Ich nickte bekräftigend und sah sie an. „Ja und wenn du an ihm zweifelst oder ihm Böses willst, bringe ich dich um.“ Es war nicht als Drohung gemeint. Es war eine reine Tatsache.

Ich dachte kurz darüber nach. „Oder du hast es getan, um unser Vertrauen zu gewinnen“, sagte ich dann. Schließlich schüttelte ich den Kopf. „Wie dem auch sei. So oder so wird es sich zeigen.“ Irgendwie war ich schon viel ruhiger als zu Beginn. Szary schien vertrauenswürdig zu sein und bisher hatte sie mich noch nicht angegangen oder verurteilt, dass ich ihr so skeptisch gegenüber war. Oder zumindest aus meiner Sicht der Wahrnehmung noch nicht.

Ich nickte und versuchte mich an einem leichten Lächeln, was hoffentlich wie eines aussah. „Ich werde an deine Worte denken, Szary“, sagte ich und stand auf.

Ich seufzte kurz und überlegte dann. "Das ist wirklich sehr schwierig", sagte ich dann. "Mit den Zigeunerwölfen verstehen wir oder zumindest ich mich gar nicht. Das kann ich schon einmal sagen. Die Silberwölfe sind arrogant und für sie sind wir an allem Schuld. Die können wir also auch nicht wirklich leiden. Die Nebelwölfe sind eigen. Wir haben nichts mit ihnen zu tun. Es gibt einen Pakt." Ich schluckte. Der Pakt damals hatte Dash und seine Geschwister beinhaltet. Ihr Vater war ein Nebelwolf gewesen. Ihre Mutter eine Schattenwölfin. Emfan hatte damals mit Morgana ausgemacht, dass die Welpen als Schattenwölfe aufgezogen werden würden und ihren Vater niemals kennenlernen sollten. Bis heute wusste Dash nichts davon...oder doch? Ich runzelte die Stirn. "Die Bergwölfe sind Feiglinge", fuhr ich abwertend fort und verstummte dann. "Aber auch Streuner sind schwierig. Hier geht alles sehr schnell. Manchmal verliere ich den Überblick", gestand ich ihr schulterzuckend.

Ich sah sie an. „Sagen wir einfach, dass es momentan ruhig ist.“ Als sie vorschlug zurück zu gehen, nickte ich. „Schließlich wartet noch eine Jagd auf uns.“

Ich folgte Szary. Inzwischen war ich nicht mehr so misstrauisch gegenüber ihr. Trotzdem beschwor ich mich auf der Hut zu bleiben. Zu oft waren wir schon verraten worden. Denk an Akru...oder Fey...oder auch Hikari. Mit angelegten Ohren lief ich weiter.

>>Rudelplatz

Ich sprang auf den Felsen hinauf, den ich in Gedanken schon "meinen Felsen" nannte und legte mich hin. Meine Ohren zuckten als ich die Geräusche um mich herum wahrnahm. Tief sog ich die frische Luft durch meine Nase ein und atmete durch den Mund wieder aus. Tatsächlich hätte ich Szary für klüger gehalten und Syra machte mich nur aggressiv. Mir war klar, dass Paarungszeit war, auch wenn ich das nicht so wahrnehmen konnte, wie andere Wölfe. Trotzdem kribbelte mein Fell. Ich würde hier warten bis die Aggressionen verschwunden waren und am Besten auch bis die Paarungszeit vorbei war. Rüden wurden in dieser Zeit eher seltsam und das gefiel mir nicht.

Sie betreten so eben das Schattenrudelgebiet. Nette Ansage. Danke. Ich lachte, doch blieb aprupt stehen, als mir Aylias Geruch entgegenschlug. Wortwörtlich gesagt, er war wie eine Wand in die ich rannte. Eine gut riechende wohlgemerkt. Auch wenn man es nicht sah, sank mir das Herz zu Boden. Es ist wieder Paarungszeit, oder? Japp. Ich muss hier weg. Keine Chance Kleiner, heute spielen dein Instinkt und dein Wahnsinn ein gemeinsames Spiel. Ich hasse diese Zeit. Ich weiß.

Mein linkes Ohr zuckte und ich drehte den Kopf zur Seite. Ich hörte eindeutig Pfotenaufschläge. Erst wollte ich genervt knurren. Ich rechnete mit Syra, aber die Pfotenaufschläge waren zu unregelmäßig, zu tänzelnd und verspielt, aber es war kein Jungwolf. Mein Fell begann wie verrückt zu kribbeln und ich stand auf und drehte mich um. Hinter mir war nun der Abgrund, da ich am Rand des Felsens gelegen hatte. Dadurch dass mein Fell so kribbelte, war mir fast schon klar, wer es war, doch konnte ich nicht begreifen, was Basta hier imeinem Rudelgebiet tun würde? Angespannt wartete ich ab, ob sich der Wolf zeigen würde oder nicht.

Aaaay. Ich zog ihren Spitznamen in die Länge. Was machst du denn hier? Kichernd hopste ich um die Ecke und sah Aylia in voller Lebensgröße über mir stehen, oben auf dem dunklen Felsen.