Auch hier ging ich vorsichtig, weniger, um nicht bemerkt zu werden, sondern vielmehr, um nicht in die Tiefen zu stürzen. Viel zu sehen oder zu riechen gab es nicht, weshalb ich mich auch hier nicht lang aufhielt und bald nach Hause zurück lief.
Immernoch schnell, aber etwas vorsichtiger als vorhin, durchquerte ich die Schlucht. Laut zu schreien traute ich mich hier nicht, da manche Steine so aussahen, als könnten sie jederzeit auf mich herabstürzen. Geduckt lief ich weiter, aber auch hier fand ich keine Spur von Saikko. Unter anderen Umständen wäre ich vermutlich noch länger hier geblieben und hätte die Steine ausgetestet, aber so machte ich mich schnell wieder auf den Weg.
Naila: Als ich an den Rand einer Schlucht Jan blieb ich keuchend stehen und sah zurück. Ich wusste nicht, ob mir Lucy gefolgt war, aber es war mir auch egal. Wenn sie nicht richtig mit mir spielte suchte ich mir halt eine andere Beschäftigung! Also kletterte ich vorsichtig in dir Schlucht hinunter, verlor jedoch den halt und rutschte die Hälfte des Weges. Erst machte mir das Angst, doch schnell merkte ich, dass das lustig war. Hui!, rief ich begeistert und kletterte immer wieder ein Stückchen hoch um runter rutschen zu können. Dass das hieß, dass ich hier wahrscheinlich nur sehr schwer wieder raus kommen würde realisierte ich in diesem Moment nicht.
Naila: Als ich Lucys oben reden hörte stoppte ich mein Spiel, ging in ihr Sichtfeld und sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. Weißt du was? Ich verzeihe dir! Und ich hab ein ganz tolles neues Spiel erfunden! Du setzt dich auf die schräge und dann rutscht du runter! Willst du es auch mal versuchen? Das ist total lustig und dir kann nichts passieren!, rief ich und sah sie mit wedelnder Rute abwartend an, bereit, jederzeit zur Felswand zu rennen, wenn sie rutschte.
Ja! , rief ich fröhlich und wedelte mit der Rute. Lachend sprang ich vorsichtig etwas hinunter und rutschte dann den Rest zu Naila. Mit einem leisen lachen sah ich meine Schwester an.
Naila: Glücklich, dass wir uns so gut verstanden lachte ich und kletterte selbst wieder etwas hoch um zu Lucy zurück zu rutschen. Weißt du was, wir brauchen noch einen Namen für unser neues Spiel! Weißt du einen? Ich sah meine schwester mit schiefgelegtem Kopf an.
Ich schüttelte den Kopf. Du hast es entdeckt, du sucht den Namen aus! , lächelnd sah ich meine Schwester an, bevor ich selbst wieder hinauf kletterte, um wieder runter zu rutschen.
Naila: Ich sah in die Luft und überlegte. Wie heißt das ganz oberste von einem Berg? Du weißt schon, die Spitze..., fragte ich und sah zu ihr zurück. Dann könnten wir das nämlich in den Namen einbauen... Das würde doch bestimmt gut klingen, und es wüsste jeder gleich wie es geht, oder? Ich drehte mich zu meiner Schwester und legte den Kopf schief.
Naila: Ich nickte begeistert. Ja, das klingt toll! Komm lass uns Almen davon erzählen! Dan können alle mit uns spielen!, rief ich fröhlich und wollte aus der Schlucht klettern, kam aber nur bis zur Hälfte, wo ich wieder herunter rutschte. Diesen Vorgang wiederholte ich ein paar mal, während die Panik in mir wuchs.
Naila: Ich drehte mich zu Lucy und sah ihr Angst, also schluckte ich meine eigene mühsam hinunter, ehe ich sprach. Wir... Wir müssen es wahrscheinlich nur an einer anderen Stelle probieren... Weiter nichts... Ich lachte einmal schüchtern auf und ging in eine Richtung. Komm, hier schaffen wir es bestimmt!, sagte ich mit mehr Zuversicht, als ich empfand. Versuch du es diesmal! Ich hatte die Hoffnung, dass sie nicht so rutschen würde wie ich, weil sie kleiner und leuchtet war.
Ich versuchte hinauf zu klettern, kam auch etwas höher als Naila, rutschte aber trotzdem wieder hinunter. Ich versuchte es noch mal und nochmal, aber es klappte nicht. Nun völlig verzweifelt sah ich Naila an. Und w-was jetzt?
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
Thema drucken
27.05.2017 23:33
Antworten