"Besser als in den letzten Tagen", antwortete ich ehrlich, aber es war ja auch wirklich so.
Als Marek sich wieder hinlegte sah ich ihm kurz nach bevor ich mich wieder zu Reyleigh wante. "Können wir machen. Wenn du willst können wir dann später etwas größeres jagen gehen, ich kann Hasen udn Rehe langsam nicht mehr sehen", meinte ich zu der jungen Wölfin.

"Gute Idee, da kann ich dir nur zustimmen", antwortete ich. "Willst du direkt jagen gehen oder erst einen Abstecher zum Rudelplatz machen?", fragte ich. Vielleicht will er ja noch nach Dæmon sehen. Mich würde auch interessieren ob Cirilla noch da ist...

(Schon ok, meiner macht auch grad was er will ^^)

"Ich denke wir können ruhig kurz zum Rudelplatz schauen, du willst sicher gerne nach Cirilla schauen.", meinte ich trocken zu ihr und ging ein paar Schritte vor. Inständig hoffte ich dass Daemon noch schlief oder gerade weg war. Auf die Auseinandersetzung hatte ich im Moment nicht wirklich die Nerven.

Ich nickte. "Ja stimmt...", antwortete ich, doch dann lief ich schon los in Richtung Rudelplatz.

Marek?

Ich beschloss, etwas zu schlafen, bis mein Bruder aufwachte. Ich Schloss die Augen.

Wölfe trafen aufeinander, Blut spritzte. Ich hatte das Kommando gegeben, war als stolzer Alpha erschienen, und jetzt stürzte ich mich in den Kampf. Die Nachbarwölfe hatten aufbegehrt, und nun hate ich entschieden, sie alle zu vernichten. Sie hatten ihre Chance nun mal verpasst...ich suchte im Gedränge nach dem Alpha der anderen. Da. Ich stürzte mich auf den Wolf mit dem schwarzen Fell, und wusste schon jetzt, dass er mir unterliegen würde. Ich landete einen Schlag nach dem anderen, der andere konnte sich kaum wehren, Blut spritzte. Dann holte ich zum finalen Schlag aus. Und noch während meine Pfote wie in Zeitlupe herabfuhr, veränderte sich der Wolf unter mir. Schwarzes Fell wurde grau, grüne Augen braun. Und ich sah auf Marek herab. Wollte meine Pfote aufhalten, aber ich konnte nicht. Blut spritzte, als meine Krallen sich in Mareks Hals bohrten, er zuckte nochmal, dann lag er still. Entsetzt wich ich zurück. "Nein", keuchte ich. "NEIN!!!!!" Aber Marek lag bewegungslos vor mir. Ich blickte mich wild um. Um mich herum kämpften die Blutwölfe nicht mehr mit Streunern, sondern mit dem Silberrudel. Ich hörte Reyleigh schreien, bekannte Stimmen. Ich wollte den Kampf beenden, mein Rudel retten - aber ich war wie gelähmt. Musste zusehen, wie sie alle um mich herum starben. Der Kampf war vorüber. Dann sah ich am anderen Ende der Lichtung Daemon davontorkeln. Und zu meinem Entsetzen schoss ich los. Der Wolf ging ohne einen Laut zu Boden, als ich sein Genick brach. Ich schoss entsetzt rückwärts. "NEEEEEIN!!!", jaulte ich. "NEIN!!"

NEIN!!, brüllte ich und fuhr hoch. Meine Pupillen waren zu schmalen Schlitzen des Entsetzens geworden, ich atmete heftig. Nein. Das durfte nicht geschehen. Nein. Nein...

Ich sah Marek und Kerreta immer noch im Sonnental. Ich hatte aus der Ferne Mareks Bruder schreien gehört, doch offenbar hatte er nur mal wieder Albträume.
Offenbar haben sie gar nicht bemerkt, dass ich weg war... Umso besser.
Ich lief zu ihnen und versuchte, mir meine eigentlich schlechte Laune nicht anmerken zu lassen. Morgen!, begrüßte ich sie und zwang mir ein Lächeln auf.

Allerdings beachteten sie mich nicht weiter. Sie schienen voll und ganz in ihr Gespräch vertieft zu sein.
Also ging ich wieder. Ich wollte dem Rudel auch mal etwas Gutes tun.
(--> Jägerstand)

Hektisch blickte ich mich um, wöhrend ich rasend schnell die Fährte verfolgte. Beinahe wäre ich in die beiden Wölfe (Marek & Kerreta) heineingerast, konnte aber gerade noch so eine Vollbrensung, die zweite jetzt schon in wenigen Momenten, hinlegen, schlitterte noch ein wenig weiter und blieb ein paar Pfotenbreit vor ihnen stehen. Nervös schluckte ich und sah die beiden gestresst an.
Ähmm..ihr gehört zum Silberrudel, oder?!

Sie schwiegen. Waren wahrschienlich viel zu irrititiert von mir.
Zu euch gehört auch so eine junge, weiße Wölfin oder?! Euren Geruch trug sie auf jeden Fall! Die wurde von Menschen angeschossen und ist auch gerade von denen umzingelt. Ich hab absolut keine Ahnung, wie es gerade um sie steht, aber es schaut schlecht aus. Ziemlich schlecht! Wenn ihr ihr helfen wollt, folgt mir einfach!
Damit wandte ich mich wieder um und stürmte in Richtung Jagdstand. Ich hoffte, dass die beiden mir folgen würden. Wenn nicht, würde ich das irgendwie selbst in die Hand nehmen müssen.

Ich seufzte tonlos. Und wieder hat niemand Zeit für dich, Kerreta. Ich wusste, dass ich vermutlich nichts tun konnte, aber ich trottete Marek langsam hinterher. Ich hatte Angst um mein Rudel...da wurde mir erst bewusst was der andere Wolf gesagt hatte. Wolfspfote. Ich sprintete los, so schnell mich meine Pfoten nur trugen.

Ich beschleunigte. Hoffentlich folgte mir niemand...ich sah mich kurz um. Dann konnte ich nicht mehr stoppen. Meine Augen glühten rot auf und mit einem Jaulen der Wut stürzte ich mich auf einen Hasen, den ich entdeckt hatte. Meine Zähne zerrissen das Fell, einfach auslassen...mein letzter Rest ich entglitt mir und ich tobte zwischen den Felsen umher. Lange Krallenspuren durchzogen die Erde. Ich kam keuchend zum stehen. Das Blut des Kaninchens tropfte rot und heiß zu Boden, vermischt mit meinem eigenen, ich hatte mir auf die Zunge gebissen.