Ren

Eilig lief ich Rebell hinterher.

-rudelplatz

Der einzige Ort an dem ich etwas wie Erdung empfand, eine schwache Erinnerung an das Gefühl der Liebe meiner Mutter. Es war wie ein Windhauch, ein kurzes aufflammen ihres unerschöpflichen Glaubens an mich.
Ohne es zu wollen oder auch nur zu merken rollte Eine Träne aus meinem Augenwinkel. Ich fühlte mich wie ein welpe, ich brauchte meine Mama mehr als ich es je zugeben würde. Mehr als ich überhaupt in Worte fassen könnte und der Schmerz fühlte sich so frisch an wie am ersten Tag. Ich wusste nicht weiter, ich hatte Angst und fühlte mich falsch. Phantom war ein Rüde, ich sollte so nicht fühlen. Niemand den ich kannte tat das, zwei Rüden konnten keine Welpen bekommen. Es wäre eine last für das Rudel, wie sollte es wachsen. Es war einfach falsch. Leise kam ein gequälter laut aus meiner Kehle und ich rollte mich auf dem Grab zusammen, so wie an dem Tag als Papa und Ekki mich ebenfalls verlassen hatten.

Phantom:

In geduckter Haltung betrat ich diesen Ort und blieb dann unschlüssig stehen. Bereits beim ersten Blick konnte ich die Gräber erkennen. Offenbar wurden hier die verstorbenen des Rudels beerdigt. Also war es ein heiliger Ort. Ob ich überhaupt hier sein sollte? Pell.. Meine Stimme war leise, vorsichtig als ich an den Rüden heran trat, dann jedoch auf respektvollem Abstand blieb und mich auf die Hinterpfoten sinken ließ. Ich war mir nicht sicher was ich sagen konnte..oder sollte und starrte daher auf die Zehenballen meiner Vorderpfoten.

Ich roch ihn zuerst bevor ich ihn sah, sofort beschleunigte sich mein Herzschlag was meinen inneren Konflikt nicht löste. Traurig kniff ich die Augen zusammen dann sprang ich auf, es war mir zu peinlich mich so gehen zu lassen. Er hatte mich zwar sicher gesehen aber ich schüttelte die Erde aus meinem Fell. Mama war schon so lange tot, dass ein wenig Gras über das Grab gewachsen war. Doch ich hatte immer mal wieder dort gelegen, weshalb es noch nicht so dicht war wie bei den anderen. Sogar auf Reys Grab hatte eine kleine Schicht grün angefangen zu wachsen. Meine Ohren hingen an der Seite meines Kopfes herab. Ich wollte Phantom weg schicken aber ich brachte es nicht über mich so gemein zu sein. Stattdessen drehte ich mich zu ihm, der Abstand war groß genug und ich lief nicht Gefahr seiner Anziehungskraft zum Opfer zu fallen.
Ja? , sagte ich dann schlicht und wartete ab. Das ist nicht richtig, was stimmt mit dir nicht? . Frage ich mich immer noch, die Worte geisterten wie ein Mantra durch meinen Kopf.

Phantom:

Sichtlich nervös, ja verunsichert bewegte ich die Vorderpfoten auf und ab, noch immer auf die Zehenballen starrend. Es..es tut mir wirklich leid, wenn..wenn ich dich mit dem was ich getan habe verletzt haben sollte. Ich hatte nicht vor, dir schlechte Gefühle zu bereiten. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich mich aufstellte und halb abwandte. Ich sagte ja, das ich mich nicht eigne, um in das Rudel zu passen. murmelte ich halblaut vor mich hin. Es..es ist wohl besser wenn ich gehe.. Damit wand ich mich völlig ab. Der Stumpf meiner Rute klebte nahezu an meinem Po. Hätte ich eine Rute gehabt, so wäre diese nun sicher weit zwischen den Hinterpfoten liegend. Mit langsamen schritten begann ich los zu gehen.

