𝐍𝐚𝐦𝐞 | Kaia
𝐆𝐞𝐛𝐮𝐫𝐭𝐬𝐝𝐚𝐭𝐮𝐦 | 12. Mai 2021
𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐥𝐞𝐜𝐡𝐭 | Fähe
| 𝐀𝐮𝐬𝐬𝐞𝐡𝐞𝐧 |
Kaia ist eine recht ungewöhnliche Wölfin. Während ihre Artgenossen - und vor allem die anderen Fähen - schlank gebaut sind, könnte man meinen, dass Kaia's Eltern ein Babz von einem Bison geklaut hätten. Dieses Baby wäre Kaia höchstpersönlich. Ihr Körperbau lässt sich als robust und vergleichsweise kurzbeinig beschreiben. Diese kompakten Muskeln machen sie zu einer starken Fähe, was sie allerdings ihrer Geschwindigkeit beraubt. Als langsam würde man Kaia nun vielleicht nicht bezeichnen. Jedoch sind die meisten anderen Wölfe merklich schneller. Ihr rostbraunes bis als rot bezeichnetes Fell sorgt in bewaldeten Gebieten allerdings wieder für eine angemessene Tarnung. In der Tat ist sie eine ausbalancierte Wölfin mit anatomisch bedingten Schwächen und Stärken.
Ihr Fell wurde nun als rot beschrieben. Das ist allerdings durchaus verallgemeinert. Der grundlegend Rostbraune Pelz wird auf dem Rücken von schwarzen Harrspitzen durchbrochen, wie die Prärie von unzähligen Bergen. Diese schwarzen Schlieren setzen sich am Schwanz fort und formen an der Schwanzspitze eine schwarzen Masse. Ganz so, als hätte sie ihn in einen See voll Asche getunkt. Um ihre Lefzen herum bis über ihre Wangen verlaufend, zieht sich eine cremeweiße Maske entlang. Sie schließt mit einer grau melierten Stirn ab. Die Grundfarbe des Rostbrauns legt sich um ihre bernsteinfarbenen, in bestimmten Lichtverhältnissen fast schon bräunlich wirkenden Augen und auf ihrem Nasenbein nieder.
Wenn man sich Kaia genauer anschaut, würde man meinen, dass ihr bereits einiges in ihrem Leben wiederfahren ist. Allerdings entspricht dies nur der halben Wahrheit. Ihre energische Art bescherte ihr bereits einige Kämpfe innerhalb des Rudels, was ihr einige Narben auf dem Nasenrücken und unter dem dichten Rückenfell beschert hatte. Und auch fortwährend wird es zu immer mehr Vernarbungen ihrer undurchdachten Handlungen kommen.
| 𝐁𝐞𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐞 𝐌𝐞𝐫𝐤𝐦𝐚𝐥𝐞 |
> Narben
> Muskulös
> Kompakter Körperbau
| 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫 |
Viele bezeichnen Kaia als humorvoll, frech und energisch, aber ruhig. Ihre tolerante Art macht sie zu einer angenehmen Fähe. Allerdings nur bis sie von irgendwas gestört oder gar gestresst wird. Treten solche Momente oder Zeiten auf, wird aus der sonst so entspannten und direkten Wölfin eine aufbrausende und teils aggressive Artgenossin. Es kommt allerdings selten zu solchen Ausschreitungen, die ihr auch Jahre nach dem Geschehen noch im Gewissen bleiben können. Denn manchmal denkt sie nicht sonderlich über ihre Wortwahl nach. Das und ihre energische Art haben ebenfalls zur Folge, dass sie von Fremdlingen als furchteinflößend bezeichnet wurde. Es ist dennoch nach wie vor nicht ihre Absicht, andere tatsächlich zu verletzen. Normalerweise ist sie nämlich sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Das wissen auch ihre Engsten und Bekannten. Man kann es kurzfassen: Kaia ist eine umgängliche Wölfin, die dazu neigt, schneller zu reden als zu denken. Das macht die Rostbraune aber nicht zu einer hirnlosen Fähe. Im Gegenteil, sie ist sogar ziemlich intelligent. Das ganze Potential auszuschöpfen hat sie nur nie gelernt. Vielleicht wird ihr neues Rudel dieses Potential aber herauskitzeln können.
