Okey, ich bleib mit Wolfspfote die Nach hier. Schlaf schön und lass dich nicht von den Regenwürmern auflutschen!, zwinkerte ich ihr zu und legte mich vor Wolfspfote auf den Boden, die noch immer vertieft auf ihrem Massageboden rumtrampellte.
Die Bäume fingen schon häftig an zu schwanken, als ich ankam. Ich brauchte jedoch nicht lange bis ich die beiden Wölfinnen entdeckte. Ich lud mir mit etwas Mühe Cirilla auf den Rücken, packte Wolfspfote im Nackenfell und fing an zurück zum Rudelplatz zu laufen.
"Rebell?" Ich betrat den Fichtenwald und sah mich um. Immer tiefer wagte ich mich in den Wald hinein und hielt nach dem kleinen schwarzen Welpen Ausschau. "Rebell wenn du hier bist, dann komm bitte her", rief ich und blieb kurz stehen um seinen Geruch aufnehmen zu können, aber ich roch nichts. Die Tatsache das es am regnen war, machte die ganze Sache nicht unbedingt leichter, aber trotzdem hätte ich irgendwas riechen können wenn er hier wäre. "Rebell", schrie ich, diesmal lauter. Er ist nicht hier, also weiter.
Ich rannte so schnell ich konnte durch den Wald, stolperte, fiel aber glücklicherweise nicht hin. Ich sprang über einen umgefallenen Baum als mir ein Hase in den Weg sprang, der allerdings in eine andere Richtung wollte. Ich schmiss mich auf den Hasen, packte ihn am Kopf, hielt den Körper mit einer Pfote fest und brach ihm mit einem Schwung meines Kopfes das Genick. Der wird erstmal reichen. Ich lief mit dem Hasen im Maul weiter bis ich an ein paar Büschen ankam. Ich riss einem Busch ein paar Äste aus, an denen Himbeeren hingen und nahm sie ebenfalls vorsichtig in mein Maul. Dann drehte ich mich um und lief zurück.
Angekommen im Fichtenwald, lief ich durch die Bäume bis ich schließlich an einem umgefallenen Baum stehen blieb. Seufzend tapste ich weiter bis ich ein paar Büsche fand und sah nach unten. Jubelnd stellte ich fest das sich dort eine grüne Teufelskralle befand. Vorsichtig grub ich sie aus und nahm sie zwischen die Vorderzähne. Ich drehte mich um und lief zurück.
Ich lief durch den Fichtenwald, wobei ich bemerkte das mein Magen ebenfalls knurrte. Kolja und Nalani werden bestimmt auch hunger haben. Genau wie Marek und Rebell, sobald sie aufwachen. Ich machte mir ein bisschen Sorgen um Marek, da er nun ziemlich lange schon am schlafen war, doch wahrscheinlich war es nichts ungewöhnliches. Zumindest konnte ich nichts ungewöhnliches bei ihm feststellen. Ich lief weiter durch die Bäume, bis ich irgendwann tiefer im Wald war und stehen blieb. Für einen Moment schloss ich die Augen um mich auf meine Umgebung konzentrieren zu können und meine Ohren zuckten als ich ein Knacken vernehmen konnte. Blitzschnell drehte ich mich um und sah gerade noch so ein Reh durch die Bäume verschwinden. Sofort setzte ich hinterher, wobei ich einmal durch einen Dornenbusch preschte und die Dornen an meinem schwarzen Fell rissen. Ich ignorierte es allerdings, da ich mich nur auf das Reh konzentrieren wollte, welches ziemlich schnell unterwegs war. Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht auf als ich bemerkte das es geradewegs zu seiner Familie rannte, da dort auch ein Hirsch und noch weitere Rehe waren. Das Reh, welches ich so wieso am verfolgen war und durch den Wald hetzte, schien langsamer zu werden und ich legte noch einen Gang zu. Langsam, aber sicher kam ich dem fliehenden Tier immer näher und als ich nah genug war, sprang ich dem Tier auf den Rücken, vergrub meine Zähne in dessen Hals und das Reh verlor den Halt. Es flog mit mir auf dem Rücken auf den Boden