Als Akra mit dem großen Vogel zurückkehrte, war ich beeindruckt von der Jagd meiner Schwester. Aber mich beeindruckte auch wenn sie aus der Luft erschnüffelte ob es regnete. Viele Tage gingen ins Land und Akras Versprechen, dass wir bald lernen würden zu jagen, lag immer weiter zurück. Als sie heute zwischen den Büschen vor unserem Bau auftauchte nahm ich deshalb all meinen Mut zusammen. "Nimmst du uns heute mit?". Meine Stimme klang kräftig und sicher, so wie ich es wollte. "Niak und ich sind alt genug!"

Ich hatte meinem Bruder aus der Höhle heraus neugierig dabei zugesehen, wie er eine arme Haselmaus zu Tode erschrecken wollte. Natürlich klappte das eher mittelprächtig und ich gluckste leise. Grinsend folgte ich ihm aus der Höhle. Wir waren mittlerweile ein paar Monate alt und ordentlich gewachsen. Unsere Sinne waren entwickelt, wir hatten das Sprechen und das Laufen erlernt und mittlerweile einen neuen Bau gefunden, der wohl auch ziemlich bald zu klein für uns sein würde. Akra war unsere Schwester - auch das wussten wir mittlerweile. Das dunkle Fell, die süße Milch, eigentlich alles was uns als Babys noch Kopfzerbrechen bereitet hatte, war mittlerweile aus unserem Gedächtnis gelöscht. Nun stellten wir uns wichtigeren Fragen: die Kunst des Jagens!

Akra hatte uns bisher noch auf keinen einzigen Beutezug mitgenommen, doch würde sie das bald müssen. Niak und ich wurden größer und fraßen immer mehr. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis wir von den Hasen nicht mehr satt werden würden. Niak jedoch schien auf die erste Jagdstunde nicht mehr warten zu wollen. Gerade saß er bedröppelt vor der Höhle und trauerte der Haselmaus hinterher. Ich setzte mich zu ihm. "Ich bin mir sicher, dass man mehr tun muss als sie nur anzubellen", sagte ich feixend. Ich tat gerne so als hätte ich Ahnung, obgleich ich das Prinzip der Jagd selber noch nicht verstanden hatte. "Vielleicht musst du sie auch umrempeln!". In meinem Kopf ergab das durchaus Sinn.

Ich hatte meine Geschwister beobachtet. Die weiße Wölfin sprach mit meinem Bruder, der nur mühsam damit klar kam. Ich fühlte mich müde und dösig, stellte aber sofort die Öhrchen auf, als mich die weiße Wölfin kurz ansah. Meinte sie mich? Ich beschloss mich dem Lärm, den die beiden machten, anzuschließen. "Niack", gab ich holprig von mir. Es hörte sich richtig an, aber irgendwie auch nicht. Hilfesuchend sah ich die weiße Wölfin an.

Was ich tat, führte zum Ziel. Die warme Mahlzeit pladderte auf die Erde und ich vertrödelte keine Zeit. Mit Begeisterung verschlang ich was ich zwischen die Zähne bekam und leckte hinterher noch den Boden sauber. Mein Bruder machte es mir nach. Zufrieden pendelte meine Rute hin und her, als ich mich gesättigt von dem blank geleckten Boden entfernte und in eine Ecke der improvisierten Höhle kuschelte. Jetzt, wo mein Bauch voll war, fühlte ich mich etwas schläfrig.

Als der Kopf meiner Schwester vor mir auftauchte, begann ich instinktiv ihre Lefzen zu lecken, vor allem die Mundwinkel. Ich wusste, dass das Futter brachte. Meine Rute wedelte aufgeregt hin und her, während ein leises Fiepen mein Gelecke begleitete. Mit den Vorderpfoten stützte ich mich an ihre Wangen um nicht umzukippen, was gar nicht so einfach war.

Meine Schwester stand mit einem lauten Geräusch auf, was mich sogleich mit dem Winseln aufhören ließ. Mein Welpenblick war gebannt auf sie gerichtet. Als sie stand, sprang ich ebenfalls auf und stellte mich erwartungsvoll auf die Hinterbeine. Ich glaubte zu wissen was folgen würde. Dass Niak sich auf die Schnauze gelegt hatte, hatte ich kaum mitgekriegt.

Meine Träume wurden durch einen unsanften Schubser jäh unterbrochen. Mürrisch wackelte ich mit der Schnauze und versuchte mein Gesicht mit meinen Pfoten zu bedecken. Neben mir hörte ich meinen Bruder sich bewegen, was meinen Schlaf noch weiter ausbremste. Was ihm dann aber endgültig den Garaus machte, war das Geräusch, was mein Bruder wenig später von sich gab und alle aufweckten dürfte. Müde hob ich den Kopf, blinzelte gegen das Licht und gähnte. Ich musste meinem Bruder Recht geben, auch ich hatte großen Hunger. Doch meine Art das zu zeigen, war sehr viel leiser: ich begann zu winseln.

Hallo. Ich habe bereits gestern Abend eine PN von der Spielerin erhalten. Es wurde vereinbart, dass ich mich um ein Ersatz-PB kümmere, wenn ich heute Abend wieder am PC bin.

Feather, Akra und Niak bleiben lol