dass unsere Welpen in Sicherheit wären. Ich wollte eine Gruppe von Wölfen, die frei und selbstbewußt bereit zur Zusammenarbeit waren, die keinem machtbesessenen oder blutgierigen Alpha folgten, sondern aus eigenem Verständnis die Regeln und die Disziplin der Ehre bewahrten. Ich wusste, ich wollte viel, aber es schien mir alles möglich zu sein. Meine Gedanken schweiften zu den einzelnen Mitgliedern unserer Gruppe.
Abruzzo war mir mittlerweile wie ein Bruder und Shadow wie eine Schwester. Morgra, die mißtrauische Kriegerin zeigte mittlerweile Humor und ich würde mein Leben in ihre Pfote geben und Saki, immer noch getrieben von den Dämonen seiner Vergangenheit sagte nichts als die Wahrheit. Ich wusste, auch auf ihn konnte ich mich verlassen. Wir waren kein Rudel, nein ! Wir brauchten keinen Alpha, keinen Beta oder gar Omegas ! Wir waren freie erwachsene und selbstbewusste Wölfe, die ihre Lektionen im Leben gelernt hatten. Wir würden zusammen halten und niemals unser Haupt vor einem Tyrannen beugen.
Also sprach ich @Lunas und @Amalia direkt an und wollte wissen, was los ist und was sie wirklich hier wollten.
Seid ihr nur auf einen nachbarschaftlichen Besuch hier, oder gibt es etwas, was wir besprechen sollten, fragte ich sie.

Langsam hatte ich mich Pfote für Pfote auf das Territorium gewagt und mich dabei sichtlich neugierig umgesehen. Conn war recht schnell zu finden und auch andere Wölfe standen auf dem Platz. Der Geruch von Welpen hing untrüglich in der Luft und ließ mich sofort stehen bleiben. Ich war in einem Rudel aufgewachsen - ich kannte die Aggression, die Mütter ereilen konnte. Aufmerksam lauschte ich den Gesprächen, die wohl von uns handelten, dann richtete sich Conns Aufmerksamkeit plötzlich auf Amalia und mich. Sofort spitzte ich die Ohren und lächelte freundlich, wobei ich kurz nickte. Grüß dich, sagte ich leise, ehe ich zögernd auf Amalia schaute. Wir suchen ein Quartier für den Winter und dachten dabei an euch. Zudem hat Amalia scheinbar Gefallen an eurem Grüppchen gefunden, sie wollte sich das gerne mal ansehen. Und ich natürlich auch! Schnell hatte ich den letzten Satz hinzugefügt. Schließlich konnte ich ja nicht alles auf Amalia schieben. Wir haben überlegt, dass wir unter euch vielleicht ein neues Zuhause finden können. Ja, das brachte es wohl auf den Punkt.

Das sind klare und ehrliche Worte, Lunas! meinte ich zu ihm.
Der Winter kann hart sein und in einer Gemeinschaft lässt sich immer besser überleben.
Ihr wisst, dass wir eine freie Gruppe von Wölfen sind und das ist etwas anderes als ein Rudel. Und doch denke ich, dass wir einen Platz für euch finden können, vorausgesetzt, ihr respektiert unsere Regeln.
Zum einen haben wir keinen Anführer. Jeder erwachsene Wolf hat das Recht auf seine eigene Meinung, seine eigene Privatsphäre und seine eigene Weltanschauung. Dennoch halten wir zusammen, vor allem für die Welpen und die Schwächeren im Rudel. Wir sind allesamt gute und erfahrene Jäger. Die Jagdgründe sind reich und es gibt genug Wasser und Schutz. Wir kämpfen zusammen, wenn es darauf ankommt und nicht untereinander wegen der Beute. Jeder Wolf kann immer frei sagen, was er will und wichtige Entscheidungen werden von allen gemeinsam getroffen. Wir respektieren einander und wir respektieren auch die Gesetze und Bräuche dieses Gebietes. Wir leben in den freien Gebieten und haben hier unser Zuhause, aber gegenüber Fremden sind wir auch gastfreundlich, so sie sich als respektabel erweisen, denn das hier sind eben freie Gebiete.
Ich habe mich mit meinen Mitwölfen verständigt und niemand hat etwas dagegen, wenn ihr euch uns anschließt. Aber wahret den Respekt und denkt daran, dass unsere Mütter erst eine Weile brauchen, um euch zu vertrauen, denn die Welpen sind unser größter Schatz.
Dann zuckte ich mit meinen Ohren, sah alle meine Mitwölfe nacheinander an und da ich keinen Widerspruch in ihrer Haltung las, meinte ich:
Also seid willkommen, bleibt bei uns und teilt unser Essen mit uns.

Ich lag beim unsern Nachwuchs und blickte zum Eingang der Höhle, da ich Conn hörte wie er mit dem Großteil wir Gruppe über was sprach. Auch ich neugierig war warum ist bei dem Gespräch ging, blieb ich bei dem Nachwuchs liegen.

Ich hörte Conn's Rede an. Klang fast wie eingeübt. Und vorallem braucht Conn auch jemanden der den bald hier wütenden Mob kleiner Wölfe zügelt. Denn ich werd's nicht tun. Ich schenkte Conn einen übertrieben genervten Ausdruck, grinste schief. Ihr entschuldigt mich sicherlich. Ich drehte mich um und trottete zum Wasser hinunter um zu trinken und vorallem um mich ein wenig abzukühlen.

