Ich spürte, dass mehr dahintersteckte, als er zugeben wollte, doch ich wollte ihn nicht drängen. Schließlich wusste ich, welche Gefahren es mit sich brachte, die Vergangenheit zu offenbaren.
Er hat recht, du solltest dich hinlegen Dann wandte ich mich an den Unbekannten. Wer bist du eigentlich? Und woher kommst du?

Ich bevormunde dich nicht Reece. Ich weiß nur einiges mehr über die Verhältnisse und die Gesellschaft in dieser Umgebung. Es ist deine Entscheidung, ich biete dir lediglich Obdach.
Was hat die Kleine da gesagt? Ich kannte diese Geschichte, sie wurde mir erzählt, doch dass er Alpha gewesen ist, rückt alles in ein anderes Licht. Ich war geschockt. Meine Muskeln spannten sich an und ich sah vom einen zum anderen.
Marek hielt sich zurück. Diese Diplomatie war mir neu.
Ich wandt mich der ängstlichen zu.
Wenn es stimmt, was du sagst, dann solltest du mit mir kommen. Die älteren Wölfe meines Rudels werden das aufklären können. Ich möchte deine Geschichte hören...
Das wäre interessant.

Ich betrachtete die Wölfin - offenbar hieß sie Reya - mit einem kühlen Blick. Ach, auf einmal? Mehr brauchte ich nicht zu sagen, um meine Ungläubigkeit auszudrücken. Ich kannte die Nebelwölfe und wusste, wie sie mit Wölfen umgingen, die nicht ihrer Vorstellung entsprachen und von der Norm abwichen.ein Vater hatte diese Entscheidung schließlich nicht allein getroffen.

Ich betrachtete sie noch kurz mit einem skeptischen Blick.
Sie hat gesagt, sie gibt mir nur Obdach. Heißt im Klartext, dass ich noch nicht gleich Teil ihres Rudels sein muss...
Gut, wenn das bedeutet, dass ich nicht gleich Rudelmitglied sein muss, dann schließe ich mich dir solange an, willigte ich schließlich nach noch kurzem Überlegen ein.
Erst jetzt bekam ich so richtig mit, wer Wolfpfotes Vater früher mal gewesen war.

(bin ca. für halbe bis dreiviertelstunde weg, abendessen mit Famile >> komme dann wieder ;D )

Ich erwiderte unverblümt Mareks Blick. Die Silberwölfe... Persönlich hatte ich noch nie mit ihnen zu tun gehabt. Ich wusste nur so viel, dass auch sie ihren Teil zu meinem Unglück beigetragen hatten. Aber Marek schien mir nicht so der Typ für körperliche Auseinandersetzungen zu sein. Schon allein aus diesem Grund wirkte er mir sympathisch.

Du kannst dich vorerst in unseren Gebieten aufhalten Reece. Aber gib Acht. Uns trickst man nicht aus, falls du das vorhast.
und zu dir...ich sah das verunsicherte Ding an.
Ich denke, ich kann dir weitaus mehr über deine Vergangenheit und deinen Vater sagen, als du denkst, zu glauben. Aber bitte. Ich dränge niemanden zu uns zu stoßen und ich denke ohnehin, dass dein Mischblut dich etwas.....anders geraten lassen hat. Gehe deinen Weg kleine Wölfin, aber sei dir bewusst, dass ein Angebot ein Angebot bleibt...und so mit irgendwann vergeht.
Ich hatte alles gesagt, was ich zu sagen hatte und so drehte ich mich um und lief langsam an Marek vorbei über die Wiese.
Es ist nicht meine Art, mich darum zu sorgen, ob mir jemand folgt oder nicht. Nebelwölfe verdienen sich ihren Platz im Rudel und wir haben es nicht nötig, jemanden auf unsere Seite zu zwingen.

Nachdenklich blickte ich Reya hinterher und fragte mich, was sie wohl damit meinte... Aber ich konnte es mir ja immer noch überlegen... Wie sie schon sagte, ein Angebot blieb ein Angebot und auf ein Angebot konnte man später immer noch zurück greifen. Aber ich musste erst einmal nachdenken... Puh, das war ja fast schon zu viel für einen Tag!
Nun blickte ich zu Reece und versicherte mich: Reece, bist du dir sicher, dass du das machen willst? Mir war nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, ihn gehen zu lassen, da ich das Gefühl nicht loswurde, wir wären in den letzten Minuten Freunde geworden, doch am Ende musste er das selber entscheiden...

