"Was?", murmelte ich im Halbschlaf und öffnete ein Auge. Dann sah ich Shiro. Und hüpfte auf "Morgen", sagte ich und drückte mich kurz an ihn, "Wo willst du als nächstes hin?"
Ich leckte ihr über den Kopf guten Morgen meine Sonne sagte ich sanft lächelnd und schmiegte mich kurz an sie ehe ich Aufstand lass uns einfach dort weiter laufen sagte ich und beschloss auf dem Weg zu jagen. Ich zog sanft an ihrem Ohr und rannte dann los.
Ich trabte über die Wiese und nahm an Geschwindigkeit zu als ich einen Hasen erspät hatte. Schnell jagte ich ihn hinterher ehe ich ihn dann den weg absperrte und ihn im Nacken packte. Mit einem schnellen ruck war er auch schon töt. Ich stand da und sah mich nach noch welchen um. Jedoch war das zu der Jahreszeit nicht einfach da sie sich auch in dem Laub versteckten. Nach eine Weile sah ich aber wieder einen und hielt auf ihn zu. Auch der war schnell gefangen und so nahm ich die beiden Hasen und lief zurück. -> Rudelplatz
Als ich aus dem Wald auf die Wiese trat warf sich mir feuchter Wind entgegen, Wuscheltechnik mir durch das flauschige Winterfell und lockte meine Schnauze mit alle möglichen Gerüchen. Aber wohl am pressentesten war der Regen, der hier ohne den leichten Schutz der Äste die ganze Gegend einnahm. Ich schüttelte mich. Nicht, dass es etwas brachte. Vom Wind und Wasser aufgeschrieben jagte ich über die Wiese, die Zunge raushängend und erfreute mich an der freien Fläche. Tatsächlich schreckte ich mehrere Hasen und Nager auf, wodurch das Spiel zunehmend an Ernsthaftigkeit gewann und ich schlussendlich hinter einem Hasen her preschte. Es war ein Fehler und ich knurrte mich tief an. Was sollte das?! Denn jetzt ging mir zu Zunge erschöpft aus dem Maul und ich hechelte ausgepowert. Ich wusste genau, dass ich viel zu langsam war und dennoch war ich den Hasen hinterhergerannt -und jetzt war ich entkräftet und ohne Beute. Über mich selbst knurrend stampfte ich im Kreis bis ich mich schließlich fallen ließ. Ich wurde hungrig, aber ich hatte erstmal keine Energie für einen weiteren Jagtversuch. Ergeben döste ich auf der Wiese ein und stellte überrascht fast, dass mich der Regen kaum störte, Ich brauche ja gar kein Baum..
Der Hunger riss mich jäh aus dem Schlaf. Mit meinem Bauch mit grummelnd sprang ich auf und ließ meinen Blick über die Wiese streifen. Recht in der Nähe sogar gradte eine Gruppe Junghirsche, doch als sich die erblickte starrte mich einer davon direkt an ohne auch nur mit einem Ohr zu zucken. Natürlich mussten sie mich längst hier schlafen gesehen haben und jetzt war ich ihnen keine Gefahr mehr. Verärgert über ihre fast hähmische Anwesenheit, legte ich die Ohren nach hinten und wandte mich ab. Ich sah wieder Hasen über das Gras hoppeln, mal hier mal dort am Grün nagen, und einen Fuchs seinen signifikanten Sprung machen, nach dem er mit einer dicken Maus aus meinem Sichtfeld verschwand. Hungrig begann auch ich mich in der Mäusejagt, was durch die wuselnden Nager sogar recht spaßig war und ich könnte an ihnen, da es so viele waren, verschiedene Techniken ausprobieren, bis ich schließlich einen Erfolg landete und mit zwei Happen eine Maus verschlang.
Aus einem inneren Drang heraus buddelte ich etwas Erde frei un etwas wurzelreiche Erde zu fressen. Ich spürte das es mir gut tat, aber ich war selbst nicht sicher warum ich das tat. Doch die Erde überdeckte den leckeren Nachgeschmack von frischem, blutigen Fleisch und ließ sich nur schwer aus meinem Fell rauslecken. Vielleicht hab ich diesmal Glück und die Gruppe am großen Fluss ist weg oder ich erreiche eine andere Stelle Mit so vielen Muskeln entspannt wir möglich und darauf bedacht eine energiesparenden Schritt zu finden folgte ich der bekannten Route zum Wasser.
