(Mein Bruder ist quasi ein Wolf, den es nicht gibt, deshalb war es eigentlich doof dir zu sagen, dass du selbst hin kannst) Ich werde mich mit dir und meinem bruder treffen. Am Mondscheinteich. (Komm einfach dorthin, wann immer du willst, dann komm ich auch) Dann kannst du in Ruhe mit ihm reden. Reece wird dich leider nicht begleiten können. Wir haben etwas wichtigeres vor...
Ich sah Wolfspfote hinterher, bis ihre schmale Gestalt vom Nebel verschluckt wurde. Ich wünschte Wolfspfote, dass sie nun endlich mehr über ihren Vater heraufinden würde. Dann wandte ich mich an Reya und legte den Kopf leicht schief, während ich sie fragend musterte. Sind jetzt die Schattenwölfe an der Reihe?
Ja Reece. Jetzt wird es Zeit....Bist du bereit? Oder möchtest du doch lieber den Schwanz einziehen? Ich zog meinen Mund zu einem schiefen Grinsen. In Anbetracht der bevorstehenden Begegnung hob sich meine Stimmung etwas an... Ich legte den Kopf schräg und schritt langsam um Reece herum...
Ich bin bereit. Schwanz einziehen ist nicht so mein Ding, entgegnete ich und sah ihr leicht irritiert dabei zu, wie sie mich umrundete. Was soll das jetzt schon wieder? Von den Schattenwölfen hatte ich bis jetzt eigentlich so gut wie noch überhaupt nichts mitbekommen und ich war mir auch nicht wirklich sicher, ob ich das wirklich wollte...allerdings hatte ich zugestimmt, ihnen mit Reya einen Besuch abzustatten und das war auch Teil der Bedingung dafür gewesen, dass ich vorest hierbleiben konnte. Also würde ich wohl oder übel mitgehen.
Also...hier wären wir... Ich hielt nach Reya Ausschau, um ihr die Situation zu erklären, konnte sie jedoch nirgends erblicken. Mist. Naja, dann klär ich sie halt morgen darüber auf, dass Cynder den Nebelwölfen gerne beitreten will... Du kannst dich solange hier irgendwo hinlegen. schlug ich der Wölfin vor und setze diesen Vorschlag für mich auch gleich in die Tat um. Ich trabte ein paar Schritte weiter, blieb neben einem Busch stehen und ließ mich einfach an Ort und Stelle niedersinken. Die Äste des Busches schützen mich vor den dichten Schneeflocken, die vor ein paar Minuten angefangen hatten, vom Himmel hinabzusegeln. Dann rollte ich mich zu einer Kugel zusammen, gähnte einmal herzhaft und schloss danach die Augen. Bitte lass mich heute keinen Alptraum haben, war mein letzer Gedanke, bevor ich in einen traumlosen Schlaf überglitt.
Gespannt folgte ich Reece auf den Rudelplatz und schaute mich um. Wow.. der war viel größer als, der den wir früher hatten... Ich bemerkte wie Reece sich nicht weit entfernt von mir hinlegte und langsam einschlief. Ich zog den Schweif ein. Einfach irgendwo hinlegen? Unsicher sah ich zu ihm. Ob es ihn stören würde, wenn ich mich zu ihn legte? Zögerlich schlich ich zu ihm und legte mich leise neben ihn und starrte ihn an. Heute war echt ein seltsamer Tag gewesen.. aber eine gute Art von seltsam! Zufrieden legte ich sachte meinen Kopf auf sein Schulten und schlief so schnell ein, wie noch nie zuvor.
Vogelgezwischer war zu vernehmen und ich zuckte mit den Ohren. Müde öffnete ich leicht die Augen und sah mich um. Wo bin ich hier? Ich hob mein Kopf an und gähnte einmal ausgiebig, ehe ich mich genauer Umsah. Was ist das für ein Platz. Ich erblickte einen schwarzen Rüden, welcher direkt vor mir schlafend auf dem Boden lag. Knurrend und verschreckt sprang ich auf, wobei sich mein Fell sträubte. Was zu Hölle? Was geh- Oh... Ich erinnerte mich an gestern und legte die Ohren an. Hatte ich das nicht nur geträumt? Erleichtert und freudig Atmete ich aus und stupste ihn leicht an. Scheint tief zu schlafen... Ich drehte mich um und erblickte den Hasen, auf wessen Anblick mir das Wasser im Mund zusammenlief. Genau das richtige für so einen morgen! Ich holte mir den Hasen und legte mich nicht weit von Reece entfernt hin und knabberte genüsslich an dem übergeblieben Fleisch und Knochen. Mal schaun wie lange er schlafen wird.