Ich saß neben Lunas und wurde etwas unsicher was das bleiben betrifft, als ich hörte wie Saki seine Meinung dazu äußerte kurz bevor er gegangen war. Er scheint ein ziemlich merkwürdige Rüde zu sein, hatte er nicht vorhin noch ganz anders darauf reagiert, was war eigentlich mit ihm und Morgra es hatte in der Wald Lagune für mich den anschein, dass die beiden ein paar wären so kann es mir auf jeden Fall vor . Ich schüttelte meinen Kopf und wieder klar denken zu können und hörte den Gespräch zwischen Lunas und Conn weiter zu, als Morgra ihre Meinung kundgabe zeigte ich ein leichtes lächeln und blick ihr kurz nach. Wir werden eure Regeln respektieren und danken euch das ihr das hier bleiben Conn, sagte ich und sah Lunas mit einen lächeln an.

Als ich am Fluss angekommen war sah ich mich noch ein mal um, um sicher zu sein dass mir niemand gefolgt war. Und ging dan mit angelegten Ohren ins Wasser, und sah in Gedanken versunken auf die Wasseroberfläche.

Mit schnellen Schritten lief ich hinunter zum Wasser. Saki wirkte irgendwie abwesend.
Ich steckte meine Schnauze ins Wasser und nahm einige Züge.
Was ist los? Ich fragte mit echtem Interesse. Er starrte das Wasser an. Ich blieb vorerst etwas auf Abstand, am Ufer stehen und schätze die Situation ab.

Ich erwiederte Morgras Grinsen, kannte ich doch ihre Einstellung zum Thema Welpen und vor allem Welpenhüten genau. Offenbar traute sie der Sache immer noch nicht so ganz und vermutete immer noch als Welpensitterin eingesetzt zu werden. Doch bei uns wurde keiner zu etwas gezwungen, dass er nicht tun wollte. So war es Brauch - ein recht neuer Brauch zwar, aber immerhin schon ein Brauch.
Morgra war eine erfahrene Kriegerin und auch eine gute Jägerin. Schon die Art, wie sie unseren Höhleneingang abgeschirmt hatte oder sich fast wie zufällig zwischen Shadow und die Neuankömmlinge gelegt hatte, zeigte ihre Souveranität und Erfahrung. Sie brachte Sicherheit und Ruhe ins Spiel ohne viele Worte machen zu müssen.
Amalias Worte waren höflich und gesetzt. Es war unübersehbar, dass sie und Lunas wirklich sehr ineinander verliebt waren und alles andere für sie nur ein Drumherum war. Das war auch in Ordnung so und es genügte vollkommen, gegenseitigen Respekt zu wahren.
Mit der Zeit werden sie wohl etwas auftauen und auch mal etwas von sich erzählen, wenn sie dazu bereit sind, dachte ich.
Ich werde keinen bedrängen.
So ging ich denn also zu der Stelle, wo unsere Jagdbeute lag, fraß ein paar Happen und meinte zu Lunas und Amalia:
Esst ruhig! Wir teilen. Oder mögt ihr keinen Hirsch?

Dann kehrte ich zur Höhle zurück, wo die Welpen mittlerweile gesättigt waren und wieder schliefen.
Ich lächelte meine Gefährtin an, leckte ihr liebevoll über die Schnauze und knabberte ein bisschen an ihrem rechten Ohr.
Was hältst du davon, wenn du dir auch mal ein bisschen die Beine vertrittst, Liebes ? Ich kann ja in der Zeit auf unsere Kinder aufpassen. Es fehlt dir doch bestimmt, ein wenig zu laufen und das Wetter ist schön!
Ich legte mich nieder und kuschelte mich an meine kleine Familie heran.

Ich zuckte zusammen als ich die Stimme von Morgra hinter mir hörte, und blickte nach hinten es ist alles in bester Ordnung hübsche mir geht's gut sagte ich. Und sah sie kurz mit einen lächeln an, bevor ich meine blick wieder auf die Wasseroberfläche richtete.

Hm ok. Ich wurde das Gefühl nicht los das irgendwas war, aber ich kannte Saki noch nicht gut genug, als das ich nachbohren würde. Wenn er nicht reden wollte, würde ich ihn nicht zwingen. Kurz steckte ich meinen Kopf unter Wasser, genoss das Gefühl der Kälte um meinen Kopf. Ich drehte mich nochmal nach Saki um, dieser war offenbar irgendwie in Gedanken. Dann schüttelte ich mich und ging langsam zurück. Ich hatte Lust zu laufen, Wind um mich herum, Gras unter meinen Ballen. Ich hielt einen Moment inne um mich zu vergewissern, wohin ich gehen sollte.

Ich stand vorsichtig auf und streckte mich. Da hast du recht ich könnte schon etwas laufen. Schaffst du das die kleine Rasselbande zu bändigen fragte ich nochmal nach. Ich freu mich schon darauf etwas zu laufen

Ich hüte sie wie meine Augäpfel, mein Sonnenschein!
Viel Spass und du weisst ja, draussen liegt noch eine Menge Beute!
Du hast ja mitbekommen, dass Lunas und Amalia auch da sind.

Ja das hab ich und ich müsste noch hallo sagen aber erstmal was essen dann laufen. Wen was ist heul bitte und ich komme zurück sagte ich und strich an Conn seine Seite entlang. Ich liebe dich dann ging ich raus und holte mir ein leckers Stück Fleisch das ich genüsslich ass