Am Waldrand angekommen musste ich schmunzeln wie vertraut der Anblick der von Wassertropfen glitzernde Wiese schon war. Doch es reizt mich noch mehr von diesem Tal zu sehen. Auf den Bergen hatte ich viel weiter sehen können als den Fluss und die Wiese, es gibt noch so viel mehr! Gut gelaunt des etwas wärmeren Wetters und der Frische nach einem kurzen Schauer machte ich erneut kehrt und trabte in zugigem Ausdauerlauf um mehr zu sehen.
Genervt betrat ich die kleine Lichtung vor mir und lief dabei mit schnellen Schritten durch das recht hohe Gewächs. Meine Rute stand dominant von mir ab, meine Lefzen waren leicht zurückgezogen, während ein leises Knurren meine Schritte begleitete. Ich war gereizt. Meine Ohren zuckten durchgehend vor und zurück, während ich so viel Kraft in meine Schritte legte, dass sie laut über die Wiese schallten und alles andere als leise und leichtpfotig waren. Schließlich blieb ich stehen, sah noch einen Schwarm Spatzen aus einem nahen Busch auffliegen, ehe sie sich wieder zurück in das Gestrüpp setzten. Grimmig beobachtete ich das Schauspiel, während ich einfach an Ort und Stelle stehenblieb.
Weiter und weiter trugen mich meine Pfoten über die Wiese und durch das dichte Gras. Mit dem Blick nach vorn erkannte ich rechtzeitig, dass ich auf einen anderen Wolf zusteuerte. Er war groß und auffällig, weshalb mir das umso einfacher gelang. Ich stoppte meinen Lauf und blieb ein respektvolles Stück vor dem Wolf stehen. "Hallo." Er wirkte gerade nicht gut gelaunt, aber ich musste endlich jemanden fragen. "Ich hoffe ich störe dich nicht. Kennst du dich hier aus?"
Minutenlang hatte ich bewegungslos auf der Stelle verharrt und über mein nächstes Ziel nachgedacht. Viele Wölfe hatte ich nicht angetroffen, also nahm ich an, dass ich bleiben konnte. Doch wo sollte ich hin? Die Umgebung war mir fremd, bei gut jedem Abzweig traf ich auf ein neues Gebiet. Würde ich mich hier jemals auskennen? Verdammt, so groß sah die Landschaft - oder das Tal - von oben doch gar nicht aus! Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ein kleinerer Rüde in mein Sichtfeld trat und mir auch gleich Fragen stellte. Sofort hob sich meine Rute und ich machte mich ein wenig größer. Wer war er? Ich war genervt, doch zumindest hielt er Abstand und hatte eine respektvolle Tonlage. So soll es sein! Etwas zufriedener, jedoch nicht minder kühl musterte ich den dunklen Rüden, ehe ich knapp antwortete: Nein, warum?
Eindeutig ein dominanter Bursche. Ob er es wohl drauf hat? Ich nahm Platz und nahm eine entspannte Haltung an, ohne direkt unterwürfig zu sein. Das hier war immerhin niemandes Revier. "Hm, wie sag ich das. Ich suche nach einem neuen Platz in der Welt, ja das trifft es ganz gut." Ich leckte mir einen Wassertropfen aus dem Fell, der mich kitzelte.
Ich runzelte die Stirn und verdrehte leicht die Augen. Na dann Glückwunsch, antwortete ich trocken. Willkommen im Club. Für meine Verhältnisse sehr freundlich. Meine Haltung veränderte sich nicht eine Sekunde, wie ein Fels in der Brandung stand ich unbewegt vor dem Kleineren, selbst als sich dieser vollkommen unbeeindruckt hinsetzte. Misstrauisch und aufmerksam verfolgte ich jede seiner Bewegungen, ehe ich wieder das Wort ergriff. Bist du schon länger hier oder bist du auch erst seit ein paar Tagen in dieser Gegend?
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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11.11.2017 13:11
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