Ich folgte Lola und sie machte ihre Sache gut. Sie fand leicht zum Rudelplatz zurück. Zufirieden und erleichtert schlich ich dann auch zu Akela in die Höhle. Alles ist gut! raunte ich ihr zu. Dann rollte ich mich zusammen und schlief ein.
Leise schmazend wachte ich neben Rolf auf und sah mich um. Ich bemerkte, dass einige neue Schlafhöhlen besetzt waren, doch niemand schien aufgebracht, also dachte ich mir nicht viel dabei. Ich hoffte nur, dass Rolf beim aufwachen nicht wieder aggressiv wurde, aber das war wohl vergebenes Flehen. Ich stand auf und ging in die Haupthöhle hinaus um mich erst einmal kräftig zu strecken.
Nachdem alle in ihre Höhle gegangen waren tat ich es ihnen gleich. Ich ging in meine Höhle, legt mich neben Svoboda und schlief schon nach kurzer Zeit ein.
Ich wachte auf und Iki schnarchte leise neben mir. Sanft leckte ich sein Fell ohne ihn zu wecken. Ich sah, dass Gunter bereits auf den Beinen war und erinnerte mich, dass er vielleicht auch einmal mit jagen wollte. Im Grunde genommen kannte ich ihn noch gar nicht richtig. Aber wir waren jetzt ein Rudel. Vorsichtig schlängelte ich mich aus der Höhle, um niemanden zu wecken. Hallo Gunter! grüßte ich ihn höflich.
Ich schüttelte gerade mein kurzes Fell aus, als Svoboda mich ansprach. Ich lächelte sie an und setzte mich hin. Hey Svoboda. Alles okay? Ich hab gesehen, dass wir wieder wen Neues haben?
Ja, es ist alles okay! Snow hat sich uns angeschlossen - eine Jägerin, die allerdings noch ein bisschen verletzt ist. Dann ist da noch die Kleine, Lola. sie ist witzig und temperamentvoll, muss aber nach viel lernen. Sie hat bisher noch nicht unter Wölfen gelebt. Sie ist zwar schon etwas älter, aber im Prinzip noch ein Welpe. Und dann sind da Akela und Odhran, zwei erfahrene Bergkrieger - ein Pärchen. Sie können uns gut verstärken. Allerdings sind Aletheia und Naya nicht mit zurückgekommen. Um Naya ist es schade, denn sie hatte gute Anlagen zur Jägerin , aber ihrer Schwester war wohl nicht richtig zu trauen. Sie kann gut jagen,, ja, .. aber als ich sie rief - und sie war in der Nähe, da überhörte sie den Ruf. Wenn unsere Anführerin sie mit zurückgebracht hätte, dann hätte ich ihr meine Zweifel mitgeteilt. aber so wie das aussieht, ist das wohl nicht nötig. Wie geht e deinem Gefährten? Er sieht kräftiger aus.
Das sind eine ganze Menge, ich hoffe ich kann mit Rolf reden ehe er sie riecht. Ich zuckte mit den Ohren und sah zur Schlafhöhle hinüber. Ich verstand Svobodas Mistrauen Aletheia gegenüber nicht wirklich, denn auf mich hatte es mehr so gewirkt als suche sie nur für ihre Schwester ein Rudel, doch ich ließ das Thema einfach auf sich beruhigen, um eine Diskussion zu vermeiden. Ich hatte genug Sorgen auch ohne Unstimmigkeiten. Ich denke es geht ihm gut aber... er isst nicht gut. Das macht er schon seit Jahren, aber seit Kiras tot ist es noch schlimmer geworden.Momentmal, Svoboda kannte Kira nicht......das erkläre ich besser. Kira war Rolfs ältere Schwester.
Oh ja, es tut weh, wenn man die verliert, die man liebt! meinte ich betroffen. Oh Lena! Ich setzte mich hin und sah Gunter mitfühlend an. Jetzt kann ich besser verstehen, warum er sich so abweisend verhält. Danke, daß du es mir gesagt hast.[/b Ich überlegte ein bisschen. [b]Wenn der Verlust sehr tief geht, dann kann es sein, daß man den Wunsch verspürt, der Person in die andere Welt zu folgen. Das ist nicht gut. Dann sah ich Gunter an. Da braucht man da wirklich sehr gute Freunde, die einen in dieser Welt halten! Vor allem braucht man dann einen guten Grund, um weiter zu leben. Ich lächelte Gunter an. Du liebst ihn. Das kann ein guter Grund sein! Es gab auch noch andere Gründe. Meinst du, er hätte vielleicht Lust mit dabei zu sein, wenn ich das Jagdrudel neu formiere? Hättest du auch Lust dazu? Ich plane gerade eine Jagd, eine große Jagd, wo sich die Neuen beweisen können und ich sehen kann, was jeder kann. möchtest du mehr dazu hören? Respektvoll neigte ich meinen Kopf vor dem erfahrenen Rüden.
Ich wachte auf, als Akela an mir zupfte. Es war ein angenehmes Gefühl und ich hatte außerdem sehr gut und tief geschlafen. Ich fühlte mich bärig wohl. IHR vertrauter Geruch, die warme Höhle - unser Zuhause! Es ist perfekt, meine Bergkönigin! lachte ich. Ih räkelte mich, drehte mich auf den Rücken und sah sie von unten fröhlich blinzelnd an. Es IST perfekt - auch weil du da bist!
