Die gesamte Zeit, seitdem ich Barbossa getroffen hatte, war wirklich rasant schnell vergangen und ich wusste gar nicht, wie mir geschehen war, seitdem ich sein süßes Kaninchen unabsichtlich gerettet hatte, weil ich mich lieber für den Vogel entschieden hatte. Aber ich war sehr stolz auf mich, denn es war eindeutig die richtige Entscheidung gewesen mich mit dem etwas älteren Wolf gutzustellen. Er war mir jetzt bereits sehr wichtig geworden, sogar war ich ihm bis zum Rudelplatz seines Rudels gefolgt. Nachdem wir allerdings endlich wieder ein wenig Zeit gemeinsam hatten, waren wir spazieren gegangen, dieses Mal ganz ohne Begleitung, war ich allerdings sofort wieder daran erinnert worden, wie es damals am Lachsfluss gewesen war, Barbossa über mir, für den Moment so nah. Barbossa zeigte mir also den Mondscheinteich, aber mein Interesse galt weniger dem Teich, sondern viel mehr meiner Begleitung, was ich auch deutlich klarmachte, so wie ich ihn umgarnte. Ich drückte mich eng an ihn und wir teilten uns viele körperlich und seelisch nahe Momente, in denen wir miteinander kuschelten, uns gegenseitig umgarnten und schließlich auch gemeinsam in das nächste Gebüsch verschwanden, wo Barbossa auch endlich sein Versprechen vom Lachsfluss einlöste, mich zu seinem zu machen.
Wir sollten noch viele schöne Augenblicke miteinander erleben, eines Tages rettete mich Barbossa aber sogar vor einem heruntergefallenen Ast, der mich beinahe erdrückt hätte, mein wunderschöner, starker Barbossa. Ich wusste inzwischen, ich war ihm Pfote über Schnauze verfallen. Mein Held. Wir waren auch oft beim Lachsfluss, auch wenn wir damals bereits immer wieder darüber gesprochen hatten, ob wir das Tal nicht verlassen sollten, und doch war es folgende Frage, an die ich mich am meisten erinnerte: „Erinnerst du dich, als du damals Marco gerettet hast?“, fragte mich Barbossa und ich hatte mich schnell auf den Rücken gedreht, die Pfoten unschuldig von mir gestreckt, mit dem süßesten Blick, den ich schaffte. „Du erinnerst dich doch daran, dass du mich liebst, oder?“, hatte ich ihn also gefragt und Barbossa hatte verwirrt zu gestimmt, bevor ich ihm die Wahrheit über die Rettung von Marco erzählt hatte, dass ich ihn in Wahrheit mehr zufällig als absichtlich gerettet hatte. Zum Glück liebte mich Barbossa trotzdem, ich hatte aber auch wirklich einfach den besten Wolf getroffen, ich konnte nicht anders, als ihn immer, wenn er gerade nicht hinsah, vollkommen verträumt zu bestaunen. Viel später, als eines Tages allerdings ein anderer Wolf Marco angreifen wollte, stürzte ich mich tatsächlich absichtlich vor ihn. „Ich kann vielleicht nicht kämpfen, aber ich habe ihn letztes Mal aus den falschen Gründen beschützt und das passiert mir nie wieder.“ Mein Knurren hatte mir im Kampf nicht viel gebracht, ich war kein Kämpfer, aber zum Glück konnte ich das Kaninchen verteidigen, bis Barbossa zu uns aufschloss und wieder meinen Held spielte. Ich wollte daraus zwar kein Muster machen, aber ich würde lügen, wenn es keine Vorteile hatte, dass Barbossa doch um einiges stärker und kampfgewandter als ich war. Ich fühlte mich an seiner Seite sicher, und ich liebte ihn über alles, er mich allerdings auch und das wusste ich auch. „Du liebst mich doch, oder?“, wurde deswegen auch zu meiner typischen Frage, jedes Mal, wenn ich etwas zu beichten hatte.
Schließlich, auch als Barbossa, Roza, Marco, Fenris und ich das Tal verlassen mussten, weil es nicht anders ging, war ich trotzdem unglaublich dankbar, dass ich es für diese schöne Zeit besucht hatte. Ich hätte sonst nie Barbossa gefunden und wenn ich ehrlich war, das wäre der schlimmste Fehler meines Lebens gewesen.