Akela
Ich setzte mich entspannt und betrachtete den toten Vielfraß. Es würde dir noch schlechter gehen wenn ich das Tier nicht schon heute morgen zur genüge bearbeitet hätte., gab ich trocken von mir.
Entspann dich und schone deine Wunden, ich bin friedlich., grummelte ich und ließ mich nieder. Mit der Verletzung würde sie nicht gut laufen können. Brauchst du Hilfe, bot ich ihr an.

Ich zog gleichmütig die Schultern hoch, was erneut eine Welle des Schmerzes durch meinen Körper jagte. Doch ich biss die Zähne zusammen. Ich wollte vor der Fremden keine weitere Schwäche zeigen Durch seine Verletzung ist dieses Tier eine Gefahr für sich selber, aber auch für andere geworden. Es gibt immer mal wieder Welpen, welche ihre Familie verlieren und hier im Tal landen. Er hätte einem von ihnen begegnen können. Aber das interessiert dich ja sicher nicht, dass durch die zugefügte Wunde ein Wolfswelpe hätte sterben können, nicht wahr? Meine Stimme hatte noch immer einen ruhigen, kühlen Ton. Ich wand mich von der Fremden ab [b] Danke, aber ich weiß was ich mir zumuten kann und komme ohne Hilfe klar. Mit diesen Worten begann ich los zu humpeln. Der Herweg mochte einfach gewesen sein, doch nun hatte ich bei jeder Bewegung Schmerzen. Ich atmete tief durch Keine Schwäche zeigen.. Ich stemmte fest die Pfoten an den Boden, da sie zu zittern begannen.

Akela
Ich sprang knurrend auf. Erzähl mir nichts über Welpen!, bellte ich sie an. Dann atmete ich tief durch und wannte mich ab. Was wusste ein Jungspund schon vom Leben.
Wenn du keine Hilfe annimmst dann kann ich dich nicht zwingen. Dummer Welpe
Viel Spaß allein hier draußen., rief ich ihr zu als ich bereits ein ganzes Stück gegangen war. Ich kann deine Wunde bis hier hinten riechen, brummte ich leise. Sollte mir doch egal sein...

Ich rollte mit den Augen Offenbar mehr als du.. murmelte ich dann derart leise vor mich hin, dass die Fremde mich nicht hören konnte. Ich humpelte weiter und betrat schließlich den Wald.

-->Wald

Akela
Ich blickte ihr nach und kämpfte mit mir. Wenn ich ihr nachliefe würde sie mir bloß wieder über den Mund fahren. Wenn nicht könnte sie sterben.

Ich knurrte wütend und lief ihr nach.

(Wald)

Akela
Die letze Begegnung nagte an mir. Ich ließ mich jedoch nicht beirren und prüfte die Luft, es war schon eine ganzr Weile vergangen. Dieser Ort schien nicht gut besucht, Beute hatte diese Pfade genutzt aber sonst kein Wolf seid dem Tag als ich hier war.
Vielleicht konnte ich eine etwas größere Beute erlegen.

Es dauerte bis zum Mittag, bis wir die Ebene erreichten.
Die Welpen wollten schon stöhnen, aber ein strenger Blick mahnte sie, das besser zu unterlassen.
Sie hielten sich tapfer und bevor wir die Ebene erreichten, ließ ich sie im Wald an einem Bach noch einmal ausgiebig trinken.
Wasser ist Mangelware in der Steppe, erklärte ich.
Man muss haushalten und wissen, wo und wann man trinken kann. Ein gesunder Wolf kann lange hungern, aber der Durst tötet innerhalb von wenigen Tagen.
Dann, als es endlich soweit war, ließ ich sie laufen.
Sie sollten zeigen, was sie konnten und es auch ausprobieren.
Amüsiert sah ich ihnen zu.

Endlich rennen! Das lag mir! Das wollte ich!
Und ich tat´s.
Doch hier konnten alle rennen und die die es konnten rannten schnell oder konnten so lange rennen, bis mir die Puste ausging.
Das war gemein!
Rill ging es nicht anders.
Nachdem wir einen ganzen Tag herumgerannt waren, hatten wir keine Beute ergattert, die größer als ein Käfer gewesen wäre.
Das war frustrierend.
Odhran schien sich prächtig über uns zu amüsieren.
Wenn wir ihn beifallheischend anblickten, uns von ihm Tipps oder eine Ermutigung erhofften, meinte er nur so etwas, wie
Zu langsam! Ungeschickt! Tollpatschig! Keine Ausdauer! und dergleichen.
Der Abend kam und wir waren völlig fertig.
Mit hängenden Ohren und hängender Rute schlichen wir pfotenlahm zu Odhran.
Doch sein Kommentar lautete nur lakonisch:
Übt weiter! Ihr habt noch ein paar Tage Zeit zu lernen, bevor ihr verhungert.