Ihre Schwächen lassen Kaia hin und wieder an sich zweifeln. In solchen Momenten zieht sie sich zurück, sehnt sich aber nach einem Gespräch. Sie ist tatsächlich ausgesprochen sozial und gesprächig, wenn es sich nicht um das zufällige Ausschütten ihrer Emotionen handelt. Man könnte sagen, dass sie ein typisches Paradebeispiel für den Titel "harte Schale, weicher Kern" ist. Ihre Persönlichkeit mag für einige als verwirrend erscheinen. Wenn man allerdings ihre Vorgeschichte kennt, kann man sie deutlich besser nachvollziehen und deutlich besser verstehen. Ihre vielen Verluste haben Ängste in ihr entwickelt, die sie selbst oft gar nicht bemerkt. Spricht man Kaia darauf an, fällt ihr die Reflektion merklich leichter. Sie braucht ihre Mitwölfe, um weiterhin auch in schwierigen Lagen bodenständig zu bleiben.
Trotz allem strahlt sie Selbstbewusstsein aus und tritt standhaft auf. Das verleitet viele dazu, Kaia um Rat zu bitten. Die nachdenkliche Fähe schlägt selten die Nachfrage nach Hilfe aus. Das tut sie ausschließlich, wenn sie sich selbst in einer misslichen Lage befindet. Sie hat über die Jahre gelernt, Grenzen zu ziehen, damit sie sich selbst nicht in Gefahr bringt, irgendwann den Verstand zu verlieren. Sie möchte nur das Beste für andere. Auf der anderen Seite zeigt sie jedoch auch, wen sie nicht mag. Auch wenn es einige Anläufe brauchen kann. Das geschieht meist nach mehreren Versuchen, das Gespräch aufzusuchen. Sollte sich das Gegenüber dahingehend mehrfach nicht erklären oder entschuldigen können, kehrt sie ihnen den Rücken zu. Sollten sich diese ungern gesehenen Wölfe des eigenen Rudels in Gefahr befinden, hilft sie ihnen trotz allem. Sie weiß, dass jeder anders ist und akzeptiert es. Man kann nicht mit jedem gut zurechtkommen.
| 𝐕𝐨𝐫𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 |
Kaia wuchs fern der bekannten Rudelgebiete in einem Tal namens Rabenfluss auf. Die Wälder erstreckten sich über Berge, die den Himmel augenscheinlich kitzelten. Im Tal selbst durchbrachen Lichtungen die dichten Nadelwälder. Eine Lichtung war größer als alle anderen und vermachte dem Gebiet seinen Namen. In der Mitte der Lichtung, am Rande eines Flusses stand eine alte Kiefer, an der sich die Raben regelmäßig trafen. Der Fluss wurde vom Rudel "Silberfaden" genannt. Er schimmerte zart im Licht des Mondes und der Sonne und zog sich wie eine Haarsträhne durch die Wälder und Berge. Am Silberfaden wurde regelmäßig gefischt, in den Wäldern gejagt. Es war ein abgelegener Ort. Alleine der Gedanke ergoss sich wie Kaskaden über Kaia's Seele. Es war ein friedlicher Ort voller wundersamer Wesen, die im Gleichgewicht miteinander lebten.
Kaia wurde in ein kleines, starkes Rudel geboren, welches bekannt für ihre Jagdkünste war - auch wenn sie vermehrt Fisch aßen. Ihre Mutter Alyori hat fünf Welpen zur Welt gebracht. Der Erstgeborene verstarb nach wenigen Stunden. Drei weitere Geschwister blieben Kaia, die die Zweitgeborene und somit nun die älteste aus dem Wurf war. Zwei jüngere Brüder und eine jüngere Schwester sollten mit Kaia nun die Welt erkunden und so viel neues lernen. Das Rudel fing an zu wachsen, die Welpen wurden liebevoll aufgezogen. Alyori und ihr Lebensgefährte Kelarius waren unglaublich gute Eltern. Kelarius war ein Vater ungesehenen Humors und liebevoller Härte. Er war stolz auf seine Welpen.
Eines Tages jedoch stieß ein fremder Wolf auf das glückliche Rudel. Er war schwarz, grau meliert und schlank gebaut. Jordin nannte er sich. Er gewann das Vertrauen des Rudels. Der Drittgeborene namens Aluri fand einen guten Freund in Jordin und fing nach wenigen Monaten an, ihm gehörig zu sein. Der Zugestoßene stellte sich als äußerst manipulativ heraus und hatte keine guten Absichten. So kam es, dass Aluri und Jordin auch die Viertgeborene Dekaria in ihren Bann zogen. Aluri und Dekaria wurden Kaia gegenüber immer unfreundlicher und hasserfüllter. Eines Tages sollte sich dieser Hass in vollem Umfang gegen ihre Eltern Alzuri und Kelarius wenden.