und wir überschlugen uns, wobei mein Kopf sich ruckartig bewegte und ich dem Reh mehr ausversehen als beabsichtigt, das Genick brach. Außer Atem lies ich von dem nun toten Tier ab und stand wieder auf. Ich lies es erstmal liegen und lief zurück zu der Stelle wo vorhin die ganzen anderen Rehs gewesen waren. Doch gerade als ich ankam, schien der Hirsch mich ebenfalls entdeckt zu haben und ich hielt inne als ich sein gigantisches Geweih bemerkte. Der Hirsch allerdings hatte mehr Angst vor mir und rannte sofort weg. Die anderen Rehe waren bereits verschwunden. Obwohl mein Herz schon fast schmerzhaft gegen meine Brust schlug, rannte ich dem Hirsch hinterher und hetzte ihn durch den Wald. Da ich schon ein wenig ausgepowert war, war auch ich nicht mehr so schnell, doch nach einiger Zeit schaffte ich es nahe genug an das Tier heran zu kommen und schnappte nach dem Hinterbein. Beim ersten, zweiten, dritten mal klappte es nicht, doch als ich das vierte mal zuschnappte, erwischte ich das Bein des Hirsches und zog so kräftig daran das er hinfiel. Damit er nicht schlimmer leiden musste, beendete ich sein Leben schnell mit einem simplen Genickbruch und nahm mir einen kurzen Moment Zeit um durchzuatmen. Dann lief ich zurück und holte das Reh, dass ich mir auf den Rücken auflud. Auf dem Weg zum Hirsch, kam ich an einem Himbeerenbusch vorbei und riss davon ein paar Äste ab. Als ich bei dem Hirsch ankam, packte ich den am Rückenfell und zog ihn zum Rudelplatz.
Langsam trottete ich im Wald herrum. Manchmal sprang ein Hase vor mir auf den Weg aber ich ignorierte ihn einfach. Bei einen Felsen blieb ich stehen und sah ihn an. Ich kletterte darauf und sah nur in den Himmel
Ich lief langsam durch den Wald und hielt nach Black Ausschau. Insgeheim war ich froh das er nur in den Fichtenwald gelaufen war. "Black?", rief ich und lief weiter bis ich einen Felsen entdeckte auf dem der Kleine stand. Kurz hielt ich inne, überlegte wie ich mich nun verhalten sollte und beschloss dann so normal wie möglich mich zu verhalten. "Hay Black, ich hab mich schon gefragt wo du steckst", begrüßte ich den Welpen lächelnd und ging zu dem Felsen auf dem er stand.
Ich bin wieder nach Hause gegannen so wie du es mir gesagt hast Papa. Ich vermisse dich so sehr und fühl mich so einsam. Komm doch wieder zurück ich vermisse dich so sehr. Ich fühl mich so allein sagte ich zu den Himmel. Die Trännen rollten meine Wangen runter
Ich lies die Ohren traurig hängen als ich seine Worte hörte. Vorsichtig ging ich ganz nah an den Felsen heran und drückte meine Schnauze zaghaft gegen sein weiches Fell. Und in diesem Moment tat ich etwas was ich eigentlich vor dem Welpen nicht wollte, ich weinte. "Es tut mir leid...", doch ich weinte nicht nur um Dark, sondern auch wegen dieser Hilflosigkeit. Ich konnte den Schmerz nicht lindern den Black nun hatte und das war einfach nur furchtbar, da ich ihm so gerne helfen wollte.
"Ich weiß Kleiner... Ich weiß das zu gut", presste ich hervor und versuchte mein Zittern unter Kontrolle zu kriegen. Auf einmal hatte ich eine Idee und sah Black mit einem leichten Lächeln an. "Was hältst du davon wenn wir im Sonnental bei de anderen Wölfen ein Grab für Dark errichten? Ich weiß das Dark zwar fehlt, aber so hättest du wenigstens einen Anlaufpunkt, wenn du ihn vermisst", schlug ich ihm vor. Vielleicht konnte das ja helfen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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03.07.2016 23:51
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