Als Tarean die Initiative ergriff, wusste ich nicht ganz ob es mir gefiel oder nicht. Doch schließlich ergab ich mich und ließ mich von ihm willenlos in die Böschung drängen. Dort spürte ich noch einmal seine Zunge auf meinen Lefzen, dann sprang er auch schon auf...

Erst am nächsten Morgen verließ ich den Busch, nur um mich umzusehen. Den Rest der Nacht wollten wir hier verbringen, auch wenn wir uns um einen Blick und auch ein Gehör auf die Höhle bemühten. Ja, ich mochte ihre Welpen, liebte sie gar, doch diese Nacht wollte ich Amru ganz für mich allein. "Hey, meine Schneeflocke", säuselte ich unter die Zweige der Sichtschutzpflanze.

Nachdem wir es die ganze Nacht getrieben hatten, war ich an Tarean gekuschelt eingeschlafen. Nun erwachte ich wieder, besonders von seinem Gesäusel in meinem Ohr. Ein verklärtes Lächeln legte sich auf meine Lefzen und ich öffnete langsam die Augen. "Na", gab ich verschlafen zurück und leckte ihm sanft den Fang.

Ich drückte meinen Fang in ihr weiches, süß, abernauch nach Beischlaf riechendes Fell. "Mmmhhm", machte ich und zog die Schanuze zurück, um sie lächend anzusehen. "Das war vielleicht die schönste Nacht meines Lebens, sicher aber die schönste, an die ich mich erinnern kann." Ich lachte selbstironisch. "Sollten wir nach deinen Welpen sehen?", fragte ich sie, während ich mich wieder unter den Busch mogelte, fast als wollte das eine verneinende Antwort auf meine Frage gewesen sein.

Ich knurrte und schnappte spielerisch nach seinem Fang. "Tss, nicht die schönste, du Angeber", fauchte ich grinsend und knuffte ihn abschließend kichernd am Ohr. Als er auf meine Welpen zu sprechen kann, wurde mein Grinsen ein wenig breiter, beinahe schon selbstgefällig. Ich wusste nicht, ob ich hoffen sollte, dass Alona die Frage noch wusste, denn ich hätte zu gern Tareans Gesicht gesehen. Anderseits würde es nur für eine gewisse Zeit lustig sein, denn irgendwann würde sich Tarean sicherlich irgendwie aus der Schlinge ziehen. Seufzend erhob ich mich und schlüpfte an Tarean vorbei aus dem Gestrüpp. "Los", wies ich ihn an, ehe ich rutewedelnd den Weg zurück zur Höhle antrat.

"Pff, wenn ich das sage, ich werd's ja wohl am besten wissen", sagte ich gespielt gereitzt. Ich hopste ihr hinterher und versuchte spielerisch, vor ihr die Höhle zu erreichen. Als ich zu ihr aufgeschlossen hatte, stieß ich sachte, aber doch schwungvoll gegen ihre Schulter und lief weiter. So würde ich mir einen Vorsprung verschaffen.

Mein Maul öffnete sich zum Protest und wie um meine nächsten Worte zu bestätigen, drückten sich meine Pfoten erneut gegen ihren Körper: "Aber meine Beine sind auch zu schwach, um dich zu tragen!" Natürlich half auch dieser Befreiungsversuch nichts und als sich ihre Schnauze zu mir hinab beugte, um über meine Brust zu wischen, sangen meine Vorderläufe prompt in sich zusammen. Für sie war es Fellpflege, für mich eine Attacke, der ich nicht entgehen konnte. Ihre Nase rieb über meinen Pelz, ließ ihn prickeln und ich hatte das Verlangen mich zu kratzen, davor zu fliehen und doch war ich dazu verdammt, mich nicht bewegen zu können. Deshalb wand ich mich nur lachend unter meinem Bruder und wischte freudig mit der Rute über den Boden, bis Alona ihren Blick zum Rand der offenen Fläche richtete. "Nein...", japste ich, da ich noch immer leicht außer Atem war. Allerdings wurde ich sehr schnell wieder ernst. "Sie... kommen doch wieder, oder?", fragte ich und suchte unsicher ihren Blick. Mama und 'Papa' waren doch schon so lange fort!

Ich verlagerte mein Gewicht auf meine Hinterpfoten, die auf dem felsigen Boden auflagen. "Na gut." Nun setzte ich die linke Pfote neben seinem Kopf auf und drückte mich mit den Hinterpfoten ab, sodass ich mit der anderen Vorderpfote auf der gleichen Seite landete und vorne über Ago hinwegging. Dabei zuckte meine Rute nochmal über die Schnauze meines Bruders, doch ich setzte mich gleich neben den Eingang. "Ich denke schon, sie wollten doch nur kurz weg."