Der Tag fing an wie jeder andere auch. Es war sonnig, einige zarte Wolken stahlen ab und wann den Sonnenstrahlen ihre Leuchtkraft. Die Vögel zwitscherten unauffällig und der Silberfaden stimmte in das Lied der sich wiegenden Baumwipfel der Nadelwälder ein. Das Rudel bereitete sich auf die Jagd vor. Kelarius sollte das Rudel anführen und zur Bisonherde bringen. Der Plan war das Erlegen eines Bisonkalbs. Es war nichts Neues, dass sie Bisonkälber erlegten. Kelarius führte das Rudel den Silberfaden entlang zur Prärie, die sich nach einem Sonnenaufgang und einem halben Sonnenhochstand Marsch hinter den Wäldern befand. Voller Hunger und Vorfreude kam das Rudel an die Herde heran. Die Welpen waren nun bereits 1 1/2 Jahre alt, Jordin zählte bereits 2 Jahre. Das ganze Rudel schlich sich langsam heran und gab sich untereinander die jeweiligen Rollen und Aufgaben zu verstehen. Nachdem sich alle Rudelmitglieder weitestgehend an ihre Positionen begeben hatten, preschten die beiden Alphas und erfahrenen Jäger Kelarius und Alyori los und visierten ein besagtes Kalb an. Plötzlich preschten Jordin, Dekaria und Aluri aus ihren Verstecken und attackierten Kelarius und Alyori. Voller Schrecken erstarrte Kaia für einen Moment. Sie konnte nicht verstehen, was da gerade passierte. Sie sah Gelaris - den Fünftgeborenen, ein großer und kräftiger, ebenfalls rot befellter Wolf - auf die drei Angreifer losgehen. Ihr Instinkt jagte ihren Körper daraufhin ebenfalls in Richtung des Geschehens. Doch bevor die rostbraune Tochter bei ihren Eltern ankam, jaulte Kelarius auf und fiel zu Boden. Kaia blieb abrupt stehen. War ihr Vater tot? Hatten ihre Geschwister gerade ihren eigenen Vater getötet? Es blieb keine Zeit, im Raum stehende Fragen zu beantworten. Kaia hatte Angst um ihr Leben und rannte davon. Jordin war schlank, aber unglaublich kräftig und Dekaria besiegte ihre Feinde mit List. Aluri war ein Mitgänger mit gutem Kampfgeschick. Kaia rannte so schnell sie nur konnte bis die Geräusche hinter ihr verstummt und die Gerüche nach Blut sich geklärt hatten. Sie fiel zu Boden und winselte. Ihre halbe Familie wandte sich soeben gegen ihr eigen Blut. Kaia`s Herz schlug ihr gegen die Brust, ihre Gliedmaßen brannten. Sie zitterte am ganzen Leib und ihre Gedanken kreisten sich nur um dieses eine Wort: Verrat!
Nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte, lief sie weiter geradeaus. Sie hatte Rabenfluss schon längst verlassen. Da sie weggerannt war, wusste sie nicht, ob überhaupt jemand überlebt hatte. Oder gar, ob die drei Verräter Kaia gefolgt waren. Sie fühlte sich immer noch schwach. Ein halbes Jahr war bereits vergangen, seitdem sie ziellos durch die Wälder, Prärien und Flüsse gewandert war. Kaia war sich sicher, dass sie sich nie wieder in Rabenfluss blicken lassen konnte. Sie war ein Feigling in diesem Moment. Aber sie war sich auch darüber im Klaren, dass sie Angst hatte und sie deswegen weggerannt war. Dennoch, sie hätte kämpfen sollen. Während ihrer Zeit als alleiniger Wolf in den Weiten der Welt hatte sie sich als starke Kämpferin erwiesen. Warum als nicht damals? Als das Leben ihrer Eltern und ihres einzigen lozalen Bruders auf dem Spiel standen?
Hatte Kelarius überlebt? Was war mit Alyuri und Gelaris? Würde Kaia jemals ihre Familie wiedersehen? Würde sie jemals wieder auf die schmutzigen Verräter stoßen?
𝐌𝐚𝐠 | Bison, Fisch, sonnige Morgenstunden, leicht verregnete Tage
𝐌𝐚𝐠 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 | Verräter, Intrigen, Fremdlinge, Ungewissheiten
𝐒𝐭𝐚𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧 | Humorvoll, ehrlich, hilfsbereit, zuvorkommend, motivierend
𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐞𝐜𝐡𝐞𝐧 | von Verlustängsten geprägt, launisch, energisch, vergesslich, emotional oft verschlossen