Der Tag steckte mir in den Knochen und Odhrans schweigender Blick war eine einzige Herausforderung.
In einer Umgebung,wie dieser, so erkannte ich, nutzt dir dein Verstand wenig. Du musst einfach nur schnell sein, schnell und ausdauernd!
Ich seuftzte, als ich wieder genug Luft zum Atmen fand.
Also gut! Schnell und ausdauernd!
Und das blieb für die nächsten Tage meine Parole.

Akela
Ich trabte im gemäßen Tempo über den Boden. Der leichte regen kitzelte mein Fell und wusch mir den Staub aus den Haaren. Trotz ich schon teils triefte blieb ich im Regen. Es würde wahrscheinlich heißer werden in den nächsten Wochen, da konnte ich die kühle ruhig genießen. Als es vorbei war hielt ich an. Mit einem zufriedenen brummen stemmte ich die Beine sträftig in den Boden schüttelte ich mich. Mit einer leicht igeligen Frisur suchte ich mir ein Plätzchen. Mein Magen brummte, ich könnte mir eine größere Beute jagen.... Im Wald gab es sicher Hirsche...

Nachdem ich die Nacht draußen verbracht hatte übermannte mich mein Hunger und ich lief in den Wald.

--》 Wald

Mehrere Tage waren vergangen und Odhran ließ uns nicht aus dem Riss. Mittlerweile begann ich ihn zu hassen, obwohl ich wusste, dass er es gut mit uns meinte.
Immerhin ließ er uns einmal am Tag trinken-am Bach, am Waldrand.
Wenn ihr essen wollt, müsst ihr es jagen, war seine Devise und es wurde richtig drastisch, als Odhran vor unseren Augen einen Hasen fing und genüßlich verzehrte.
Er gab uns NICHTS davon ab!!!
Yara knurrte und ich hatte die Idee, wie ein kleiner Welpe zu betteln.
Der Hase roch einfach zu gut!
Doch Odhran sah mich aus den Augenwinkeln an, so wie er es oft tat und schüttelte nur angewiedert seinen Kopf.
Er sagte weiter nichts und ich war froh darüber. Ich schämte mich in Grund und Boden.
Am vierten Tag in der Ebene erlegte ich schließlich zusammen mit Yara die erste echte Beute, einen unaufmerksamen Präriehund.
Wir zerrrissen ihn förmlich, kaum dass wir ihn geschnappt hatten. So sehr gierten wir mittlerweile nach dem frischen Blut.
Als Yara zu vorwitzig wurde, biss ich sie und prompt war Odhran da und maßregelte mich.
Beim nächsten Mal beisse ich dich, meinte er nur und wandte sich dann ab.
Ich hatte irgendwie das Gefühl, seinen Respekt verspielt zu haben.
Es war zum Heulen!

Es war kein Abenteuer mehr, es war die Hölle!
Odhran ließ uns hungern.
Bei Mama und Papa wäre das nicht passiert!
Doch eins war gut! Er behandelte uns nicht mehr wie Welpen.
DAS gefiel mir!
Was war da schon ein bisschen Hunger, wenn man ernst genommen wurde und lernte richtig zu jagen?
Wir übten und rannten, rannten und übten, bis unsere Pfoten bluteten.
Doch erst, als wir zusammen rannten und uns absprachen hatten wir Erfolg - einen alten zähen und nicht mehr sehr aufmerksamen Präriehund, den wir auf der Stelle gnadenlos zerissen.
Ich heulte empört auf, als Rill mich biss und wollte gerade schon meine Fänge in ihre Seite schlagen, als Odhran einschritt.
Als sie anschließend mit eingekniffenem Schwanz davonschlich tat sie mir beinahe leid.
Immerhin war sie doch meine Schwester!

Die Welpen gaben sich Mühe-keine Frage!
Aber sie mussten auf die harte Tour lernen, dass das hier kein Spiel war.
Ihre Muskeln und ihre Geschwindigkeit war natürlich noch nicht die von erwachsenen Wölfen, aber gerade deshalb mussten sie, sollten sie einsehen, wie wichtig es war, eben diese Unterschiede zu trainieren.
Sie standen gut im Futter und ein paar Hungertage schadeten nicht, sondern motivierten.
Endlich, nach vier Tagen hatten sie Erfolg.
Sie würden sich ihre Belohnungen hart verdienen müssen.
Ich bin es dir schuldig, mein Onkel! Deine Töchter werden gut ausgebildet sein, wenn ich ins Reich der Toten wechseln werde.