Ich sah Rebell mahnend an. "Bitte, sei still und hör nur zu", bat ich ihn. Dann nickte ich den anderen aufbauend zu und lief tiefdurchatmend vom Rudelplatz. Du schaffst es, Marek, dachte ich und versuchte den Gedanken in meinem Gehirn zu verankern.
"Ich kenne Morgana und die Alphas der Bergwölfe, sonst aber niemanden", gab ch zu der Frage dazu, nahm Mareks Regel, dort nicht zu reden auf und machte micht auf den Weg, ihm zu folgen.
Ich trat zitternd auf die Ebene und beim Anblick des Erdhaufens find ich an zu weinen. Tränen liefen über meine Wangen und meine Glieder zitterten stärker. Ich sank auf dem Grab zusammen und schluchzte leise, mein Körper müde und ausgezehrt vom Schmerz und dem Mangel an Nahrung.
Ich war unglaublich froh, Pell zu sehen, doch als er auf dem Grab seiner Mutter zusammen brach, hielt ich kurz Inne. So wie er da lag und weinte, zerbrach es mich innerlich fast. Kurzerhand ging ich zu ihm und legte mich neben ihn. Den Kopf auf seine beenden Schultern. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, sagte ich nichts. Falls er meine Nähe abweisen würde, war ich bereit wieder von ihm abzurücken, doch so lange er keine Anstalten dazu machte, würde ich bei ihm bleiben.
Ich konnte nicht aufhören zu weinen, immer und immer wieder schüttelte es meinen Körper der entkräftet und ausgelaugt war. Es tat so weh, dass ich mich zu einer Kugel zusammen rollte um dem Schmerz zu entgehen. Doch irgend wann löste Wärme einen Teil der einsamen Kälte ab. Ich hielt inne und als ich Marek roch fing ich wieder an zu weinen und rückte so dicht zu ihm wie ich konnte. Ich vergrub meinen Kopf in seinem Fell und irgendwann ließ der Kummer so weit nach dass ich nur noch leise weinte. Bis auch die letzte Träne versiegt war und ich endlich seit Tagen richtigen Schlaf fand.
Froh darüber, dass er mich nicht abwies, rückte ich noch etwas an ihn heran. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für ihn sein musste. Schließlich hatte er alles an einem Tag verloren. Sein Leben hier, seine Mutter, seine Familie, sein Rudel. Die Ungewissheit und Angst, die in ihm war, musste erdrückend sein und ich war mir sicher, dass es viel zu viel für so einen jungen Wolf gewesen war. Als er endlich etwas ruhiger wurde, war mir klar, dass er eingeschlafen war. Ab und an wurde er noch von ein paar Schluchzern geschüttelt, doch der Schlaf hatte ihn fürs Erste von dieser Welt erlöst. Von dem ganzen Schmerz, den er hier hatte. Zumindest hoffte ich das. Ich beschloss bei ihm zu bleiben bis er wieder wach werden würde. Eine Weile lag ich nur da und lauschte seinem Atem bis ich die Augen schloss und schließlich einschlief.
Ich schreckte auf und sah mich um aber als ich erkannte, dass ich zuhause war schloss ich kurz erleichtert die Augen. Mein Kopf sank gegen Mareks Fell, ich schaffte es nicht weg zu rücken. Die Nähe war für mich gerade nötig , ich hatte das Gefühl auseinander zu brechen wenn ich wieder alleine wäre. Danke und Entschuldigung dass ich einfach gegangen bin, meine Stimme war rau da ich wieder so lange nicht gesprochen hatte.
Ich öffnete die Augen und hob den Kopf, um ihn anzusehen. "Es gibt nichts zu entschuldigen", sagte ich und stupste ihn an. "Ich bin froh, dass du wieder da bist." Lächelnd sah ich zu ihm.
Ich nickte und seufzte,ich möchte bei euch bleiben....aber sie sind meine Familie. Es ist doch meine Pflicht auf sie aufzupassen, sagte ich so leise dass ich es selbst kaum verstand. Ich wusste nicht mehr weiter.
Ich sah in den Himmel und betrachtete die Sterne. "Ich kann verstehen, wie du dich fühlst", sagte ich dann leise. "Ich habe vor einiger Zeit eine ähnliche Entscheidung treffen müssen. Was du nicht vergessen solltest, ist dass es keine falsche Entscheidung gibt und dass du sowohl zum Rudel als auch zu deiner Familie immer zurück kehren kannst." Ich sah zu ihm und lächelte. Dieses Glück hatte ich nicht...
Ich nickte ihm dankbar zu. Ich könnte immer zu ihnen gehen.....aber wieso sind sie bloß gegangen. Fragte ich mich seufzend und rückte etwas von Marek weg. Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln es ging mir etwas besser.
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. "Kolja meinte, ich würde das Rudel nicht gut führen und ihm nicht vertrauen. Das ist jedenfalls die Kurzversion", sagte ich irgendwann. Eigentlich wollte ich auch gar nicht genauer darüber nachdenken. Es verletzte mich, dass er einfach ging, ohne zu versuchen, die Situation mit mir zu klären. Aber das konnte ich nicht laut aussprechen.
(Tut mir leid. Ich hatte die letzten Tage viel Stress)
Ich seufzte, Mama hätte nicht gehen dürfen. Sagte ich leise, ich gab ihr nicht die Schuld dafür vermisste ich sie zu sehr aber ich war traurig. Papa hat eine falsche Entscheidung getroffen, sagte ich und bleckte die Zähne. Auf ihn war ich wütend wenn ich mir auch gleichermaßen Sorgen machte. Ich stand zitternd auf und musste einen Moment meine wackligen Beine aushalten bis ich sicherer stand. Gehen wir zum Rudel zurück?, fragte ich Marek. Ich war bereit mich den wieder zu stellen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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30.07.2017 18:05
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