Ich brachte Evolet zu einer moosigen Mulde. Dann begann ich ihr Fell zu säubern und zurechtzubürsten. Dann holte ich noch Nesselwurz und Süßkraut und arbeitete den Duft routinemäßig in das Fell der Wölfin ein. Ich hatte schon unzähligen Wölfen die letzte Ehre erwiesen. Zum Schluss lag Evolet fast friedlich in der Mulde. Ich watete in den Bach und begann, sie mit Steinen zu bedecken. Dann kam die Erde, und schlussendlich vollendete ich mein Werk mit Moos. Dann tat ich etwas, was ich schon immer gern getan hatte. Ich suchte ein wenig, dann fand ich einen Tannenzapfen. Ich vergrub ihn in der Erde. Irgendwann würde hier ein Baum wachsen. Ich setzte mich und hielt noch still etwas Totenwache.
(Das ist aber ein Toller Bach ich setzte eine Pfote ins Wasser ein Kalter schauer durch fuhr meinen Körper. Ah kalt! Naja es ist trotzdem schön hier und so friedlich. Ich setzte mich hin und lauschte etwas ehe ich weiter ging.) (Rudelplatz der Schattewölfe)
Ich sah Rehe am Bach trinken. Ok, da sind fünf Rehe, flüsterte ich. Drei davon will ich gleich tot sehen, aber es wäre kein Training, wenn wir uns anschleichen würden. Daher rennen wir schon von Weitem auf sie zu und heulen auf. Wer keins erwischt, muss zwanzig Runden um den Rudelplatz rennen. Ich grinste. Und los!, sagte ich und stürmte auf die Rehe zu.
Ich hörte Emfan aufmerksam zu. Das war für mich kein Problem, ich jagte immer so. Da ich so einen schlechten Geruchssinn hatte, bemerkten mich die Tiere oft früher als ich sie. Als Emfan losrannte, sprintete ich freudig jaulend hinterher. Ich fixierte mich auf ein Reh und verfolgte es.
Ich hatte ihm zugehört und mich auf gemacht. Ich schaffte es ein Reh zu fokusieren und nach kurzer zeit ein Bein zu packen. Mann konnte das bein knacken und den Körper auf dem Boden aufschlagen hören. So gleich begab ich mich zu der Kehle des tieres und lies ein zweites Markerschütterndes knacken hören.
Ich rannte neben einem Reh her, biss ihm in den rechten Vorderlauf, sodass es hinflog und sich überschlug. Ich wich den kleinen Hörnern des Rehbockes aus und sprang auf dessen Bauch und biss ihm die Kehle auf. Ein Schwall Blut kam mir entgegen und färbte mein Gesicht rot.
Ich war schneller als das Reh und schnitt ihm den Weg ab, als es vor mir abbremsen wollte, sprang ich ihm an die Gurgel und riss es so zu Boden. Mit einem gezielten Biss brach ich ihm das Genick. Ich sah zu den anderen. Auch Emfan und Kelly hatten bereits ein Reh erlegt. Daran hätte ich auch nicht gezweifelt.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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07.03.2016 16:18
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