Ich streckte mich und gähnte dann einmal lauthals, bevor ich aufrappelte und mich streckte. Dieses Mal hatte ich Gott sei Dank keinen Alptraum. Nicht weit von mir entfernt lag Cynder und beobachtete mich. Morgen, wünschte ich ihr. Dbei fiel mir ein, dass ich mich ja heute mit Wolfspfote treffen wollte. Dann würde ich mich gleichmal auf den Weg machen, vielleicht war sie schon da. Und auch wenn nicht, lieber zu früh, als zu spät. Ich ging mehrere Schritte auf Cynder zu und blieb vor ihr stehen. Ich muss noch wohin. Wenn Reya kommt und ich noch nicht da bin, sag einfach dass ich dich hierhergeholt hab und zwar, weil du ein Rudelmitglied werden willst. Hoffentlich flippt sie trotz allem nicht aus.. Dann nickte ich ihr zum Abschied noch einmal kurz zu, bevor ich mich umdrehte und in Richtung Felsenfällen aufbrach.
Mit großen Augen starrte ich ihm hinterher. Er muss nochmal wohin? Wo muss er bitte hin? Warum lässte er mich alleine? Er kann mich doch nicht alleine lassen! Scheu sah ich mich um. Reya? Wer soll das sein ? Ist sie böse? Oder ist sie ein Er? Vielleicht der Alpah... ER KANN MICH DOCH NICHT MIT DEM ALPAH HIER ALLEINE LASSEN! Panisch sah ich mich um, hielt ausschau nach anderen Wölfen. Wie das wohl kommen muss, wenn ein Fremder Wolf mittem im Revier stand.. Was sie wohl mit Eindringlingne tun würden..! Sie würden mich doch wohl nicht..fressen, wie Reece gesterns schon darauf angespielt hat... oder..?!? Mein Fell sträubte sich und ich suchte hektisch ein Versteck. Irgendwo.. Irgendwo, wo ich einen guten Überblick hatte und nicht zu schnell gefunden werde. Mir kam ein Licht auf. Der Baum da! Genau! Das ist ein gutes Versteck. Ich blickte hinauf zu dem großen Baum, welcher schöne große Äste hatte. Früher hatte ich gelernt auf Bäume zu flüchten, da meine Geschwister oder Eltern oft sehr sauer auf mich waren, wenn ich etwas falsch gemacht hatte. Ich habe gemerkt, dass sie es nicht schafften Bäume hoch zu klettern, aber eigentlich ist das ganz leicht, wenn man nur genug Anlauf nimmt. Ich atmete tief ein und aus ehe ich lossprintete, gegen den Baumstamm sprang, um mich daran Abzustoßen. Letzendlich bekam ich den niedrigsten Ast an unter meinen Pfoten und hiefte mich hoch. Oben angekommen, legte ich mich balanciert auf den etwas breiten Ast und regulierte erstmal meine Atmung. Siehst du, gar nicht so schwer sagte ich zu mir selbst du blickte über den ganzen Rudelplatz. Hieran könnte ich mich gewöhnen...
Als ich wieder ankam, war der Rudelplatz verlassen. Leicht verwirrt blickte ich mich um, auf der Suche nach der silbergrauen Wölfin, die ich hier zurückgelassen hatte. Ob sie abgehauen ist? Cynder? rief ich in die Stille hinein.
Ich spitzte meine Ohren. Hat da wer meinen Namen gerufen? Ich spähte herunter und erblickte den schwarzen Rüden. Reece stand so ziemlich genau unter mir, und schien nicht bemerkt zu haben, dass ich hier oben war. Ja? Ich legte den Kopfschief. Wie das jetzt wohl rüber kommt?
Ihre Stimme kam....von oben? Ich legte meinen Kopf in den Nacken und konnte oben auf einem Baum ihre Gestalt ausmachen. Ihr Kopf lugte zwischen den Blättern hervor. Meine Augen wurden groß und ich starrte sie ehrfürchtig an. Mein Schweif begann, leicht hin und her zu wedeln. Wow...wie bist du denn auf den Baum gekommen? Alter, das ist ja genial! Ich trabte auf den Baum zu, und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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23.01.2016 19:37
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