Ich bleckte die Zähne, wütend auf mich selbst. Nein bitte geh nicht, bleib.... Es ist nicht deine Schuld gewesen. Ich bin ein Idiot, es tut mir leid ich kann nicht.... Ich . Knurrend drehte ich den Kopf nach hinten. Wütend auf mich, auf Papa, Ekki und sogar Mama kniff ich die Augen zusammen. Wartete ob der Schmerz in meiner Brust weg gehen würde.

Phantom:

Ich blieb stehen und wand mich halb zu Pell um, nur um mich wegen der fehlenden Koordination im nächsten Moment auf dem Boden wieder zu finden. Vor Schreck fiepte ich auf und ruderte einen Moment hilflos mit allen vieren in der Luft, ehe ich es schnaufend aufgab. Wie eins von diesen Panzertieren (er meint Schildkröten), wenn die auf ihrem Rücken landen.. Ich starrte in den Himmel. Du bist kein Idiot Pell. Ich habe eben etwas getan, was dir unangehm war..wenn jemand bei mir sowas machen würde, würde ich auch auf Abstand gehen.. Wieder versuchte ich mich mit strampelnden Pfoten aufzurichten, zur Seite zu drehen.

Bei dem erschrocken Laut wand ich automatisch den Kopf zu ihm zurück. Ich hob eine Pfote um ihm zu helfen und setzte sie aus Angst zurück auf dem Boden ab. Es war nicht.... Ich meine ja. Lassen wir das in Zukunft einfach. Es klang resigniert und so fühlte ich mich auch, die Nähe hatte gut getan. Sie hatte die Einsamkeit vertrieben aber es war zu falsch um eine Gedanken daran zu verschwenden.

Phantom:

Es gelang mir schließlich, mich auf den Bauch zu drehen. So sah ich Pell traurig an. Das..sollten wir. Auch wenn ich deine Nähe vermissen werde. Den letzten Satz fügte ich sehr leise hinzu. Immerhin war ich bisher immer nur abgelehnt worden, weshalb ich es wohl gewohnt sein sollte, dass Pell dermassen reagiert. Dennoch tat es weh, weil ich ihn eben doch sehr mochte, auch wenn wir uns noch nicht so lange kannten.

Pell

Ich schwieg, senkte den Kopf und die Ohren. Ich auch, du kannst dir nicht vorstellen wie sehr. Laut sagte ich erneut, es tut mir leid ich kann nicht .

(sie sollten Rolf und Tril mal über den Weg laufen xD)

(Ich glaub die würden sowohl Pell als auch Phantom direkt auf die Fänge binden warum die sich so fühlen XD )

Ich lächelte und tatzte dann verspielt nach Pell. Hey, ist schon in Ordnung. Ich bin dir ja nicht böse. Erklärte ich dann und raffte mich schließlich auf, auch wenn ich dabei die Hinterpfoten wie ein unbeholfenes, frisch geborenes Rehkitz weit auseinander stellen musste, bis ich einigermaßen sicher stand. Ich trat auf Pell zu und stubste ihn mit der Nase an. Na komm schon. Ich habe immerhin Marek versprochen, dass ich euch alle unterstützen werde..auch wenn ich immer noch nicht weiß in wie weit ich mich nützlich machen kann..ich finde Pflanzen nämlich gähnend langweilig.. Damit spielte ich darauf an, dass ich von Nitika das Heilen lernen sollte.

Ich lächelte auch wenn ich mich danach fühlte, dann tatste ich halbherzig zurück und nickte. Hast recht, lass und zurück gehen. Ach du findest schon was, vielleicht kannst du mit neuen Welpen helfen... Oder du gehst Patrouille . Ich grinste und lief los, kurz drehte ich mich noch einmal zum Grab um und verabschiedete mich stumm. Dann lief ich in den Wald zurück zum Rudelplatz
-Rudelplatz

Ich seufzte Klar..und die sollen dann bitte genau WAS von mir lernen? Ich schüttelte kurz meinen Kopf, ehe ich Pell nach trabte.

--> Rudelplatz

Ich folgte Marek und sah ihn verwirrt an als er plötzlich stehen blieb. Was ist los?, fragte ich den Alphawolf. Ich roch noch ein, zwei Wölfe mehr. Aber die gehörten wahrscheinlich auch dem Rudel an.