Ich liebe ihn über alles. Er hat mir schon so viel gegeben, jetzt bin ich dran damit. Aber Rolf ist nicht nur durch Kiras Verlust so geworden. Ich... sollte vielleicht nicht darüber reden. Ich lächelte etwas verträumt, wurde dann aber ernst und besorgt, ehe ich die Ohren spitzte um Svoboda zu lauschen. Ich wusste, ich musste auf Rolf aufpassen, denn wer wusste schon was diese verdammten Stimmen ihm ständig einflüsterten? Bei Svobodas vorletzter Frage aber schüttelte ich bestimmt den Kopf. Ich bin kein guter Jäger, dafür bin ich zu schwer. Zudem kann ich nur mit meinem Gehör arbeiten. Rolf dagegen ist ein begnadeter Jäger, ihn könnt ihr sicher gut brauchen. Er hat einen feinen Geruchssinn, kann organisieren und ist sehr schnell. Aber erzähl mir gerne von euren Plänen.
Grade wach geworden streckte ich mich genüsslich und hüpfte schließlich gut gelaunt aus der Höhle von Snow und versuchte mich an Odhran und Akela zu schleichen.
Verschwörerisch sah ich Gunter an. Ich habe mir folgendes gedacht. Im Moment herrscht viel Unruhe und Unsicherheit im Rudel. Manche reden gar über einen Rudelkrieg, auch wenn es nicht so weit ist. Dazu kommen die vielen Neuen. Das bringt vieles durcheinander. Eine gemeinsame Jagd könnte helfen, sie zusammen zu schweißen, sie Gemeinschaft erleben lassen und auch den Erfolg. Das ist gut für das Selbstbewusstsein. Deshalb mein Vorschlag: Wir machen eine richtig große Jagd, wo jeder sich beweisen kann und jeder dazu beitragen kann. Lasst uns ein Wisent jagen! Wir brauchen zweimal zwei gute und ausdauernde Treiber, die sie von der Ebene zum Waldrand lotsen, dort wo unsere Berge beginnen. Iki hat die richtige Nase zum Aufspüren, ist schnell und hat Ausdauer. Er hat schon Übung im Treiben. Ich kann auch treiben. Odhran, der neue Krieger wollte auch gerne mit uns jagen. Er scheint ebenfalls flink und ausdauernd zu sein. Wenn dann noch Rolf dazu käme, dann hätten wir die vier, die treiben und sich dabei abwechseln können. In einer Schlucht bei den Bergen könnten die anderen warten - ausgeruht und kampfbereit. Ich denke an Akela, an Snow und auch an dich, Gunter Du bist stark und kräftig. du brauchst deine Nase nicht, um die Beute zu stellen, wenn sie angerannt kommt. Euch könnte Casanova unterstützen, der ist groß und stark und jagt gerne Wildschweine. Der kennt die Gefahren großer Beute gut. Und - wenn sie Lust hat, dann könnte die Anführerin mit uns treiben. Sie ist zierlich, aber sehr schnell und ausdauernd. Auch Saikko könnte mitmachen. Sie jagt zwar nicht gerne, aber es wäre gut, eine Heilerin in der Nähe zu wissen, wenn etwas passiert und Saikko könnte bei der Schlucht mit den Jungwölfen - Lola und Kaya warten, zusehen und auch lernen. Wir würden die Beute in die Schlucht treiben und bis dahin müsste sie ermüdet sein. Dann würden wir gemeinsam den Sternkreis bilden und jeweils von zwei verschiedenen Seiten aus gleichzeitig angreifen. Ablenken, angreifen, ablenken, angreifen, und so weiter - bis die Beute geschwächt genug ist. Haben wir Glück, dann ist das schnell der Fall. Wenn nicht, dann müssen die geschicktesten, erfahrensten und stärksten Jäger ran. Dann starten wir Dreierangriffe und das sollte spätestens den Erfolg bringen. Na, was meinst du Gunter? Ich würde mich freuen, wenn du doch Lust hast mitzumachen.
Ich hörte Wölfe reden. Es waren Svoboda und ein Rüde, den sie Gunter nannte. Sie sprachen über eine Jagd. Es stimmt, Svoboda hatte ja schon so etwas angedeutet. Eine Jagd war gut! Ich richtete mich auf. Hörte ich nicht da das Wort "'Wisent" ? DAS war in der tat eine Herausforderung! Ich sah Akela an und lächelte. Ich habe schon Wisente gejagt! rief ich und ging zu den beiden anderen Wölfen. Ich wäre gerne dabei! Dabei grüßte ich auch Gunter respektvoll. Bin Odhran, meinte ich nachträglich und etwas verlegen. Ich hätte mich dem Rüden wohl besser zuerst einmal vorgestellt.
Akela Ich stand ebenfalls auf, jedoch richtete sich meine Aufmerksamkeit eher auf Lola. Na du. begrüßte ich sie sanft und senkte den Kopf. Was schleichst du hier herum?
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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18.10.2018 19:28
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