Als Kolja dann auch noch dazu kam, kicherte ich leise. Wolfspfote macht aus den beiden zwei kleine verspielte Welpen... Es war schön sie alle so fröhlich zu sehen, in den letzten Tagen waren meiner Meinung nach solche Momente zu wenig vorgekommen.

Ich blickte Kolja einen Moment perplex an, bevor ich mitspielte. So, haben wir hier also den zweiten Herausforderer?, grinste ich, sprach allerdings mit ernster Stimme, Heute schon der Zweite, der sich mit mir um meinen Rang duellieren möchte. Nun gut. Allerdings muss ich dir mitteilen, dass dieser Schlag nicht gilt. Angriff aus dem Hinterhalt, mein Lieber...

Als Marek mich nun auch noch anstieß musste ich lachen. "Zwei gegen einen oder was?"
"Schlag aus dem Hinterhalt? Mein lieber Alpha, würde ich nie tun!", kaum hatte ich den Satz beendet, kniff ich Wolfspfote leicht in die Flanke und stellte mich in Spielpose, Vorderbeine auf den Boden, Hintern in die Luft und wild mit dem Schweif wedel, neben sie.

Ich musste mich wirklich sehr beherrschen, um nicht auch loszulassen.
So ist's recht..., schmunzelte ich, ging zu Marek und lobte ihn wie einen braven, kleinen Welpen: Fein gemacht, Marek. Offenbar hast du deine Lektion gelernt.
Dann drehte ich mich gespielt streng zu Kolja um und meinte: Siehst du, Kolja? Marek kann es auch. Also sei brav, komm her und entschuldige dich bei mir. Oder zieh von mir aus die Sache durch und fordere mich heraus. Deine Entscheidung.

(Jap. Schönen Abend noch )
Ich nickte Marek kurz gütig zu, als er sich von uns entfernte. Mann, ich bin voll in meiner Rolle!
Dann sah ich wieder abwartend zu Kolja hinüber.

Ich seufzte und setzte mich ohne einen Laut in den Schnee. Marek hatte immer zu tun...ich sah zu wie mein Bruder davonlief und wie die anderen sich balgten. Ich wünschte, ich hätte als Welpe auch nur spielen müssen... leise stand ich auf und sah hoch zum Mond und dem Sternenband. Warum nur ich? Ich Schloss müde die Augen. Hoffentlich kann ich bald mal mit Marek reden... Es hatte zu schneien begonnen. Leicht landeten die Schneeflocken auf meiner Schnauze und ich dachte an Knikca und das Wolfslied. Leise summte ich es vor mich hin, aber nur die letzten beiden Strophen, diejenigen, die er für mich gedichtet hatte, die vom Schmerz handelten und ihn eigentlich lindern sollten. Dabei wurde er nur noch größer dadurch...Ach Knikca, ich vermisse dich...ich wünschte du wärst auch hier, in diesem wunderbaren Rudel...

Erst jetzt bemerkte ich Kerreta und Reyleigh, die etwas entfernt von uns standen und uns zusahen. Ich nickte Reyleigh freundlich zu und ging dann auf Kerreta zu, der offenbar ganz in Gedanken versunken war.
Na, Kerreta?, meinte ich herausfordernd und nahm Spielehaltung an wie Kolja vorhin. Erwartungsvoll sah ich ihn an. Hast du vielleicht jetzt Lust, mit mir zu spielen? Dein Bruder ist zu erschöpft und Kolja hat offenbar aus Respekt vor mir seine Stimme verloren.

Ich seufzte. Na gut, sagte ich leise. Aber ich...ich...seufzend erhob ich mich. Schloss kurz die Augen. Als ich sie wieder öffnete, funkelten sie rot, und als ich sie nochmal Schloss, wurden sie wieder normal. Ich hatte die Trauer und meine Vergangenheit für einen Moment verdrängt.

Was hast du denn?, fragte ich ihn etwas verwirrt, schüttelte das ungute Gefühl dann aber ab. Okay. Wollen wir Fangen oder Verstecken spielen?

Ich nickte Wolfspfote ebenfalls freundlich zu und sah den beiden noch eine Weile zu. Ich spürte wie mich die Müdigkeit übermahnte und wie mir langsam die Augen zufielen. Ehe ich es verhindern konnte, schlief ich ein.

(So bin für heute dann auch offline, noch Viel Spaß euch ;))

Okay, lass uns eine Runde verstecken spielen, ich bin müde, danach geh ich schlafen, erwiderte ich und fetzte davon. Ich quetschte mich in eine Felsspalte und brachte meinen grauen Rücken nach außen. Dann wartete ich.

Und dann war er auch schon weg. So schnell, dass ich nicht genau mitbekam, in welche Richtung er davon geprescht war. War ja auch kein Wunder, der Himmel war inzwischen pechschwarz. Ich hatte gar nicht richtig mitbekommen, wie die Sonne verschwunden war. Naja, so konnte ich ja mal ein wenig meinen Geruchssinn schärfen.
Also drückte ich meine Nase auf den Boden und schnüffelte. Nach einer halben Minute hatte ich die ungefähre Richtung und nach drei weiteren Minuten seine genaue Position. Allerdings lief ich absichtlich ein paar Mal an ihm vorbei und ignorierte den Felsspalt. Doch schließlich wollte ich ihn nicht länger quälen.
Gefunden!, rief ich leise mit einem Grinsen im Gesicht, da ich gesehen hatte, dass Marek unwissentlich eingeschlafen war. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Du hast recht, es ist schon spät. Wir sollten schlafen gehen und morgen weiterspielen.
Damit drehte ich mich um, rollte mich neben Marek zusammen und war auch schon eingeschlafen.
(Gute Nacht, alle miteinander! 💤)