Keine Sorge, ich hab nicht vor, irgendwen auszutricksen...zu verraten, so wie Miguel.
Wolfspfotes Frage holte mich aus meinen düsteren Gedankengängen zurück und ich sah sie aufmerksam an, während ich kurz darüber nachdachte.
Schätze schon.
Dann schwieg ich für einen Moment, bevor ich weitersprach.
Und was hast du jetzt vor?

Okay, seufzte ich betrübt, doch irgendwie hatte ich mir das schon gedacht. Dann schüttelte ich mich - eine echt üble Angewohnheit von mir - und antwortete ihm: Ich weiß noch nicht. Vermutlich verbringe ich die Nacht unter freiem Himmel und entscheide mich morgen spontan. Ich blickte nachdenklich in die Richtung, in die Reya gegangen war. Ich traue ihr nicht, Reece., warnte ich ihn und sah ihn eindringlich an, Pass bitte auf dich auf.

Ich schmunzelte leicht und sah sie leicht schelmisch an.
Keine Sorge, Angsthäschen, ich kann sehr gut auf mich aufpassen. Und wann hab ich je gesagt, dass ich ihr vertraue?
Ich liebte es, andere zu necken. Einerseits konnte man die 'Opfer' damit von sich selbst ablenken und andererseits bot es immer wieder ein wenig Abwechslung und ließ mich zumindest für einen gewissen Zeitraum meine quälenden Gedanken vergessen.

Durch seine lockere Art musste auch ich lächeln und kurz rieb ich meine Schnauze an seine Flanke in der Hoffnung, dass er es nicht falsch verstand oder davor zurückschreckte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, in ihm einen guten Freund und Verbündeten gefunden zu haben...
Wir sehen uns, okay?, fragte ich und versuchte unbekümmert zu klingen. Doch irgendwie verunsicherte mich der Gedanke, gleich mit Marek allein auf der Lichtung zu sein. Zwar wirkte er nett, doch man konnte ja nie wissen...

Ich zuckte einmal kurz mit meinem rechten Augenlid, als sie mich anstieß - ein Zeichen dafür, dass ich etwas nicht mochte und widerstand der Versuchung, zurückzuweichen und ein wenig Abstand zwischen uns zu gewinnen.
Berührungen konnte ich nun mal einfach nicht ausstehen. Hoffentlich nahm sie es nicht persönlich, es hatte nichts mit ihr zu tun. Es war einfach so, dass ich, seitdem Miguel mir beinahe das Leben genommen und die Wunde an meiner Flanke gerissen hatte, Probleme mit Berührungen hatte. Wer wusste, wann mich das nächste Mal jemand verletzen würde, während er sich hinter einer netten Fassade verbarg.
Klar, beantwortete ich ihre Frage und verzog meine Lefzen zu einem schelmischen Grinsen.
Dann bis zum nächsten Wiedersehen.
Ich nickte ihr zum Abschied nochmals einmal zu, dann drehte ich mich um und lief in die Richtung, in welcher Reya verschwunden war, da ich dort auch das Revier der Nebelwölfe vermutete.

Nachdenklich blickte ich ihm hinterher. Klar hatte ich gemerkt, wie er sich angespannt hatte. Es war ein Fehler gewesen. Natürlich war es ein Fehler gewesen. Manchmal wusste ich selber nicht, was mit mir los war. Es war momentan wohl alles etwas zu viel für mich. Die Sache mit meiner Mutter nahm mich mit... Und zum ersten Mal seit langem hatte ich das Gefühl, jemandem begegnet zu sein, der mindestens genauso viel durchgemacht hatte wie ich.
Tja. Jetzt ist er weg. Vielleicht hätte ich doch mit ihm und Reya mitgehen sollen..
Ich schüttelte mich in der Hoffnung, so meine schwarzen Gedanken loszuwerden, ließ mich auf den Boden sinken, legte meinen Kopf auf die Vorderpfoten und sah Marek an, der mir gegenüber saß und während dem letzten Teil der Unterhaltung keinen Ton von sich gegeben hatte.
Und jetzt?