Gähnend erwachte ich. Ich lag dicht neben meinen Welpen, Tarean sah ich im Moment nicht. Komisch. Meine Kleinen waren groß geworden - sehr groß. Sanft leckte ich jedem von ihnen über den Kopf, dann erhob ich mich. Ich hatte lange gelegen und noch länger geschlafen. Es wurde Zeit, dass ich mal wieder etwas für die Fitness tat. Eine Jagd käme mir da gerade recht. Langsam trottete ich aus der Höhle. Es war dunkel - Nacht. Die beste Zeit am Tag, dachte ich zufrieden und verließ anschließend das Gebiet angrenzend zur Höhle.

=> Wald (Freie Gebiete)

Ich erwachte und schüttelte mich. Akru war nicht da und die Welpen lagen aneinander in der großen Höhle. Mein Magen knurrte. Sie haben bestimmt auch Hunger. Ich ging zu ihnen und schleckte sie liebevoll ab, dass sie aufwachten. "Na ihr großen, habt ihr Hunger?"

Ich murrte verschlafen und zog meinen Kopf ausweichend zurück, um dem feuchten Etwas zu entkommen. Nichts desto trotz war der Schlaf verflogen und ich blinzelte müde, bevor ich nach oben linste. Da stand der dunkle Wolf, doch von Mama war nichts zu sehen. Ruckartig hob ich den Kopf und drehte sich unermüdlich, bis ich die nähere Umgebung komplett abgesucht hatte. Sie war nicht da. "Wo ist Mama?", fragte ich verwirrt und noch immer etwas verschlafen, während ich mich mit klopfenden Herzen aufsetzte. Natürlich war meine Schwester da und auch Tarean. Aber Mama war eben doch noch der Felsen in der Brandung, wo ich wirklich mutig wurde und mich zu hundertprozent sicher fühlen konnte. Dennoch nickte ich leicht auf die Frage des größeren Rüden und auch mein Magen bestätigte meine wortlose Antwort mit einem lauten Grollen. Doch eigentlich wollte ich viel lieber Mama suchen und ich schaute unsicher zu Tarean auf. Würde er mich lassen, sollte ich mich trauen? Ich hatte diesen Ort noch nie verlassen und wer wusste schon, was hinter dem nächsten Busch auf einen lauerte?

Ich erwachte durch ein feuchtes Kitzeln, aber nachdem meine Augen munter wurden, fehlte Mama. Stattdessen war da der dunkle Wolf, der scheinbar hier her gehörte. Wie hieß er noch gleich? Es wollte mir nicht einfallen.
Ja, ich hatte durchaus Hunger und da Ago Hunger hatte, war das meine höchste Priorität. "Ja, lass uns bitte etwas essen." Ich erhob mich von meinem Bruder und machte einen Schritt auf Tarean zu. Dann bekam ich Zweifel. Hatte er denn überhaupt Milch so wie Mama? (Ja, ich weiß, dass sie 1,5 Jahre alt sind xD)

Ich nickte und murmelte etwas unverständliches. "Gut, äh, hat euch eure Mutter schon mal Fleisch gegeben?", fragte ich sie dann, während ich auf den Ausgang deutete und einen Schritt rückwärts darauf zu machte.

Inzwischen war ich wieder etwas ruhiger, was allen voran an meinem Bruder lag. Alona gab mir die nötige Sicherheit dafür und doch folgte ich ihr sofort, als sie einen Schritt zu dem dunklen Rüden wagte. Ich blieb so neben ihr stehen, dass mein Kopf in etwa auf der Höhe ihrer Schultern war und linste zwischen ihren Ohren hindurch zu Tarean. "Diese beiden anderen... hatten mal Hasen dabei", gab ich als Antwort und meinte dabei niemand anderen, als Dash und seinen Bruder. Doch ihre Namen waren mir entfallen und so blickte ich nur abwartend zu dem Schwarzen hoch und wartete, ob er etwas mit meinem Gesagten anfangen konnte.

Mond

Als wir beide durch den Schneesturm gewandert sind, kamen wir hier her. Eine Höhle! Ich wollte unbedingt in diese Höhle um mich entspannen zu können. Aber, wo waren wir? Wir hatten uns Verlaufen.... Raava ist dein Name richtig? rief ich ihr zu. Wir müssen in die falsche Richtung gegangen sein.... Aber in allen Richtungen sieht es gleich aus... Etwas beschämt stand ich jetzt da. Wir gehen erst Mal in die Höhle um uns auszuruhen. Okay?