Nach meiner Pleite auf der Wiese durchstreifte ich den Wald. Es reizte mich, dass Mizu mir in die Quere gekommen war. Ich entdeckte 2 unbekannte Wölfe und gleichzeitig hing der Geruch eines dritten, mir nur allzu bekannten Wolfes, in der Luft. Rational gesehen ging von Marek ohne sein Rudel keine Gefahr aus. Da trat er auch schon auf die beiden zu. Ich war gereizt, also stolzierte ich erhobenen Hauptes auf die Gruppe zu, wissend, dass Marek Augen machen wird.
Ich hörte eine fremde Stimme neben mir und sofort drehte ich mich in die Richtung. Als ich noch einen Wolf auf mich zukommen sah, wich ich wieder zurück und war kurz davor davon zu springen
Wow, wow, wow, warte, ich wollte dich nicht beleidigen. Sorry, wenn das so geklungen hat, versuchte ich sie zu beruhigen. Danach wanderte mein Blick weiter zu dem Neuankömmling und ich nickte ihm einmal kurz zu.
Entschuldigt bitte, brachte ich hervor und hätte mich in Grund und Boden schämen können. So langsam beruhigte ich mich wieder. Ich bin schon seit einiger Zeit nicht mehr mit so vielen Wölfen auf einmal konfrontiert wurden... Gleich drei Verlegen schüttelte ich mich und fügte dann ein verlegenes Hallo an die beiden Neuankömmlinge hinzu.
Halli Hallo rief ich, aber es klang gar nicht so fröhlich. Die Kleine schien mir regelrecht zu zittern vor Angst vor allen den Unbekannten und nun platzte ich auch noch in die kleine Party herein. Sie tat mir ehrlich leid. Als ich nur wenige Meter entfernt war zeigte ich Marek meine Zähne. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen. Reece! sagte ich dann, ohne den Blick zu dem schwarzen Wolf gleiten zu lassen
Ah, die Alpha der Nebelwölfe, erwiederte ich. Wieso wurde es überall immer gleich so voll? Ist was? Wäre ganz nett, wenn sie mich anblicken würde, wenn sie schon mit mir redete.
Mein Blick huschte kurz zwischen dem mir noch Unbekannten und der Nebel-Alpha hin und her. Es herrschte ziemlich dicke Luft zwischen den beiden. Da können sich zwei wohl nicht leiden...toll, ganz toll. Ich hab jetzt wirklich keine Lust in einen Streit hineinzugeraten.
Ich rette dich Reece. Vor falscher Gesellschaft. Außerdem brauchst du Ruhe. Das wissen wir beide. Ich nickte mit meinem Kopf in Richtung seiner Narbe. Komm mit mir, bevor der Halbstarke dort noch anfängt, zu prahlen.... Bevor Marek ihn blendet, sollte er mit mir kommen. Ob er sich bewährt, werde ich dann sehen Ich lachte laute auf. Dann fiel mir die Kleine wieder ein und ich sah sie an. Und wer bist du, dass ich mit deinem Vater bekannt sein soll? Es klang sogar wirklich nett diesmal.
Meine Ohren und mein Schweif zuckten kurz. Mich retten? Mein Blick schweifte zu dem mir noch Unbekannten. Vor ihm...hieß es...oder? Zweifelnd blickte ich wieder zu der Alpha. Schön und gut, aber wenn du willst, dass ich mit dir komme, hör auf, mir vorzuschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Bevormundung kann ich nicht leiden. Und noch bin ich nicht Teil deines Rudels. Stur blickte ich sie an.
Mein Vater war einmal Alpha der Nebelwölfe, erwiderte ich nach außen hin vollkommen ruhig, doch in mir begann eine alte Flamme wieder zu brennen. Warum er es jetzt nicht mehr ist, sondern du, weiß ich nicht. Eigentlich interessiert es mich kaum. Er hat mich schließlich verstoßen So wie alle anderen auch , fügte ich in Gedanken hinzu, wagte aber nicht, es auszusprechen. Dann wandte ich mich an Reece und erst jetzt fiel mir seine Wunde auf. Sie schien frisch zu sein und wirkte, als hätte sie erst vor kurzem geblutet. Verdammt!, dachte ich aufgebracht, Warum ist mir das nicht schon vorher aufgefallen?! Reece... Meine Stimme klang ehrlich besorgt und das war ich auch. Schließlich war er nett zu mir gewesen und ich wollte nicht, dass er mit ihr ging. Sie wirkte mir viel zu hochnäsig und noch dazu war sie eine Nebelwölfin. Du bist ja verletzt. Was hast du gemacht?
Ich setzte mich hin und schwieg, während ich Reya ansah. Ich wollte ihr keinen Grund geben mich noch mehr zu hassen. Als ich die Wunde des Schwarzen entdeckte, weckte sie allerdings mein Mitgefühl. „Du solltest dich hinlegen und dich ausruhen“, sagte ich sanft.
Hmmm? Was? fragte ich und folgte ihrem Blick. Ah, darum gings.. Mein Blick verdüsterte sich für eine Millisekunde, als ich wieder an Miguel dachte, dann hellte sich meine Miene aber wieder auf. Das ist halb so wild. Nur eine alte Wunde, die nicht heilen will... Ich zog einen Mundwinkel in die Höhe und grinste sie kurz schief an, während ich hoffte, dass niemand meinen seelischen Schmerz bemerkte. Ironischer Weise sorgten sie sich ja anscheinend nur um den physischen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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16.01.2016 17:50
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