Ich zuckte kurz und leicht zusammen. "Ehm... Okay. Ich wollte dir nur meine Hilfe anbieten", entgegnete ich und sah neben mir zu Kolja. "Willst du vielleicht mit ihm gehen oder hier bleiben?", fragte ich vorsichtig und etwas unbeholfen.

Ich sah ihn verdattert an. "Ich hatte dir doch versprochen dir zu helfen, außerdem mache ich das gerne", ich lächelte, doch mir war klar das meine Entscheidung von Koljas abhängen würde. Ich lasse ihn nicht im Stich. Würde er gehen, würde ich entweder hier aufpassen oder mitgehen, doch einer müsste hier vermutlich wegen Mareks Bruder sein um auf ihn aufzupassen.

"Geh mit. Wenn ihr Hilfe braucht gehbt einfach laut", meinte ich uns stubste Reyleigh gegen die Schulter. "Und rede bitte mit ihm über Kerreta...", murmelte ich ihr noch zu bevor ich mich wieder an den Rand der Lichtung setzte.

(Ich muss off ;A;)

Skeptisch betrachtete ich Kolja. Ob das wirklich so eine gute Idee ist? Doch als er meinte das ich mit Marek über Kerreta reden sollte, wusste ich das er Recht hatte. Es wäre die perfekte Gelegenheit und dieses Gespräch musste dringen geführt werden, also nickte ich Kolja zu und sah ihm noch kurz nach. Dann wandte ich mich an Marek und sah ihn entschlossen an. "Ich komme mit."

(Okay :( Dann bis morgen, Gute Nacht Kolja :3)

"Ist gut", rief ich nur und rannte ihm hinterher.

Angekommen am Rudelplatz überlegte ich kurz wo ich mich hinlegen sollte. Zu Marek? Kolja? Oder einfach ganz woandershin? Doch ich war zu müde um darüber ernsthaft nachdenken zu können und trottete einfach zu Marek und legte mich neben ihn. Ich schmiegte mich eng an ihn und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. "Gute Nacht", brummelte ich, doch ich war so müde das mir sofort die Augen zufielen und ich augenblicklich einschlief.

Dæmon
Fellrascheln und Pfotengetrappel weckte mich. Neugierig hob ich den Kopf und sah zu Marek hinüber, der sich in der Nähe von Kolja niedergelassen hatte. Seltsam... Warum legt er sich nicht zu seinem Bruder? Nun ja, eigentlich konnte es mir ja egal sein. Und Koljas Interessen lagen ja, wies aussah... woanders. Ich schnaubte leise und jetzt fiel mir auch auf, dass Wolfspfote nicht mit zurückgekehrt war. Schade. Sie hat wohl wirklich das Rudel gewechselt... Ich legte meinen Kopf zurück auf meine Pfoten. Ein wenig traurig stimmte es mich schon. Ich hätte die niedliche Wölfin gern ein wenig besser kennengelernt. Sie schien einen interessanten Charakter zu haben. Da ich nicht hierbleiben werde, kann ich mich aber natürlich auch auf die Suche nach ihr machen, sobald mein Bein ganz verheilt ist. Das schien mir eine gute Idee zu sein. Ein kurzer Blick zu Kolja bestätigte mir: Hier hielt mich eh nichts mehr. Mit diesem Gedanken schlief ich wieder ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lies ich die Augen geschlossen. Ich wollte noch nicht aufstehen, zumal mir Mareks Nähe so unglaublich gut tat. Meinetwegen hätte ich den ganzen Tag hier liegen bleiben können. Dabei wollte ich nie wieder jemanden so tief ins Herz schließen... Nachdem mein Rudel ausgelöscht wurde, war ich zwar auf der Suche nach einem neuen Rudel, doch wollte ich die Wölfe darin nicht mehr ins Herz schließen, aus Angst das sich alles eines Tages wiederholen könnte. Doch ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren. Das Sonnenlicht nervte mich zutiefst, weshalb ich dann doch die Augen öffnete, aber mich keinen Millimeter bewegte. Aufstehen kann ich immer noch später... Also schloss ich die Augen auch wieder und döste eine Weile vor mich hin.

Ich lief so schnell mich meine Pfoten bewegen konnten. Die Schreie kamen vom Rudelplatz, sie flehten, riefen nach Hilfe..
Ich versuchte schneller zu laufen, Bäume und Büsche rauschten wie Kugeln der Jäger an mir vorbei, doch hatte ich das Gefühl auf der Stelle zu treten. Meine Beine und jeder kleine Muskel in meinem Körper tat weh, meine Lunge brannte, doch gab ich nicht auf. Ich kämpfte dagegen an. Musste doch meinem Rudel helfen, sie beschützen!
Die Schreie wurden unerträglich laut, dröhnten in meinem Kopf. Ich hatte das Gefühl langsamer zu werden, beschleunigte also meine Schritte. Meine Pfoten bluteten, spürte sie schon fast gar nicht mehr..
Plötzlich Stille. Ich konnte mich nicht bewegen, war jedoch endlich im Rudelplatz. Da waren sie! Meine Augen weiteten sich vor entsetzen und angst.
Vor mir lag Reyleigh, ihr Ausdruck leer, ihr Körper blutüberstömt. Ich entdeckte auch Marek und Cirilla, das gleiche Bild. Wolfspfote erkannte ich nur an ihrem hellen Fell.. Erst jetzt viel mein Blick auf Kerreta, der mich breit angrinste bevor er Daemons Kehle aufriss...

Mit einem fiepen und einem erstickten Schrei wurde ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Ich blickte mich panisch um bevor ich zitternd ausatmete. Alle schliefen noch..
Ich legte meinen Kopf wieder zwischen meine Vorderpfoten und kniff die Augen zu, gewillt dass das zittern an meinem ganzen Körper aufhörte.